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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hatte, war brillant, dachte Reggie. Jetzt mussten sie das Ganze nur noch perfekt ausführen.
    Reggie schloss das Fenster wieder, ging nach unten und kochte sich einen Kaffee. Dazu machte sie sich dann noch Toast und Eier. Sie zwang sich, so ruhig wie möglich zu atmen, und ging noch mal alles durch, um später nur ja keinen Fehler zu begehen. Sie hatte sich noch ein letztes Mal mit Whit und Dom getroffen, und gemeinsam hatten sie den Plan noch einmal überarbeitet. Die Geräte, die Dom in Avignon gekauft hatte, würden perfekt funktionieren. Alles war bereit, und die beiden Männer hatten Reggie zu ihrer Idee gratuliert.
    »Das ist die perfekte Show für den alten Kuchin«, hatte Whit gesagt.
    »Ja, die perfekte Show«, wiederholte Reggie nun, während sie das Geschirr spülte und es wieder in den Schrank räumte.
    Reggie ging auf die Terrasse und schaute zu, wie die aufgehende Sonne den Himmel mehr und mehr in Licht tauchte. Die Berge und das Tal erwachten zum Leben. Reggies Nerven beruhigten sich wieder; ihre Atmung normalisierte sich, und ihr Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Die Zeit war gekommen.
    Wenn heute ihr letzter Tag sein sollte, schwor Reggie sich, dann würde es auch Kuchins letzter sein. Manche Dinge waren einfach jeden Preis wert.
*
    In Harrowsfield telefonierte Miles Mallory. Der Anrufer saß wenige Kilometer außerhalb von Gordes, und es war weder Whit noch Dom. Es war Niles Jansen, und er erzählte Mallory Dinge, die der nicht hören wollte.
    »Sie ist tatsächlich zu diesem Kerl gegangen?«, schnappte Mallory. »Und er weiß, dass wir hinter Kuchin her sind?«
    Jansen antwortete, und Mallory knurrte: »Und er gehört zu irgendeiner Polizeibehörde?« Wieder antwortete Jansen irgendwas.
    »Warten Sie auf meinen Rückruf«, befahl Mallory. »Ich muss erst einmal darüber nachdenken.«
    Er legte auf und lehnte sich zurück. Es war schier unglaublich tollkühn von Whit gewesen, Regina zu erzählen, dass sie Bill Young gefangen hatten. Der Plan war gewesen, den Mann nach Beendigung der Mission gehen zu lassen; doch jetzt war Mallory nicht länger sicher, ob das noch eine Option war. Sollte je bekannt werden, was sie taten … Gedankenverloren holte er seine Pfeife aus der Tasche, schaute sie an und warf sie dann quer durch den Raum, wo sie am Kaminsims zerbarst.
    Er rief Jansen wieder zurück. Seine Botschaft war klar und deutlich: »Egal ob die Mission Erfolg hat oder misslingt, er darf nicht überleben. Tun Sie es. Sofort.« Er legte auf, beugte sich vor und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Miles?«
    Er hob den Blick und sah Liza. »Stimmt was nicht?«, fragte sie.
    Mallory schüttelte den Kopf. Er wollte etwas sagen, doch dann senkte er den Blick und starrte zu Boden. Seine Hände baumelten nutzlos vor ihm, als hätte er einen Schlaganfall erlitten.
    »Miles!«
    »Nicht jetzt, Liza, bitte, nicht jetzt.«

Kapitel sechsundfünfzig
    N iles Jansen prüfte das Doppelmagazin der Glock 17 mit insgesamt neunzehn Schuss. Er hatte schon bei drei Missionen in unterstützender Funktion mit Whit und Reggie zusammengearbeitet, doch noch nie hatte er so einen Befehl wie jetzt bekommen. Er war nervös, aber entschlossen. Er lud die Waffe durch und holte eine Spritze, auf der das Piktogramm für Gift aufgedruckt und deren Nadel noch mit einer Plastikkappe geschützt war, aus der Tasche. Jansen war allein; also plante er, den Gefangenen sich selbst mit Handschellen an den Stuhl fesseln zu lassen und ihm dann das Gift zu injizieren. Der Gefangene, so glaubte er, würde schlicht davon ausgehen, wieder ein Schlafmittel zu bekommen. Das würde leicht werden … dachte er.
    Langsam ging Jansen den Flur hinunter und blieb dann unvermittelt stehen. Er konnte einfach nicht glauben, was er da sah. Wasser strömte unter der verschlossenen Tür hindurch.
    Er lief los und rief: »Was zum Teufel ist das?«
    »Die Leitung ist geplatzt, und jetzt wird der ganze verdammte Raum überflutet. Ich stehe bis zum Arsch im Wasser!«, brüllte Shaw zurück. »Wo kann man das Wasser abstellen?«
    »Weg von der Tür!«
    »Weg von der Tür? Ich stehe an der Wand. Das ganze Haus wird einstürzen. Ich schreie mir schon seit einer Stunde die Seele aus dem Leib.«
    Jansen erreichte die Tür und holte die Schlüssel raus. Er wollte die Tür öffnen und dann rasch zur Seite springen, wenn das Wasser rausströmte. Allerdings lief es nicht ganz so wie geplant.
    Dass die Tür aus den Scharnieren flog, war der erste Hinweis darauf,

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