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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dass etwas nicht stimmte. Dass die Tür dann auch noch auf Jansen landete, war der zweite. Shaw ließ die schwere Toilette fallen, mit der er sich den Weg in die Freiheit erkämpft hatte, schnappte sich die Waffe des Mannes und riss den benommenen Jansen in die Höhe. Als ein Gegenstand auf den Boden fiel, bückte sich Shaw und hob ihn auf. Es war die Spritze. Er schaute den Mann an.
    »War die für mich bestimmt?«
    Jansen schwieg. Shaw schüttelte ihn. »Ich stehe kurz davor, dir eine Kugel ins Hirn zu jagen. War die für mich?« Er drückte dem Mann den Lauf an die Stirn. »Ich will jetzt was hören.«
    »Ich habe nur Befehle befolgt«, sagte Jansen.
    »Wessen Befehle? Von einem der anderen Typen hier? Der Frau?«
    »Nein. Sie wissen nichts davon.«
    Shaw schlug Jansen mit einer Wut bewusstlos, wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Dann rannte er wieder in den Raum zurück, stellte das Wasser ab und lief wieder hinaus. Natürlich hatte ihm das Wasser nicht bis zum Arsch gestanden; aber es war genug gewesen, um unter der Tür hindurchzuströmen. Mit einer Plastikflasche hatte er vorher das Abflussloch verstopft, das zum Vorschein gekommen war, nachdem er die Toilette mit seinem improvisierten Werkzeug ausgebaut hatte.
    Shaw warf sich Jansen über die Schulter und hielt die Waffe vor sich für den Fall, dass hier noch jemand seinen Kopf wollte. Er fesselte Jansen mit einer Lampenschnur und nahm ihm Handy und Autoschlüssel ab. Dann trat er die Haustür auf, sprang die kleine Treppe hinunter und stieg in das graue zweitürige Coupé, das vor dem Haus parkte.
    Zehn Sekunden später flog er über die Straße. Das Fahrzeug verfügte über ein Navigationsgerät, und Shaw gab sein Ziel ein.
    Gordes.
    Er schaute auf die Uhr am Armaturenbrett. Dort stand auch das Datum.
    Markttag .
    Er könnte noch Zeit haben.
    Shaw trat das Gaspedal durch und erreichte eine Hauptstraße. Er wählte eine Nummer. Kurz darauf meldete sich Frank. Als er Shaw hörte, begann er zu brüllen.
    »Halt den Mund, Frank, und hör zu.«
    » Ich soll zuhören? Shaw, ich werde dir den Arsch …«
    »Sie werden Waller erledigen.«
    Das erregte Franks Aufmerksamkeit. »Was? Wer?«
    Shaw brachte ihn auf den neuesten Stand. »Ich bin ziemlich sicher, dass es heute passieren wird. Ich brauche Verstärkung.«
    »Die gibt es aber nicht. Wir haben alle unsere Leute aus der Provence abgezogen.«
    »Es gibt wirklich niemanden mehr?«
    »Ich habe die ganze Zeit damit verbracht, mit Engelszungen auf meine Bosse einzureden, damit sie dir nicht den Kopf abreißen. Sie glauben, du seiest wegen der Braut durchgedreht, und sie sind richtig angepisst.«
    »Das kann ich auch selber; aber ich brauche hier Hilfe. Waller hat zu viele Leute.«
    Frank schwieg.
    »Hey!«, rief Shaw. »Sprich mit mir!«
    »Einen hätten wir noch in der Gegend.«
    »Wen?«
    »Mich.«
    »Warum bist du denn noch hier?«
    »Vergiss es. Ich bin einfach da.«
    »Warum, Frank?«
    »Weil ich nach dir gesucht habe, darum. Glücklich? So! Was hast du vor?«
    »Also …« Shaw sprach schnell.
    Als er fertig war, fragte Frank: »Vertraust du dieser Frau wirklich?«
    »So wie ich jedem bis zu einem gewissen Punkt vertraue, also ja.«
    »Nun, dann hoffe ich mal, dass du recht hast.«
    Shaw legte auf und gab wieder Gas. Der Motor des Coupés heulte auf, und die Landschaft der Provence flog nur so vorbei.
    Shaw erreichte die Abzweigung nach Gordes, sah den Stau, ließ den Wagen stehen und rannte die Serpentinen hinauf. Als er in der kleinen Straße ankam, die zu den beiden Villen führte, sah er keine Wache vor Wallers Haus, was vermutlich hieß, dass er nicht da war. Shaw ließ seinen Blick über Fußgängermassen und Autos schweifen, die alle zum Markt hinaufwollten. Er ging zu einem langsam fahrenden Truck, der bis oben hin mit Kleidern und Hüten beladen war, und holte ein paar Euros aus der Tasche. Eine Minute später trug Shaw einen bunten Poncho, einen breitkrempigen Hut und eine billige Sonnenbrille, die der Händler ihm kostenlos dazugegeben hatte.
    Shaw sprang auf die Ladefläche des Trucks und ließ sich in die Stadt hinauffahren. Dort angekommen suchte er sich rasch einen Weg zwischen den Menschenmassen hindurch. Er lief gebückt, um nicht durch seine Größe aufzufallen. Auf der Suche nach Reggie, Waller oder sonst jemandem von Interesse huschte sein Blick in jede Ecke, und schließlich zahlte sich diese Sorgfalt aus, als er an einer Nebenstraße vorbeikam. Shaw warf einen kurzen Blick

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