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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hatten die Männer ihnen harte Metallkämme durch die Haare und über Arme und Beine gezogen und Dominic sogar den Gips abgenommen. Als Ersatz hatten sie ihm eine Schlinge umgebunden.
    Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, gab man ihnen saubere Kleidung, die aus gelben Overalls, Unterwäsche, weißen Socken und Sneakers bestand.
    »Was zum Teufel sollte das denn?«, schäumte Whit, während er die Schuhe anzog. »Die hätten uns fast ersäuft.«
    Reggie zog sich hinter der geöffneten Tür um, obwohl sie jetzt einander schon nackt gesehen hatten.
    Shaw knöpfte seinen Overall zu. An Armen und Beinen war er ihm ein paar Nummern zu klein, und die Sneakers quetschten seine langen Füße. »Sie wollten sicherstellen, dass wir keine Überwachungsgeräte dabeihaben. Heutzutage kann man so etwas in falschen Haarfollikeln oder unter hautfarbenen Pflastern verstecken. Erst haben sie uns nach dem Standardkram abgetastet und gescannt und dann mit Schlauch und Kamm nach dem Hightechzeug gesucht.«
    Whit roch an seiner Haut. »Da war noch etwas im Wasser. Vermutlich verursacht das Krebs«, knurrte er.
    »Ich hoffe, du lebst noch lange genug, um das zu erleben«, erwiderte Shaw.
    Reggie gesellte sich wieder zu ihnen. »Wie ich sehe, bist du wieder ganz der Optimist vom Dienst.«
    »Ich bin nur realistisch.«
    »Warum glaubst du, hat man uns ausgerechnet gelbe Overalls gegeben?«, fragte Dominic.
    »Wenn ich raten müsste«, antwortete Shaw, »dann würde ich sagen, darin kann man uns schneller finden, wenn sie uns verlieren.«
    »Uns verlieren?« Whit hob die Augenbrauen. »Wie zum Teufel sollen sie uns denn verlieren?«
    »Das hängt wohl von uns ab, oder?«, erwiderte Reggie.

Kapitel zweiundneunzig
    W eitere Stunden vergingen; dann wurden ihnen Hände und Füße gefesselt, die Münder zugeklebt und Säcke über die Köpfe gestülpt, bevor man sie in einen SUV mit abgedunkelten Scheiben verfrachtete und eine weite Strecke fuhr. Shaw zählte die Sekunden in seinem Kopf. Und obwohl sie definitiv nicht über einen Highway fuhren, so konnte er doch sagen, dass ihr Tempo gleichmäßig war und, dem Geräusch des Motors nach zu urteilen, mindestens sechzig Meilen betrug.
    Als das Fahrzeug schließlich anhielt, hatte er eine grobe Schätzung im Kopf. Neun Stunden. In welche Richtung sie gefahren waren, wusste er natürlich nicht, aber er hielt es für eher unwahrscheinlich, dass sie nach Montreal zurück oder noch weiter nach Süden in die Staaten gefahren waren. Die Grenze zwischen den USA und Kanada war zwar nicht allzu streng bewacht, aber vier gefesselte Gestalten mit Säcken über dem Kopf im Fond eines SUV hätten zumindest ein wenig Neugier erregt. Anderenfalls wäre für die Grenzpolizei auch Hopfen und Malz verloren gewesen.
    Damit blieben nur zwei Richtungen übrig, in die sie gefahren sein konnten: Norden und Osten. Neun Stunden geradeaus in Richtung Osten und mit sechzig Meilen die Stunde hätte sie auch durch Maine in den Vereinigten Staaten geführt. Ein Stück weiter lagen dann New Brunswick und Nova Scotia. Doch als der Motor des Yukon schließlich verstummte, musste Quebec die nächste größere Stadt sein. Von dort nach Halifax in Nova Scotia war es noch viel weiter als die Distanz, die Shaw geschätzt hatte. Deshalb ging Shaw davon aus, dass sie sich mehr nördlich als östlich gehalten hatten, allein schon um die Grenze zu den USA zu umfahren. Eine Pinkelpause hatte man ihnen auf der Fahrt gewährt; dann war es auch schon weitergegangen.
    Später öffneten sich die Wagentüren, und sie wurden gezwungen, sich mit dem Gesicht nach unten in den Laderaum zu legen. Einen schrecklichen Augenblick lang glaubte Shaw, dass es das gewesen war. Die Hinrichtung. Und dem schnellen Atmen seiner Kameraden nach zu urteilen, dachten sie ähnlich.
    Stattdessen warf man jedoch eine schwere Plane über sie, und eine Stimme sagte: »Kein Ton, oder deine Freundin ist tot.«
    Die Wagentüren schlossen sich wieder, und das Fahrzeug fuhr weiter. Dann hielt es wieder an, und die Türen öffneten sich erneut. Es wurde geredet. Die Türen schlossen sich, und der Wagen ruckelte noch ein Stück nach vorne; dann verstummte der Motor. In jedem Fall waren sie jetzt auf festem Untergrund; das erkannte Shaw. Aber der SUV bewegte sich noch, obwohl der Motor nicht mehr lief. Allerdings bewegte er sich leicht rauf und runter und von einer Seite zur anderen – oder das, worauf er sich befand.
    Ein paar Minuten vergingen, und Shaw hörte weitere

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