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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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die Anwesenheit von viel zu vielen Menschen ab. Zumeist waren sie auch noch so gekleidet, dass Männlein von Weiblein kaum zu unterscheiden war.
    Für Berek war das hier wahrlich eine verrückte Welt und die Aufgabenstellung womöglich doch nicht so einfach, wie er sich das zuvor noch vorgestellt hatte.

05. Kapitel Anne und ich
     
     
    Nach zwei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, von Anne abgeholt und in meine Wohnung gebracht. Glücklicherweise hatte sie auch die Schlüssel dabei, sonst hätte ich vor meinem neuen Schloss wohl ziemlich alt ausgesehen.
    „Mit polizeilicher Bestätigung geht alles. Ein Wunder war nur, dass es tatsächlich so schnell geklappt hat. In deiner Wohnung war mit Sicherheit kein Einbrecher. Mein Wort drauf, Liebes!“
    „Ach, Anne. Du bist ein wahrer Schatz. Allmählich wird mich deine Familie verfluchen, weil du so viel Zeit mit mir verbringst.“
    „Ja, schlimm, nicht?“, antwortete sie Augen zwinkernd, während sie mich in die Tiefen meines kleinen Reiches schubste.
    Dort staunte ich nicht schlecht über den riesigen Blumenstrauß, die Schüssel mit frischem Obst und die süße Willkommenskarte von Anne und ihrer Familie. Tränen liefen mir über die Wangen und ich stürzte mich in Annes Arme.
    „Schnuckelchen, weine doch nicht! Ich hoffe von ganzem Herzen, dass du vergisst was passiert ist. Erhole dich und fange erst wieder zu arbeiten an, wenn du dich gut fühlst! Versprich es mir!“
    „Jawohl, meine Gebieterin!“, schniefte ich und war immer noch gerührt von Annes liebevollem Engagement. Sie hatte außerdem die Wohnung geputzt, Krimskrams weggeräumt und sogar die Vorhänge gewaschen. Es duftete herrlich nach Putzmittel und die Wohnung wirkte so hell und farbenfroh wie noch nie.
    „Du bist die aller-, allerbeste Freundin!“
    „Mach’ ich doch gerne!“, zwinkerte sie mir zu und deutete kryptisch auf die Küche.
    „Verstehe! Du wollen Kaffee! Ich machen gleich!“, kicherte ich in Affensprache, während Anne nur lässig nickte. Ihre Coolness verwunderte mich kurz, doch spätestens in der Küche wusste ich dann was es geschlagen hatte. Zuerst traf mich beinahe der Schlag, dann blieb ich wie erstarrt stehen und erst nach einer Sekunde lief ich wieder laut kreischend zu Anne ins Wohnzimmer zurück.
    „Du hast, ... du hast, ... du hast tatsächlich ...“ Anne grinste und polierte sich demonstrativ lässig ihre Fingernägel.
    „Natürlich! Hast du gedacht, ich hätte mein Versprechen vergessen?“
    „Nein, aber ... aber eine so Tolle! Hurra-a-a , es gibt Kaffee-e-e! Richtigen Kaffee!“ Vor ewigen Zeiten hatte Anne eine Wette verloren und mir eine richtige Espressomaschine versprochen. Seitdem war Woche um Woche ins Land gezogen und Anne hatte kein Ohr mehr gerührt. Doch plötzlich war sie da, meine funkelnagelneue, glänzende und schon jetzt heiß geliebte Espressomaschine.
    Aufgeregt zerrte ich Anne in die Küche.
    „Warum tust du das nur alles für mich?“, fragte ich ehrlich verblüfft, während ich heftig an der Kaffeemaschine herumhantierte. Wasser da, Kaffee dort, Knopf hier. Heissa! Und dann kam auch schon der erste Espresso. Ich grinste vor Vergnügen und bemerkte gar nicht, wie ernst Anne geworden war.
    „Weißt du Sabrina. Ich hab’ dir noch nicht alles erzählt.“
    „Wie bitte?“, fragte ich vorsichtig, weil ich es nicht lassen konnte, während dem Reden bereits am ersten Schluck zu nippen. Gott, war das heiß ... und Gott , war das Gebräu herrlich.
    Ja, ja, ja! Rotierte es in einer Dauerschleife in meinem Kopf, während ich kichernd in den schaumigen Kaffee pustete und weiterhin keinen Sinn für Annes Betroffenheit hatte. Mit einem Mal suchte sie aber übertrieben lange nach Worten.
    „Ich habe den zweiten Mann gesehen.“, sagte sie dann schließlich ohne Vorwarnung und ich stellte die zuckersüße, kleine Tasse ab.
    „Wie? Du hast ihn gesehen? Ich dachte ...“
    „Ja, ich weiß was du dachtest! Ich habe ihn auch nicht während dem Raub gesehen, sondern erst danach.“
    Danach? Was sollte denn das jetzt? Ein Treffen mit einem Dieb? Sehr pikant!
    „Das klingt jetzt aber unheimlich heimlich .“, kicherte ich blöde, bemerkte aber endlich Annes seltsame Stimmung. „Es klingt, komischer Weise, auch nach schlechtem Gewissen. Jetzt spuck es aber mal aus, meine Liebe.“
    „Ich habe von ihm geträumt!“, flüsterte Anne und wirkte verlegen.
    „Ach, so! Verstehe!“, grinste ich anzüglich.
    „Nichts verstehst du!“, zischte sie

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