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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Halten Sie es für möglich, dass ihr Zustand ansteckend ist?«
    Nimms schrie so laut zurück, dass Sellers seine Worte deutlich hören konnte: »Es gibt keine ansteckende Amnesie! Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass ich heute morgen den jungen Stevens in ihrer Zelle gefunden habe und dass sie spurlos verschwunden ist!«
    »Nun …« Branksome wirkte absolut hilflos. »Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was wir tun können.« Er zog einen Notizblock heran. »Ich werde natürlich eine Suchmeldung mit einer genauen Beschreibung der Frau an unsere Leute geben, aber eigentlich ist die Polizei von Geddesley zuständig …« Er lauschte ein paar Sekunden lang. »Gut, Wenn Sie das schon erledigt haben, Doktor …«
    Er verzog das Gesicht und legte den Hörer auf die Gabel zurück. »Ich möchte wissen, warum er es ausgerechnet an mir auslassen muss«, murmelte er. Das Telefon läutete wieder. »Gehen Sie ran!« sagte er zu Sellers.
    »Brindown Polizeistation, Constable Sellers … Oh, Mr.
     
    Fleet … Sie haben – was? « Er starrte Sergeant Branksome an. »Sind Sie sicher? Ein Fisch? Was für ein Fisch?«
    »Geben Sie her«, sagte Branksome und nahm ihm den Hörer aus der Hand. »Mr. Fleet? Sergeant Branksome … Sind Sie sicher?«
    Sellers hörte undeutliche, schnarrende Geräusche aus dem Hörer, und dann sagte Branksome: »Ich verstehe nicht, wie ein Fisch in Ihren Tank … Nein, ich glaube Ihnen. Aber ich war heute Nacht dabei und habe selbst gesehen … Ja, ich verstehe. Sie haben den ganzen Tank geleert und nichts anderes gefunden. Gut … Ja, bitte tun Sie das. Es sieht so aus, als ob sich ein Fachmann damit befassen müsste. Und zwar sofort.«
    Er legte auf, und Sellers sah, dass Schweißperlen auf seiner Stirn standen. »Sie haben einen Greifer in den Tank gesenkt, in den die alte Frau gefallen ist, und haben einen Fisch gefunden«, sagte er tonlos. »Sie haben den Tank geleert. Es ist keine Leiche drin. Rodge, war es eine Frau oder nicht, die wir die Leiter hinaufsteigen und in den Tank springen sahen?«
    »Es …« Sellers schluckte.
    »Ja, so geht es mir auch«, sagte Branksome verwirrt. »Er sagt, er will den Fisch auf einen Pritschenwagen laden und zur Meeres-Forschungsstation bringen. Ich bin gespannt, was die Leute dazu zu sagen haben.«
    Er starrte vor sich hin. »Wissen Sie was, Rodge?« Er blickte zu Roger Sellers auf. »Ich habe Angst.«
    »Ich auch«, sagte Sellers. »Mir kommt es vor, als ob die ganze Welt sich in einen Alptraum verwandelt hätte. Man begreift überhaupt nichts mehr.«
     
    Rory Dunstable bremste vor dem Tor der Meeres-Forschungsstation und stieg aus dem Wagen. Dann drückte er einen Torflügel auf und ging den ausgefahrenen Weg entlang, der zu den Gebäuden führte. Wenig später traf er auf einen jungen, dunkelhaarigen Mann in weißem Mantel, der einen mit trübem Wasser gefüllten Plexiglasbehälter trug, in dem eine Unzahl winziger Lebewesen wimmelte.
     
    »Hallo«, rief Rory. Der Mann wandte sich um und blickte ihn missbilligend an.
    »Ja, was ist?«
    »Tut mir leid, Sie belästigen zu müssen«, sagte Rory unsicher, »aber ich habe einen Film von einem Fisch dabei, den ich vor ein paar Tagen am Haken hatte, aber nicht landen konnte. Ich hatte gehofft, dass jemand von Ihnen ihn vielleicht identifizieren kann.«
    »Wir sind nicht dazu da, Anglern beim Detaillieren ihres Anglerlateins zu helfen«, sagte der Mann. »Guten Morgen.«
    Und er ging weiter.
    »Eingebildeter Affe«, murmelte Rory. Mehr denn je entschlossen, sein Vorhaben durchzuführen, ging er weiter, sobald der Mann verschwunden war. Knapp hundert Meter weiter stand ein kleiner Bungalow neben einem größeren Gebäude. Als er daran vorbeiging, trat ein hübsches Mädchen in weißen Shorts und einer grünen Bluse heraus. Sie brachte eine Taucherausrüstung aus dem Haus und trug sie zu einem Mini, der vor der Tür geparkt war.
    »Kann ich Ihnen helfen?« rief sie, als sie Rory bemerkte.
    Er erklärte ihr den Grund seines Besuches und schloss: »Wenn mir hier jemand helfen könnte, ihn zu identifizieren, wäre ich sehr dankbar.«
    »Ich will es gerne versuchen«, sagte das Mädchen. Er starrte sie verblüfft an, und sie setzte grinsend hinzu: »Ich bin Dr. Netta Reedwall und arbeite hier.« Sie winkte ab, als er eine Entschuldigung zu stottern begann. »Lassen Sie nur. Selbst mein Mann sagt, dass er es manchmal nicht recht glauben kann. Lassen Sie mich Ihre Aufnahmen sehen. – Oh, es ist ein Film.«
    »Ja,

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