Dorian
vor was hast du Angst?“
„Chris… bitte nicht, versuche nicht eine Erklärung von mir zu bekommen, die ich vielleicht selber nicht verstehe.“
„Ein anderer Mann, oder?“
Tess schüttelte den Kopf, obwohl Christian mit seiner Vermutung recht hatte. Dorian war ständig in ihren Gedanken präsent.
„Hmmm, ich verstehe…“
„Du verstehst gar nichts. Ich will mich nicht mit dir mitten in der Nacht streiten. Es ist besser, wenn du wieder schlafen gehst und ich verschwinden.“
„Das ist doch absoluter Blödsinn. Du kannst doch hier oben weiter schlafen, ich gehe wieder runter.“
Tess streichelte seine Wange.
„Du quälst dich doch damit selbst. Du hast in wenigen Stunden wieder genug zu tun. Du brauchst einen klaren Kopf. Ich bin krank… ich weiß, doch die Nacht hat mir gezeigt, das es mich jederzeit und überall erwischen kann und vielleicht ist es auch gut so.“
„Du weist nicht, was du redest Tess. Ich kann dich nur bitten zu bleiben. Später nehme ich dich mit ins Krankenhaus. Es wird eine Lösung geben. Sei vernünftig.“
Hektisch zog sie sich an und packte ihre Tasche. Es fehlte nur noch das Christian ihr einen hundert Dollar Schein auf den Tisch legte.
„Du kannst mich nicht retten… es ist zu spät.“
„Wie meinst du das? Die Medizin ist heute schon sehr weit. Ich suche dir den besten Herzspezialisten.“
„Und dann geh ich wie Mom drauf… nein danke. Ich will es nicht, du musst es akzeptieren.“
Alles gute Einreden half nichts. Er musste Tess gehen lassen. Er dachte vielleicht zu sehr als Mediziner und verstand deshalb ihre Bedenken nicht.
„Denke nicht, dass ich es nicht zu schätzen weiß, was du für mich getan hast. So ist es nicht… wirklich.“
Christian zuckte ratlos mit den Schultern.
„Ich weiß nicht mehr was ich denken soll. Noch vor ein paar Minuten warst du mir so nahe und nun… du bist eine völlig andere Frau. Eine Frau, die sich nicht von Gefühlen leiten lässt sondern derer sturer Kopf ihr im Weg steht.“
Er reichte ihr eine kleine orangefarbene Pillendose.
„Das ist Digitales. Wenn du meinst, du bekommst Herzrasen, dann nimm eine. Sie sollten vorerst helfen.“
„Danke… aber ich brauche sie nicht.“
Tess schloss zärtlich seine Hand.
„Danke Christian… für alles.“
Dr. Blane begleitete sie zum Fahrstuhl.
„Pass auf dich auf.“
Sie winkte ihm ein letztes Mal zu als sich der Fahrstuhl nach unten bewegte. Er wusste, es war ein Abschied für immer.
„Ihr Jungs habt sie doch nicht mehr alle. Was für perverse Schweine seid ihr denn?“
Aufgebracht kam Nicky aus Dorians Schlafzimmer gerannt und zeigte Dorian ihren zerrissenen BH.
„Auf diese Spiele stehe ich ganz und gar nicht. Dein Freund, dieser Irrer, wollte mir gerade an die Kehle gehen und hey, das hier werdet ihr mir ersetzten. Der war von ´Victoria Secret ´.“
Dorian hatte mit eigenen Augen gesehen, wie stark Kyle gebaut war und war in dem Moment froh keine Frau zu sein. Er kannte Nicky als gute Informantin. Sie wusste immer, was gerade auf den Straßen New Yorks angesagt war
„Jetzt sage nur nicht, es hätte dir nicht gefallen Kleine? Du warst wie wachs in meinen Händen.“
Kyle erschien nackt wie Gott, oder besser gesagt wie Dorian ihn erschuf im Wohnzimmer. Er war sichtlich stolz auf seinen neuen Körper.
„Was hat das hier alles mit Gefallen zu tun? Ich war Dorian noch etwas schuldig, daher habe ich mich in eure Eishöhle begeben. Wenn ich gewusst hätte, was du für ein kranker Typ bist… wäre ich bestimmt nicht gekommen.“
Wütend schaute sie die beiden Vampire an.
Nach den Kratzspuren auf ihrem Rücken zu urteilen war Kyle nicht gerade sanft mit ihr umgegangen und er war erstaunt dass sie überhaupt noch lebte.
„Nun beruhige dich mal Nicky. Du willst mir doch nicht klar machen, dass alle deine Kollegen seriöse Banker sind? Du arbeitest auf der Straße.“
Dorian sah aus den Augenwinkeln wie Kyle den Kühlschrank öffnete.
„Warte noch…“ raunte er ihm zu.
„Wie wär´s Nicky… Lust auf eine erneute Runde? Ich könnte schon wieder.“
Kyle machte es sichtlich Spaß das Mädchen zu ärgern. Er bleckte unbedacht seine Fänge.
„Dein Blut schmeckt bestimmt genauso gut wie deine Pussy.“
Dorian schob seinen Freund unsanft ins Schlafzimmer zurück und verriegelte die Tür.
„Hey, was soll denn das?“ empörte sich Kyle.
„Er benimmt sich manchmal etwas daneben.“ entschuldigte er sich bei Nicky, die erschrocken auf die Tür
Weitere Kostenlose Bücher