Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
sie sich gerne erinnert hätte? Oder etwas ihr Unliebsames?
„‚Dante-Exklusiv‘ ist der Geschäftszweig für unsere Premium-Kunden, die wir persönlich einladen. Ich habe mir gedacht, du freust dich vielleicht, dir einige unserer besonders schönen Schmuckkreationen anzuschauen.“
Kiley gelang es zu lächeln. War er mit ihr schon einmal hier gewesen? „O ja. Danke.“
Er führte sie durch die Sitzbereiche und vorbei an einer verspiegelten Bar mit Getränken jeder Art. Dann gelangten sie zu einer Tür, die sich von der Wand kaum abhob, und die mit einem ausgeklügelten System gesichert war.
Nicolò entnahm seiner Brieftasche eine Karte und steckte sie in das Lesegerät. Zusätzlich waren noch seine Stimme und sein Fingerabdruck notwendig, dann erst ließ sich die Tür öffnen. Kiley glaubte sich in eine glitzernde Fantasiewelt versetzt.
Mit großen Augen sah sie sich um. „Wow!“ Mehr brachte sie nicht heraus.
„Fühl dich ganz ungezwungen und schau dich um. Ich werde mal sehen, ob jemand von der Familie hier ist.“
Erschrocken blickte sie ihn an. „Von deiner Familie?“
„Keine Angst. Sie werden dich freundlich behandeln, das verspreche ich dir.“ Im Gehen wandte er sich nochmals um. „Ach ja, wenn du hier nicht eingeschlossen werden willst, dann bitte den Schmuck nur betrachten und keinesfalls berühren.“
Kiley verschränkte die Arme auf dem Rücken. „Nie würde ich es wagen, hier etwas anzufassen.“
Als Nicolò weg war, ging sie durch den Raum, und mit jedem Schritt wuchs ihre Bewunderung. All die ausgestellten Schmuckstücke waren von erlesener Schönheit. Ganz zu schweigen davon, wie viele es waren.
Ist das meine Welt?, fragte sich Kiley, dann schüttelte sie den Kopf. Nein, das kann nicht sein. Ein so reiches Leben habe ich niemals geführt, dachte sie.
Vor einem besonders gelungenen Schmuckstück blieb sie stehen. Aus der Richtung, in die Nicolò verschwunden war, drangen Stimmen. Sie erkannte die dunkle leise Stimme ihres Mannes, die sie so gern hörte, und vernahm auch die höhere einer Frau.
Zuerst verstand Kiley nicht, was gesprochen wurde, doch dann wurde ihr bewusst, dass es sich um einen Wortwechsel handelte. Laut und deutlich sagte die Frau: „Ohne mich, Nicolò. Da mache ich nicht mit.“
Dann war wieder Nicolò zu vernehmen, der aber so leise sprach, dass Kiley die Worte nicht verstand. Offenbar erklärte er etwas.
„Also gut. Aber nur dies eine Mal.“
Kiley trat unwillkürlich einen Schritt zurück und bekam ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Was um alles in der Welt hatte Nicolò vor, und warum wollte seine Gesprächspartnerin dabei nicht mitmachen? Und hatte das Ganze etwa mit ihr zu tun?
Angelegentlich betrachtetesie einwunderbares Schmuckset aus Halskette, Ohrringen und Armband.
Trotz ihrer Aufregung war sie bezaubert von der atemberaubenden Schönheit des Schmucks. Da kam Nicolò zurück, gefolgt von einer großen schlanken Blondine mit dunklen Augen. Sie lächelte Kiley ein wenig gekünstelt an, was nicht gerade dazu beitrug, dass diese sich weniger unbehaglich fühlte.
„Das ist Francesca, meine Schwägerin“, stellte Nicolò sie vor. „ Sevs Frau und unsere Top-Designerin. Was du dir gerade anschaust, ist auch von ihr.“
„Einfach überwältigend“, sagte Kiley, als sie Francesca zur Begrüßung die Hand gab. „Schlicht und dennoch elegant. Und – irgendwie warmherzig.“
Kileys aufrichtige Bewunderung ließ die Zurückhaltung aus Francescas Zügen verschwinden. „Danke für das Kompliment. Die Sachen gehören zu der Kollektion ‚Dantes Herz‘.“
„Von allen hier ausgestellten Dingen gefällt mir dieses Set am besten.“
„Das sind Feuerdiamanten“, erklärte Francesca. „Sie machen jedes Schmuckstück zu etwas Außergewöhnlichem.“
„So nennt ihr diese besonderen Diamanten?“ Kiley sah sie sich nochmals genauer an. „Oh, wow. Jetzt verstehe ich. In ihnen scheint wirklich ein Feuer zu glühen.“
Sie wusste selbst nicht genau, was plötzlich anders war. Vielleicht, dass die beiden plötzlich verstummten. Oder dass sie sie anzustarren schienen. Als Kiley es bemerkte, richtete sie sich langsam auf.
„Würdet ihr mir bitte sagen, was das hier soll?“, fragte sie. „Für mich ist es schon schlimm genug, dass ich mich an nichts erinnere. Doch damit anscheinend nicht genug: Warum schweigt ihr so einvernehmlich?“ Sie schaute Nicolò an. „Bin ich nur hier, weil du mir das Geschäft zeigen und Francesca vorstellen
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