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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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aber man kann die wichtigsten Einzelheiten auch ohne Projektor erkennen.«
    »Dann zeigen Sie mir die Stelle, wo er am deutlichsten zu sehen ist«, schlug Netta vor.
    Während Rory ein Ende Film abspulte, trat ein Mann aus dem Haus. Er trug ein altes kariertes Hemd und ausgeblichene Jeans und brachte ebenfalls eine Taucherausrüstung zum Wagen.
     
    »Mein Mann ist der andere Dr. Reedwall«, sagte Netta, nachdem sie Tom mit kurzen Worten erklärt hatte, was sie vorhatte. »Tom, dies ist … entschuldigen Sie, ich habe vergessen, Sie nach Ihrem Namen zu fragen.«
    »Rory Dunstable. Von Radio Jolly Roger . Es war an Bord dieses Schiffes, wo ich dieses … Ah! Hier taucht er zum ersten Mal auf. Sehen Sie?«
    Er hielt den Film gegen das Sonnenlicht, damit Netta die Bilder deutlich sehen konnte. Sie betrachtete sie eine Weile, dann runzelte sie verwundert die Stirn.
    »Tom, sieh dir das mal an«, sagte sie dann und trat zur Seite. Tom tat es und schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, ich kann ihn nicht identifizieren«, gestand er. »Aber auf einem so kleinen Diapositiv sind natürlich kaum Einzelheiten zu erkennen. Ich denke, wir sollten den Projektor in Gang setzen, Schatz. Es dauert nur ein paar Minuten.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte Rory. »Aber ich habe Ihnen noch nicht das Seltsamste an diesem Fisch gezeigt.« Er rollte ein weiteres Ende Film von der Spule.
    »Sehen Sie sich das an«, murmelte er und wartete gespannt, während Tom und Netta auf den Filmstreifen starrten.
    Tom pfiff durch die Zähne. »Das ist ein Tintenfisch«, sagte er entschieden.
    »Seit wann haben Tintenfische einen Schwanz?« konterte Rory. »Warten Sie. – Auf dieser Aufnahme ist er am deutlichsten zu erkennen. Sehen Sie?«
    Tom und Netta starrten verwundert auf den Filmstreifen, als sie plötzlich Motorengeräusch hörten. Sie blickten auf und sahen einen kleinen Pritschenwagen auf sich zukommen. Er hielt vor dem Nachbargebäude und rangierte auf einen Parkplatz. Auf seiner Ladefläche lag etwas, das mit einer Plane bedeckt war.
    Ein Mann sprang aus dem Wagen und lief auf sie zu.
    »Das ist doch Mr. Fleet von dem Chemiewerk, nicht wahr?« fragte Netta verblüfft.
    »Morgen!« rief Fleet. »Ein Glück, dass ich Sie antreffe. Mir ist eben erst eingefallen, dass heute ja Samstag ist. Ich war zu aufgeregt, um vorher daran zu denken. Kommen Sie! Sehen Sie sich an, was ich Ihnen mitgebracht habe!«
    Er ging zu seinem Wagen zurück. Mit einer flüchtigen Entschuldigung folgten ihm Netta und Tom, und Rory wickelte seinen Film wieder auf die Spule.
    Fleet riss die Plane zurück. Auf der Ladefläche lag ein riesiger Fisch, der nach Phenol stank und von dieser Flüssigkeit stark verfärbt war.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Es sieht aus wie ein Hippoglossus «, sagte Tom nach einer kurzen Pause. »Ein Heilbutt. Netta?«
    »Ja … es scheint so …«, sagte sie nach kurzem Zögern. »Aber irgend etwas stimmt an ihm nicht. Er ist deformiert … oder krank … oder irgend etwas. Ich kann nicht genau feststellen, was an ihm nicht stimmt, aber …«
    Sie starrte auf das große, offen stehende Maul des Fisches und öffnete vorsichtig den Kiemenspalt hinter dem Kopf.
    Inzwischen hatte Rory seinen Film auf die Spule gewickelt und trat neugierig zu den anderen. Wer diesen Fisch gefangen hatte, konnte wirklich stolz sein, dachte er ein wenig neidvoll; er wog mindestens hundert Pfund – wahrscheinlich sogar mehr. Er musterte den Fisch mit dem prüfenden Blick eines Anglers, ging langsam zum Heck des Pritschenwagens – und blieb plötzlich stehen.
    »Der Schwanz!« sagte er verblüfft.
    Fleet starrte ihn an. »Was ist mit dem Schwanz?« fragte er irritiert.
    »Er ist … ich bin natürlich kein Fachmann, sondern habe nur ein laienhaftes Interesse an Fischen, aber …« Rory blickte Netta hilfesuchend an.
    »Er hat recht!« rief sie. »Sieh doch, Tom!«
    »Natürlich!« rief ihr Mann, beugte sich über den Rand der Ladefläche und betastete das Organ.
    »Würde mir jemand freundlicherweise sagen, was mit dem Schwanz los ist?« sagte Fleet erregt.
     

 
     
     

     

 
    »Er ist …«, sagte Rory, als die anderen schwiegen. »Ich will sagen, normalerweise stehen die Schwanzflossen eines Fisches vertikal zum Körper. Der Schwanz dieses Fisches aber ist horizontal, wie bei einem Meeres-Säugetier – einem Wal oder Delphin.« Er zögerte. »Haben Sie ihn nicht deshalb hergebracht«, fragte er dann, »weil es eine Mutation ist, die sie gerne

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