Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
dass du verschwinden könntest, bevor wir zuschlagen können. Und er hat gesagt, die Chancen stünden ziemlich gut, dass Kuchin uns zumindest teilweise auf die Schliche kommen würde.« Erneut hielt Whit kurz inne und lehnte sich zurück. »Ich habe mich in dem Kerl wohl getäuscht. Offenbar sind wir auf derselben Seite, nur dass wir nichts voneinander gewusst haben.«
    »Aber wenn er nichts von Kuchins Vergangenheit weiß, warum ist er dann hinter ihm her?«
    »Vielleicht wegen der Terroristensache … oder wegen der Sexsklaven.«
    »Und Bill geht es gut?«
    »Wenn man von der kleinen Beule auf seinem Kopf mal absieht, dann ja, es geht ihm gut. Er ist verdammt hart im Nehmen, aber das wussten wir ja bereits, nicht wahr?«
    »Ich weiß es zu schätzen, dass du mir das erzählt hast, Whit.«
    »Keine Geheimnisse, stimmt’s? Aber was Young erzählt hat, hat mich auf eine Idee gebracht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die Tatsache, dass Kuchin diese Terroristen umgebracht hat, können wir zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Wie das denn?«
    Whit beugte sich vor. »Pass auf …«

Kapitel zweiundfünfzig
    S haw lehnte sich frustriert von der Tür zurück. Wenn man ein Bolzenschloss in nahezu vollkommener Dunkelheit mit zwei Metallsplittern zu öffnen versuchte, die man vorher aus einer Toilette gebrochen hatte, dann konnte das auch durchaus frustrierend sein. Ein Tag hatte mehr als sechsundachtzigtausend Sekunden, und Shaw hatte inzwischen mehr als einhunderttausend im Kopf gezählt. Fast hätte ihn das in den Wahnsinn getrieben, doch er konnte nur sagen, dass es entweder mitten am Tag oder mitten in der Nacht war. Er stand auf und lauschte an der Tür. Keine Schritte, kein Atmen. Und doch war da eine massive Tür zwischen ihm und der Freiheit. Sollte er versuchen, sie einfach einzureißen, dann würden sie mit Waffen auf ihn warten. Shaw ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und suchte nach einer anderen Lösung.
    Sein Fluchtmotiv hatte sich verändert, aber nur minimal. Wenn diese Männer mit Janie Collins zusammenarbeiteten, dann hieß das, dass sie nicht allein mit Waller fertigwerden musste. Wenn Waller ihr also etwas antun wollte, dann konnte sie zumindest auf Verstärkung hoffen. Doch Shaw war sich auch sicher, dass er es hier nicht mit Polizisten zu tun hatte. Der Kerl, mit dem er gesprochen hatte, war offensichtlich überrascht gewesen, als er von dem Sklavenhandel und den Terroristen gehört hatte. Wenn diese Leute also nichts von Wallers kriminellen Aktivitäten wussten, warum waren sie dann hinter ihm her? Und wenn sie keine Behörde repräsentierten, warum hatten sie Shaw dann leben lassen? Eine Kugel in den Kopf und ein Grab im Nirgendwo hätten da mehr Sinn ergeben.
    Vollkommen verwirrt saß Shaw auf seinem Stuhl und spielte mit den beiden Dietrichen herum, die er sich gebastelt hatte. Zwei nutzlose Metallstücke aus einem Klo. Wenn Frank ihn jetzt so sehen könnte. Shaw schaute zu der Toilette, und ihm kam ein Gedanke. Er blickte zwischen Tür und Klo hin und her. Dann sah er auf das improvisierte Werkzeug in seiner Hand. Vielleicht war das ja möglich …
*
    »Wie war Ihr Schwimmen?«, erkundigte sich Waller, als sie am nächsten Nachmittag in die Stadt hinaufgingen.
    »Erfrischend. Und haben Sie es genossen, mir dabei zuzusehen?«
    Er schaute sie überrascht an. »Wie bitte?«
    »Ich hatte das Gefühl, jemand würde über die Mauer schauen, und ich habe angenommen, das seien Sie; aber es könnte auch einer Ihrer Männer gewesen sein.« Sie blickte zu den beiden Bodyguards zurück, die ihnen folgten.
    »Also ich war das nicht«, erklärte Waller steif. »Und es war auch keiner meiner Männer.«
    »Dann habe ich mich wohl geirrt.«
    »Das nehme ich auch an.«
    Reggie wusste nicht so recht, warum sie diese provokante Bemerkung überhaupt gemacht hatte. Nein, sie wusste es sogar sehr gut. Das war immer noch besser, als dem Kerl die Augen auszukratzen. Ein Menschenhändler und Atomterrorist. Sie atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen, und brachte ein Lächeln zustande. »Morgen ist der große Markt. Er ist deutlich größer als der, den Sie zuletzt gesehen haben.«
    »Ich freue mich schon darauf«, sagte Waller.
    Nachdem sie ihre Einkäufe erledigt hatten, kamen sie wieder an der Kirche vorbei. »Waren Sie da schon drin?«, fragte Reggie.
    »Noch nicht. Aber am Sonntag gehe ich zur Messe.«
    »Ich war schon drin. Einfach schön. Würden Sie sie gerne mal sehen?«
    Waller schaute sie unsicher an und

Weitere Kostenlose Bücher