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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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heutigen Zeitungen gesehen?«
    »Nein, verdammt. Aber Monty hat gerade angerufen und mir vorgelesen, was du meinst. Und?«
    »Mensch, Bruno, du weißt doch, was wir für Mühe haben, die verdammten Bullen aus dem Keller zu halten; wir lassen die Leute sogar einen Wisch unterschreiben, dass sie kein Pot oder anderes Zeug mitbringen. Sie haben schon zweimal den ganzen Laden umgekrempelt: ohne etwas zu finden, natürlich. Und du machst so einen Scheiß! Du hast uns sozusagen einen Garantieschein dafür gegeben, dass sie heute Nacht wieder auftauchen werden!«
    » Ich habe das getan?« Bruno schwang wütend die Beine aus dem Bett. »Jetzt hör mir mal gut zu!«
    Cress brachte rasch seinen Kaffee in Sicherheit und ging dann in die Küche, um Frühstück zu machen.
    So ging es fast den ganzen Vormittag.
     
    »Dies war der Platz, zu dem sie mich gestern Nacht gebracht haben«, sagte Roger Sellers über die Schulter. »Hier haben sie den Wagen geparkt – du kannst noch die Spuren im Gras sehen.«
    Er schwang seinen Motorroller herum und hielt direkt vor dem Tor, Doreen Swale, die hinter ihm saß, starrte fasziniert die Reifenspuren an, auf die Roger gedeutet hatte.
    Insgeheim hielt er das Mädchen für ziemlich albern, aber sie war schließlich noch jung – nicht ganz achtzehn – und außerdem sehr hübsch. Es gab eine Menge weniger amüsanter Möglichkeiten, ein paar dienstfreie Stunden zu verbringen, als ihr die Stelle zu zeigen, an der eine ihrer Lieblings-Pop-Gruppen in der vergangenen Nacht ein Picknick abgehalten hatte.
    »Ich wünschte, ich hätte es gewusst «, seufzte sie wohl zum zwanzigsten Mal. »Können wir nicht hineingehen und uns den Strand ansehen?«
    »Da gibt es wirklich nicht viel zu sehen. Inzwischen ist Flut gewesen.«
    »Ich möchte es trotzdem sehen«, sagte sie hartnäckig und schwang sich vom Sattel des Rollers, wobei ihr Minirock sich bis zum Zwickel ihres entzückenden Höschens emporschob. Sie trug einen blauen Stroh-Sombrero, mit dem sie während der Fahrt einige Schwierigkeiten gehabt hatte, und ein Miniatur-Transistor-Radio baumelte von ihrem linken Handgelenk. Sie schaltete es ein, während er seinen Roller aufbockte, und eine Männerstimme sagte: »Jetzt die letzten Nachrichten von Radio Jolly Roger !«
    Sie verzog das Gesicht und schaltete das winzige Gerät wieder aus. »Nicht sehr lustig«, sagte sie. Und nach einer kurzen Pause: »Und du hast auch schon mal bessere Laune gehabt.«
    »Bitte, das habe ich schon ein paar Mal von dir gehört«, sagte Roger und verzog das Gesicht. »Aber … du hast recht; Ich bin wirklich nicht sehr unterhaltend. Ich muss ständig an das denken, was Bruno gesagt hat. Ich meine, es wäre durchaus möglich, dass wir jetzt einen Toten unten am Strand finden.«
    »Du hast gestern Nacht aber nichts gefunden, nicht wahr?« Doreen hob die Schultern und betrachtete das schwere Vorhängeschloss am Tor. Als sie feststellte, dass es abgeschlossen war, kletterte sie mit geschmeidigen Bewegungen über das Gatter. Sellers folgte ihr, nahm ihre Hand und führte sie über die wuchernde Wiese.
    Wie er es erwartet hatte, war der Strand von der nächtlichen Flut überspült worden. Er stand schweigend neben dem Mädchen und wartete, bis sie den Ort, an dem ihre Idole sich für kurze Zeit zu einem Picknick aufgehalten hatten, ausgiebig genug bewundert und den vom ihm reflektierten Glanz in sich aufgenommen hatte. Er war erleichtert, als sie sich endlich abwandte.
    »Was ist denn das dort oben?« fragte sie plötzlich und deutete mit dem Arm.
    »Oh, das alte Warrinder-Farmhaus«, antwortete Sellers. »Es ist vor acht oder zehn Jahren angebrannt. Jetzt haust eine etwas wunderliche alte Frau dort. Miss Beeding.«
    »Mein Gott, wenn man sich vorstellt, in so einer Ruine zu leben!« Doreen ging auf das Haus zu, und ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, obwohl ihm davor grauste, mit der Alten reden zu müssen, falls die Schnapsdrossel zu Hause sein sollte. »Es sieht aus, als ob … Rodge!«
    Er lief schon an ihr vorbei, blieb zehn Meter vor dem Haus stehen und zog die Luft in die Nase.
    »Rauch!« rief er. »Mein Gott, ob sie das Haus angezündet hat?«
     
    Die einzige intakt gebliebene Tür hing schief in ihren Angeln. Vorsichtig blickte er ins Haus. Ja, es roch unzweifelhaft nach Rauch.
    »Bleib weg!« sagte er zu Doreen. »Ich habe oft befürchtet, dass die Alte das Haus eines Tages mit ihrer Petroleumlampe in Brand setzen würde … Mein Gott, was für ein

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