Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
gemacht!«
    »Zu schaffen gemacht? Woher wissen Sie das?«
    »Als ich vorhin meine regulären Nachmittagstests durchführen wollte«, sagte Netta, »stellte ich fest, dass sämtliche Türen offen standen, und ich bin völlig sicher, dass ich sie heute Vormittag selbst geschlossen habe.«
    »Wahrscheinlich der Hund«, murmelte Fletcher, schlug das Seil noch einmal um den Poller, an dem die Morrhua festgemacht wurde, und trat zu den anderen.
    »Das schafft kein Hund«, sagte Innis scharf, um ein erneutes Aufflackern des alten Streits zwischen Reedwall und Fletcher zu verhindern. »Die Türen haben keine Klinken, die eine Hundepfote herunterdrücken könnte, sondern Knöpfe, und man braucht eine Hand, um die drehen zu können.«
    »Ist etwas beschädigt worden?« fragte Tom.
     
    »Wir haben keine Schäden feststellen können«, beruhigte ihn Netta. »Aber es hatte heute niemand dort etwas zu suchen. Wir haben mit beiden Technikern gesprochen, und sie schwören, dass sie das Haus nicht betreten haben.«
    »Wir haben uns überlegt, ob es vielleicht einer der Arbeiter gewesen sein könnte, die bis vor einer Woche hier waren«, sagte Dr. Innis. »Erinnern Sie sich an den Mann, der sagte, er möge Austern so sehr, dass er dafür seine Seele verkaufen würde?«
    »Aber das war doch nur ein Scherz, Sir!« Tom lachte. »Natürlich kann ich mich an ihn erinnern, Paddy Ryan heißt er, glaube ich. Aber er ist bestimmt nicht so naiv zu glauben, dass er zu Hause in der Badewanne seine eigene Austernzucht anlegen könne.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer sonst sich hier herumgetrieben haben könnte«, sagte Dr. Innis seufzend.
    Tom schnippte mit den Fingern. »Sam! Sie wissen doch, was der Mann bei dem Chemiedepot uns gerade gesagt hat?«
    »Ach ja, wegen der alten Frau«, nickte Fletcher und erklärte es den anderen.
    »Das ist aber komisch!« rief Netta. »Vorhin war ein Polizist hier, der sagte, dass sie in eine Klinik gebracht worden sei – Miss Beeding, meine ich –, und dann fragte er mich, ob irgend jemand sie gesehen hätte.«
    »Na also, da haben Sie Ihre Antwort.« Fletcher zuckte die Achseln und bückte sich, um den Container mit den Wasserproben herauszuheben. »Kommen Sie, Tom! Wir müssen uns um dieses Zeug kümmern, bevor wir für heute Schluss machen, und …«
    »Nicht so schnell«, widersprach Tom. »Sam, Sie haben anscheinend nicht zugehört. Mr. Fleet vom Depot sagte auch, dass sie es nicht sein könnte. Erinnern Sie sich nicht?«
    »Er sprach von der Frau, die bei ihnen gesehen worden ist, nicht von der, die sich hier herumgetrieben hat«, grunzte Fletcher. »Von mir aus kann sie bei denen die ganze Anlage sabotieren, dann könnten sie wenigstens das Wasser nicht mehr verdrecken.«
     
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Dr. Innis nach einer kurzen Pause.
    »Sam meint«, erklärte Tom, »dass wahrscheinlich zwei geistig gestörte alte Frauen hier umherirren. Ich halte das jedoch für ziemlich unwahrscheinlich. Wenn die Polizei sagt, dass Miss Beeding in der Klinik ist, kann man sie wohl nicht für das verantwortlich machen, was hier oder im Depot für organische Säuren geschieht, nicht wahr?«
    Dr. Innis seufzte. »Ich begreife das alles nicht«, sagte er schließlich. »Aber darauf kommt es wohl nicht an. Da kein Schaden angerichtet worden ist, sollten wir die Angelegenheit vergessen. Machen Sie weiter, aber achten Sie auf Leute, die hier nichts zu suchen haben.«
     
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Roger Sellers und schüttelte den Kopf.
    »Was verstehst du nicht?« fragte Doreen. Sie saßen in Brindowns einziger Kaffee-Bar, die heute von Menschen, die übers Wochenende von London an die See gekommen waren, bis auf den letzten Platz gefüllt war.
    »Ganz egal, aus welcher Richtung man diese komische Geschichte mit Miss Beeding betrachtet, man kriegt einfach keinen Sinn hinein.« Er atmete tief durch. »Also, zuerst verschwindet sie, richtig? Aus ihrem Haus. Wir finden dort Spuren eines Feuers und dann auch Spuren eines Kampfes. Dann sehen wir sie hier in Brindown …«
    Jemand hatte eine Münze in den Musikautomaten geworfen; und Rogers Worte wurden von dem Lärm einer Pet-Clark-Platte übertönt.
    Doreen nützte die Gelegenheit, um zu Wort zu kommen. »Ich habe sie nicht gesehen, Rodge«, sagte sie. »Und wenn, dann hätte ich sie nicht erkannt.«
    »Aber ich habe sie gesehen!«
    »Und der Inspektor sagte, das sei unmöglich«, erwiderte Doreen mit aufreizender weiblicher

Weitere Kostenlose Bücher