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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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erledigt diesen Hurensohn!«
    Kurz bevor die Tür sich endgültig schloss, starrte die Frau ihn noch mal an.
    Shaw sprang zur Tür und lauschte. Ein Wort hörte er deutlich heraus: »Markt.«
    Shaw stöhnte und schlug mit der flachen Hand gegen die Tür.

Kapitel vierundfünfzig
    W as? Evan ist nicht bei Ihnen?«
    Reggie drehte sich um und sah, dass Alan Rice sie beobachtete. Er überquerte die Hauptstraße von Gordes und gesellte sich zu ihr. »Ich dachte, er hätte sich in den Kopf gesetzt, jede Ihrer Minuten mit Beschlag zu belegen. Und doch sind Sie jetzt hier, mutterseelenallein.«
    »Ich nehme an, er hat im Augenblick was Besseres zu tun. Außerdem musste ich ein paar Sachen erledigen. Ich bin jetzt nur noch mal hier, um etwas einzukaufen.«
    »Haben Sie Zeit für einen Kaffee?«, fragte Alan. »Jetzt, wo die Sonne hinter den Wolken verschwunden ist, ist es doch ein wenig kälter geworden. Da könnte ich etwas Warmes vertragen.« Er deutete hinter Reggie zu einem Café in einer Nebenstraße nicht weit vom Pol-Para-Museum.
    Sie suchten sich einen freien Tisch im Inneren, bestellten ihre Getränke, und erst als sie die Tassen vor sich stehen hatten, brach Rice sein Schweigen. »Evan ist ganz vernarrt in Sie. Ich bin sicher, Sie wissen das.«
    »Ich genieße seine Gesellschaft. Er ist ein netter Mann.«
    »Nein, er ist wirklich kein netter Mann, Miss Collins.«
    »Wie bitte?« Reggie war ehrlich überrascht. »Ich dachte, Sie arbeiten für ihn.«
    »Das tue ich, und deshalb kenne ich ihn auch gut. Er ist ein außerordentlich erfolgreicher Geschäftsmann; aber ›nett‹ ist kein Begriff, den ich mit ihm in Verbindung bringen würde.«
    »Und warum erzählen Sie mir das?«
    »Ich wollte nur sicherstellen, dass Sie wissen, worauf Sie sich einlassen.«
    »Ich war mir gar nicht bewusst, dass ich mich auf etwas einlasse .«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass Evan das anders sieht.«
    »Und was schlagen Sie nun vor, soll ich dahingehend tun?«
    »Sie könnten die Provence verlassen.«
    »Ich habe bereits geplant, am Samstag abzureisen. Und Sie meinen, dieser außerordentlich erfolgreiche Geschäftsmann mit der besitzergreifenden Natur lässt es dann einfach auf sich beruhen?«
    Rice nippte an seinem Kaffee und spielte dann mit seinem Löffel herum. »Vielleicht.«
    »Dann ist Evan das auch früher schon passiert?«
    »Mit anderen Frauen meinen Sie? Ja.«
    »Und was ist mit den anderen Frauen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie sind nicht sehr überzeugend.«
    »Das nenne ich mal Ironie, zumal ich die Wahrheit sage.«
    »Wen wollen Sie hier eigentlich beschützen? Mich oder Ihren Boss?«
    »Ich dachte, das wäre klar. Ich schütze Evan. Sie kenne ich doch gar nicht.«
    »Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen. Sie wollen ihn also vor sich selbst schützen, ja?«
    »So kann man es auch sehen.«
    »Also, was mich betrifft, kann man das nur so sehen.«
    »Und werden Sie abreisen? Sofort? Warten Sie nicht bis Samstag.«
    Reggie stand auf und legte ein paar Euros für den Kaffee auf den Tisch. »Ich denke nicht, nein. Ich bin morgen mit ihm für einen Marktbesuch verabredet, und ich beabsichtige, das auch durchzuziehen.«
    Rice erhob sich ebenfalls. »Es wäre wirklich klüger, wenn Sie sofort abreisen würden. Vertrauen Sie mir.«
    »Genau da liegt das Problem, Alan. Es fällt mir im Augenblick recht schwer, überhaupt jemandem zu vertrauen.«
*
    Ein paar Minuten später stand Alan Rice neben einem Laufband, wo sein Boss sein tägliches Training absolvierte. Waller wischte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab und trank einen Schluck Wasser; dann erhöhte er das Tempo der Maschine.
    »Sie sehen besorgt aus, Alan.«
    »Ich hatte gerade ein Gespräch mit unserer kleinen Freundin.«
    »Unserer kleinen Freundin?«
    »Jane Collins.«
    Waller regelte das Tempo wieder herunter. »Warum?«
    »Ich mache mir Sorgen.«
    »Weshalb? Wir haben die Frau doch überprüft, oder?«
    »Natürlich. Sie haben den Bericht selbst gelesen.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Ich sehe doch, wie Sie sie anschauen.«
    Waller stellte die Maschine noch langsamer. »Sie sehen, wie ich sie anschaue ?« Fragend runzelte er die Stirn.
    »Bitte, regen Sie sich jetzt nicht auf, Evan. Es ist nur, dass Sie in der Vergangenheit …«
    Einen Augenblick später lag Rice auf dem Boden, und Blut floss aus seinem Mund. Waller stand über ihm. Seine Hand blutete, wo sie auf einen Zahn des Mannes getroffen war.
    Waller beugte sich vor und zog Rice wieder in

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