Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
Form wechselt?« wiederholte Dr. Innis ungläubig. »Liebe junge Kollega, Lebewesen dieser Größenordnung durchlaufen keine Metamorphosen!«
    »Bitte, zeigen Sie Dr. Innis Ihren Film, Mr. Dunstable«, sagte Netta.
    Rory tat es und wartete, während Dr. Innis den schmalen Filmstreifen betrachtete. Er ließ sich sehr viel Zeit dabei und schüttelte immer wieder den Kopf. Schließlich sagte er: »Ich … ich sehe auch keinen Grund, an Ihrer Ehrlichkeit zu zweifeln, Sir. Aber im Moment glaube ich, meinen Verstand anzweifeln zu müssen!«
    »Wir wollen dieses Ding ins Labor schaffen«, schlug Tom vor. »Wenn wir feststellen, dass seine inneren Organe genauso von der Norm abweichen wie seine äußeren Merkmale, haben wir vielleicht eine Grundlage, von der wir ausgehen können.«
     
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mitkomme?« fragte Rory. »Angeln ist zwar nur ein Hobby von mir, aber ich bin wirklich an dieser Sache brennend interessiert.«
    »Aber selbstverständlich«, sagte Innis. »Sie wissen sicher, dass wir versuchen, Angler und Fischer wie Sie zum alten Eisen zu werfen, nicht wahr? Die nächste Generation muss zu Farmern des Meeres werden, die Tage der Jäger sind bald vorbei. Kommen Sie – hier entlang!«
     
    »Der Himmel mag wissen, wie es Miss Beeding gelungen ist, aus der Klinik zu entkommen«, seufzte Sergeant Branksome und ging zur Tür. »Aber sie hat es irgendwie geschafft, und wahrscheinlich wird sie zu ihrem Haus zurückkehren, meinen Sie nicht auch? Ich glaube, ich sollte gleich einmal zu der alten Warrinder-Farm fahren. Kommen Sie eine Stunde ohne mich zurecht?«
    »Natürlich, Sarge«, sagte Sellers. »Aber – habe ich richtig verstanden, dass sie einen Pfleger überwältigt hat? Vielleicht ist es gefährlich, wenn Sie allein gehen.«
    »Ich werde verdammt vorsichtig sein, das können Sie mir glauben!« sagte Branksome. »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich habe Angst. Ich begreife einfach nicht, was hier vorgeht.« Er atmete tief durch.
    »Wir wissen, dass Miss Beeding zu schwach war, um eine nasse Zeitung zu zerreißen, nicht wahr? Und doch bekommen wir innerhalb weniger Stunden Meldungen, dass eine Frau, deren Beschreibung auf Miss Beeding zutrifft, mit einem kräftigen irischen Arbeiter fertig geworden ist – und mit einem ausgebildeten Pfleger einer Nervenklinik! Und was ich noch unbegreiflicher finde, ist diese verrückte Geschichte von der chemischen Fabrik. Es sieht aus, als ob es zwei Miss Beedings gäbe, von denen keine die ist, die wir kennen.«
    »Das hat auch Doreen gesagt«, murmelte Sellers. »Aber dann hat sie hinzugefügt, dass es dafür eine völlig rationale und simple Erklärung geben muss.«
    »Da wäre ich an Ihrer Stelle nicht so sicher«, sagte Branksome ernst. »Wenn Sie ein wenig älter geworden sind, Rodge, wissen Sie, dass es Dinge gibt, denen man nie auf den Grund kommt. – Bis später!«
     
    Kurze Zeit später war Branksome auf der alten Warrinder-Farm. Ein kurzer Rundgang durch das Gelände, ein rascher Blick in das ausgebrannte Haus überzeugten ihn, dass Miss Beeding nicht hierher zurückgekommen war.
    Er hatte jedoch noch keine Lust, zur Polizeistation und der geisttötenden Routine seines Jobs zurückzukehren. Er ging ziellos am Ufer entlang, und bevor er merkte, wie weit er gewandert war, befand er sich auf dem Gelände der Meeres-Forschungsstation. Vor einem der Gebäude weiter landeinwärts sah er einen Pritschenwagen mit der Aufschrift DEPOT FÜR ORGANISCHE SÄUREN stehen.
    Natürlich! Der Fisch, den Fleet, wie er behauptete, in dem Tank gefunden hatte, in dem sich eigentlich die Leiche einer Frau hätte befinden sollen!
    Er musste wissen, ob es diesen Experten gelungen war, die rationale Erklärung zu finden, von der Sellers gesprochen hatte. So ging er auf die Gebäude zu und blickte umher, ob er irgendwo jemanden entdecken konnte. Erst nach einiger Zeit fiel ihm ein, dass Samstag war. Vielleicht hatte Fleet nur den Techniker angetroffen, der Wochenenddienst hatte.
    Enttäuscht wollte er sich schon wieder umwenden und zu seinem Wagen zurückgehen, als die Tür eines der Gebäude geöffnet wurde und mehrere Menschen heraustraten, die erregt miteinander sprachen; Dr. Innis, die beiden Reedwalls, Fleet und ein junger Mann, den er nicht kannte.
    Als Tom Reedwall ihn sah, brach er mitten im Satz ab und rief: »Sergeant! Kommen Sie bitte her! Ein Glück, dass Sie gerade hier sind – Sie sind genau der Mensch, den wir brauchen.«
    Er sagte zu seinen Begleitern:

Weitere Kostenlose Bücher