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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Sellers ließ das Ende des Satzes hängen und starrte in die Flammen. »Nein, das ist Unsinn. Aber trotzdem, so leid es mir tut, muss ich dem Sarge genau das sagen, was ich hier gesehen habe, und das ist … das sind ein Feuer und ein paar Fußspuren.«
    »Gid, beruhige dich!« sagte Bruno müde. »Rodge hat völlig recht. Auf jeden Fall …«
    Er brach plötzlich ab. Auf den Kreideklippen stand eine schattenhafte Gestalt, deren dunkle Silhouette sich gegen den Sternenhimmel abzeichnete.
    »Na, haben Sie ihn gefunden?« fragte eine belegte Stimme, und dann hörten sie ein hämisches Lachen.
    »Das ist der Reporter, den ich auf der Polizeistation getroffen habe«, sagte Bruno zu den anderen. Und dann rief er: »Nein, wir haben ihn nicht gefunden. Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Ich bin immer zufrieden, wenn sich herausstellt, dass ich recht hatte«, rief Leigh-Warden zurück und verschwand. Als sie müde und niedergeschlagen den steilen Pfad hinaufstiegen, sahen sie die Lichter eines anderen Wagens in der Ferne verschwinden.
     
    Sie brachten Sellers zur Polizeistation zurück und fuhren direkt zur Hauptstraße nach London. Erst als sie Brindown hinter sich gelassen hatten, brach Nancy das bedrückte Schweigen.
    »Er hat so furchtbar ausgesehen«, sagte sie schaudernd. »Ich werde Alpträume von ihm haben, das ist sicher.«
    »Nein, das wirst du nicht, Baby.« Gideon legte seinen Arm um ihre Schultern.
    »Ich werde euch sagen, wovon ich träumen werde«, sagte Glenn bitter, »von eurer verdammten, englischen Selbstgerechtigkeit.«
     
    »Was soll der Quatsch?« fragte Bruno. »Der Bulle, den wir mitgenommen haben, war doch ein ganz netter Kerl, oder nicht? Es ist die verdammte bürokratische Trägheit, die die Schwierigkeiten bringt … Aber ich habe für heute Nacht genug von Diskussionen. Cress, stell das Radio an! Vielleicht hilft uns ein bisschen Musik über die Sache hinweg.«
    Die fröhlichen Stimmen der Beatles dröhnten aus dem Lautsprecher, als der Wagen durch die dunkle Nacht in Richtung London fuhr.
     
    »Nun?« fragte Branksome, als Sellers in die Station zurückkam.
    Der junge Constable hängte seinen Helm auf den Wandhaken. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Sarge«, gab er zu. »Wir haben nichts gefunden, und wir haben sehr gründlich gesucht, so weit das im Dunkeln möglich war. Aber …«
    »Aber was? Hatten sie Halluzinationen, oder haben sie gelogen oder was?«
    »Das glaube ich nicht.« Sellers atmete tief durch. »Sie hatten drei Mädchen bei sich, und die habe ich genau im Auge behalten. Wenn sie versucht hätten, uns irgend etwas vorzumachen, würden sich die Mädchen irgendwann verraten haben. Aber sie schienen tatsächlich verstört zu sein.«
    »Und was ist mit dem Mann geschehen, den sie gefunden haben wollen?«
    »So wie sie mir sein Verhalten geschildert haben, könnte er verrückt genug gewesen sein, um wieder ins Wasser zurückzugehen.«
    »Verstehe.« Branksome zögerte. »In dem Fall sollten wir die Sache wohl weiterverfolgen«, sagte er dann. »Die Suchboote sind inzwischen zurückgezogen worden, nicht wahr?«
    »Ja. Gestern Nacht, als sie die Hoffnung, den Piloten zu finden, endgültig aufgaben.«
    »Aber auf jeden Fall haben sie den normalen Patrouillendienst der Küstenwacht, und der Zoll sollte auch darüber informiert werden und die anderen Polizeistationen in diesem Gebiet – und auch die Meeres-Forschungsstation sollte Bescheid wissen, meine ich.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Sarge«, sagte Sellers. »Sie sehen aus, als wenn Sie am Ende wären.«
    Branksome nickte. »Sehr nett von Ihnen, Rodge. Ich bin todmüde. Also bis morgen früh. Gute Nacht!«
     
    Das Telefon schrillte. Inkosi sprang auf und begann zu bellen. Tom Reedwall rief ihm zu, still zu sein, und spuckte die Zahnpasta aus, die er im Mund hatte. Netta, die bereits im Bett lag, blickte von ihrem Buch auf.
    »Wer könnte das sein?« fragte sie.
    »Ich werde es feststellen«, murmelte Tom, spülte den Mund aus und griff nach dem Handtuch, um sich die Lippen abzuwischen.
    Kurz darauf kam er wieder zurück und zuckte die Achseln.
    »Es geht um das abgestürzte Flugzeug«, sagte er. »Anscheinend hat jemand gemeldet, den Pilot hier in der Nähe am Strand gesehen zu haben.«
    »Das ist doch unmöglich!« erklärte Netta. »Wenn er noch lebte, hätten ihn die Suchschiffe längst gefunden. Er muss ertrunken sein, sonst wäre er irgendwo an Land gespült worden.«
     

 
     
     

     

 
    »Ich sage dir nur, was

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