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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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überhaupt einer von uns, dann wird eines Tages er den Pulitzerpreis gewinnen.« Hutchins zwinkerte den beiden Detektiven wieder zu. »Allerdings, da gibt es ein kleines Hindernis«, höhnte er laut. »Wie ich die Jury kenne, merken die, dass Harry nicht besonders gut schreiben kann. Das gibt es übrigens oft bei Polizeireportern.«
    Für einen kurzen Moment wurde Harrys Gesicht fast so rot wie seine Haare. »Hört nicht auf ihn.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er braucht das.« Harry hatte eine etwas krächzende Stimme, die gut zu ihm passte. »Ist euer Martin Field vielleicht aus Rocky Beach?«
    »Genau«, sagte Bob. »Wie wir auch. Er ist Lehrer an unserer Highschool.«
    »Dann kennt ihr ja sicher seinen schönen alten Buick, nicht wahr«, fuhr Harry fort. Dabei schabte er den letzten Tropfen Suppe vom Teller. »Der rollt nun auch nicht mehr. Im Polizeibericht steht, dass er heute Vormittag vor dem Olympiastadion in Los Angeles in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Ausgebrannt.«
    Den beiden Jungen verschlug es die Sprache. Justus musterte den Reporter genau. Vielleicht machte er ja bloß einen schlechten Scherz. Aber danach sah Harrys etwas verbissene Miene gar nicht aus. Eher schien er sich ziemlich wichtig vorzukommen mit seiner brandheißen Neuigkeit.
    »Das ist ja ein Ding«, sagte Justus so kühl wie möglich.
    »Wie gesagt, Harry weiß alles«, spöttelte Hutchins. Er erhobsich und winkte die beiden Jungen mit einem Blick nach draußen. Sie nickten Harry zu und folgten Hutchins in Richtung Ausgang.
    »Die Polizei vermutet übrigens einen Racheakt von Schülern«, rief Harry ihnen nach.

D er schwarze Blitz
    So fit wie an diesem Tag hatte sich Peter Shaw schon lange nicht mehr gefühlt. Er schlief lange und gönnte sich dann im kleinen Imbiss neben dem Motel ein üppiges Frühstück. Dann schlenderte er bei strahlend blauem Himmel hinüber zum Stadion. Es war angenehm warm, vom Pazifik her strich ein leiser, kühlender Wind über die Küste.
    Rekordwetter, dachte Peter beim Umziehen, ich könnte Bäume ausreißen.
    Gegen Mittag, bevor die Sonne richtig heiß wurde, bot sich eine passende Gelegenheit. Joshua Globe hielt Ausschau nach Jungen, die gegen ihn antreten wollten, und Peter, der gerade beim Start war und Joshuas Aufforderung mitbekam, ließ sich das nicht zweimal sagen. Schließlich waren fünf Läufer beisammen. Um es richtig spannend zu machen, trieben sie sogar eine Startpistole auf.
    Peter hatte einen blendenden Start, nach zwanzig Metern glaubte er vorn zu liegen. Dann kam von hinten ein Schatten, und im Ziel konnte sich Peter über seinen zweiten Platz gar nicht richtig freuen, so verblüfft war er darüber, wie Joshua ihn und die anderen auf der zweiten Hälfte der Strecke förmlich hatte stehen lassen. Am Ende, schätzte Peter, hatten bestimmt fünf Meter sie getrennt.
    Schnaufend lief Peter zu der kleinen Gruppe von Schülern zurück, die sich am Einlauf um den Mann mit der blauen Schirmmütze gebildet hatte.
    Peter beobachtete Joshua aus nächster Nähe. Sein Brustkorb hob und senkte sich kaum stärker als vor dem Start.
    »Ihr solltet euch nicht so abhängen lassen von Josh«, wandte sich Descanso gerade an zwei Jungen. Er sagte es nicht streng,fand Peter, sondern milde. »Und ich hätte auch nicht gedacht, dass ihr euch von unserem Gast schlagen lasst«, fuhr Descanso fort. »Wenn die anderen drei aus Rocky Beach so stark laufen wie er, kann es in der Staffel trotz Josh eng werden für uns.«
    Die Jungen aus Santa Barbara wollten von Peter wissen, ob es denn an seiner Schule noch andere Läufer gebe, die so gut seien wie er. Peter wurde ein bisschen verlegen, aber dann gab er zu, dass er die Bestzeit an seiner Schule hielt. Sie hörten es mit Erleichterung. »Die Sorgen hätten wir nicht«, sagte einer, »wenn wir uns darauf verlassen könnten, dass Glenn am Sonntag wieder da ist.«
    »Hat jemand was von ihm gehört?«, wollte der Trainer wissen. Er runzelte die Stirn. Alle schüttelten die Köpfe. »Wie vom Erdboden verschluckt«, sagte ein anderer Schüler besorgt. »Seine Eltern sind in den Ferien. Wenn er sich bis heute Abend nicht blicken lässt, will Benny sie alarmieren.«
    »Vielleicht ist Glenn zu ihnen gefahren«, sagte Descanso, aber einer der Jungen meinte, dann hätte er Benny als seinem besten Freund bestimmt etwas davon gesagt. Descanso wechselte das Thema und wandte sich an Peter. »Jedenfalls gefällst du mir. Du bist schnell, und dein Laufstil ist

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