Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch
Anstrengungen die Müllproduzierer Nummer 1 auf der Welt: Mit einer Pro-Kopf-Müllproduktion von über zweieinhalb Kilo pro Tag. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Studenten der Ohio University mit gutem Beispiel vorangehen. Im Gegensatz zu den Bären-, Löwen- oder Tigermaskottchen anderer Unis haben sie ein »Recycling«-Maskottchen, das bei allen wichtigen Sportereignissen und Veranstaltungen immer dabei ist: Eine Mülltonne auf zwei Beinen. Das ist ein wenig ungewöhnlich, aber wenn ein Student, der als Mülltonne verkleidet ist, dafür sorgt, dass seine Kommilitonen ein größeres Bewusstsein für das Thema Recycling bekommen, dann finde ich das mehr als in Ordnung! Nach dem Motto: »Ab in die Tonne - für eine bessere Umwelt!«
Namen/Names
Viele Deutsche meinen, dass sich amerikanische Künstler auch immer einen Künstlernamen zulegen würden. Und weil ich Amerikaner und Künstler bin, werde ich oft nach meinen Auftritten gefragt, ob »John Doyle« mein richtiger Name sei. Ich bejahe das natürlich, weil es stimmt, habe aber oft das Gefühl, dass man mir das nicht glaubt. Und in solchen Situationen beneide ich Künstler, dessen Namen sich so dermaßen künstlernamenmäßig anhören, dass keiner sie hinterfragt. Keiner fragt den Rapper 50 Cent zum Beispiel, ob er wirklich ›50 Cent‹ heißt. »Excuse me, is your name really 50 Cent? I thought it was Half Dollar.«
Oder keiner fragt die Popsängerin Pink nach einem ihrer Konzerte: »Excuse me but is your name really ›Pink‹? I thought it was ›Orange‹.«
Aber ich habe Verständnis dafür, wenn manche Leute hinterfragen, ob ich wirklich John Doyle heiße, denn für viele amerikanische Künstler sind Künstlernamen tatsächlich selbstverständlich. Und deswegen kennt die ganze Welt Alecia Moore nicht als Alecia Moore, sondern als Pink und Curtis James Jackson nicht als Curtis James, sondern als 50 Cent. Und Marvin Lee Aday ist auch nicht wirklich bekannt, dafür Meat Loaf umso mehr. Wahrscheinlich kam er auf seinen Künstlernamen, als der Jung-Rocker von seiner Mutter mit den Worten gerufen wurde: »Marvin, es gibt Abendessen! Meat Loaf!« Und dabei dachte Marvin vielleicht:
Meat Loaf ist nicht nur mein Lieblingsessen, sondern auch der perfekte Name für einen echten Rockstar!
Aber es gibt auch einige amerikanische Stars, die ihre bürgerlichen Namen beibehalten haben wie Mariah Carey zum Beispiel. Nicht alle nennen sich »Dr. Dre«, oder »Mr. T«, oder »Ice T« oder »Ice Cube«. Der Rapper » LL Cool J« heißt natürlich auch nicht mit bürgerlichem Namen »L.L. Cool J« (übrigens eine Abkürzung für »Ladies Love Cool James«), sondern »James Todd Smith«. Aber irgendwann, ganz früh in seiner Karriere als Musiker, stellte er wahrscheinlich fest: »Ich kann mich nicht James Todd Smith nennen, wenn ich Rapper werden will. Das hört sich nicht an wie ein Rapper! Das hört sich an wie ein NOTAR !«
Ich finde es gut, dass Musiker hier in Deutschland — vor allem im Vergleich zu Amerika - scheinbar nicht so oft das Bedürfnis verspüren, sich einen Künstlernamen zuzulegen. Marius-Müller Westernhagen heißt mit bürgerlichem Namen so, und wenn er auf der Bühne steht, heißt er immer noch Marius-Müller Westernhagen. Bei Herbert Grönemeyer ist das genau so. Ich finde es total cool, dass es hier möglich ist, eine riesige Musikkarriere hinzulegen, selbst mit dem Vornamen Herbert. In Amerika würde man dich fragen: »You want to become a big pop star and your first name is Herbert? Are you fucking crazy?«
Wie gesagt, ich finde es gut, wenn selbst deutsche Künstler, die eine große Karriere starten wollen, ihren bürgerlichen Namen beibehalten. Til Schweiger zum Beispiel ging nach Hollywood und blieb trotzdem bei seinem Namen. Ich bin mir sicher, dass er oft von amerikanischen Casting-Direktoren immer wieder gefragt wurde: »Wie heißen Sie?«
»Til.«
»Bill?«
»No, not Bill. Til! Das ist fast wie Bill, nur mit ›T‹ statt ›B‹!«
Und obwohl er sicherlich merkte, dass sein Vorname für die Amerikaner ein bisschen schwierig auszusprechen war - übrigens wie sein Nachname —, blieb er hartnäckig bei Til Schweiger, ohne auch nur einen einzigen Buchstaben an seinem Namen zu ändern. Ob er deswegen wieder in Deutschland lebt? Who knows ...
Dabei haben einige deutsche Promis aber auch manchmal ziemlich seltsame Namen - obwohl oder gerade weil es ihre bürgerlichen sind. Als ich im Sommer 2003 bei Star Search dabei war, gab
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