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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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tastete fürsorglich die dicke Beule am Hinterkopf ab. Mein Gesicht war nicht mehr wirklich geschwollen und Zähne hatte ich auch keine verloren. Wenn ich mich also ein wenig bemühte, konnte ich durchaus ein paar positive Aspekte finden und mir an den Kopf werfen. Wobei genau darauf hatte ich keine Lust und auf den Kopf hatte ich sowieso schon genug bekommen.
    Meine Schulter schmerzte zeitweise so, dass ich am liebsten alle Schmerztabletten der Welt eingeworfen und dazu ein paar Streicheleinheiten gefordert hätte. Doch meine fürsorgliche Mama war schon lange aus dem Haus. Nein, eigentlich war ich schon lange aus dem Haus und Haustiere und Männer (und zwar genau in der Reihenfolge!) hatten zurzeit Wohnungsverbot. Streicheleinheiten musste ich mir also selbst besorgen oder aber in den Wind schreiben.
    Drauf gepfiffen! dachte ich und bewegte mich wie ein altes Mütterchen langsam vorwärts in die Dusche. Ich war so erledigt, dass ich mich wie eine Schlafwandlerin verhielt, während ich das heiße Wasser über Kopf und Körper prasseln ließ. Wenigstens die Temperatur fühlte sich herrlich an!
     
    Sanfte Hände wanderten über meinen Rücken, massierten mich und ließen sorgsam die verletzte Schulter aus. Schaum tanzte über meinen Nacken, kitzelte mich am Ohr.
    „Mmmhhh“, murmelte ich genüsslich und räkelte mich, während das heiße Wasser den Seifenschaum von meinem Hals wusch. Warme Hände streichelten über meine Haut, legten sich auf meinen Bauch, umkreisten meinen Nabel.
    „Das ist ... mmmh ...“, stöhnte ich und die Hand fuhr zärtlich weiter. Der männliche Körper hinter mir gab mir Halt, stützte mich und war mit seiner muskulösen Härte die pure Versuchung.
     
    Entsetzt fuhr ich aus dem Halbschlaf, war atemlos und vollkommen durcheinander. Immer noch stand ich aufrecht unter der Dusche und konnte gar nicht glauben, dass ich im Stehen eingeschlafen war. Allmählich kam ich wieder zu Bewusstsein. Das Wasser prasselte unaufhörlich über meinen Kopf, war aber inzwischen kühl geworden. Wie lange ich hier so vor mich hingedöst hatte, konnte ich nicht sagen, aber wenn sogar meinen Heißwasser aus war, musste ich mindestens 15 Minuten da gestanden haben. So etwas war mir definitiv noch nie passiert. Es war ja auch mehr als unverständlich, dass ich im Stehen und trotz Wasserguss eingeschlafen war – Medikamente hin oder her. Selbst der Traum war nicht gerade von der üblichen Sorte gewesen.
    Plötzlich wurde das Wasser eiskalt und ich quiekte laut wie ein Schweinchen, das noch nicht bereit war in die Tiefkühltruhe zu wandern. Schnell drehte ich den Wasserhahn zu und stieg aus der Dusche. Was für eine Kälte! Bibbernd wickelte ich mich in mein großes, kuscheliges Badetuch und blickte mich misstrauisch in meinem Badezimmer um. Der Traum hatte sich so real angefühlt, dass ich gar nicht anders konnte, als nach einem möglichen Einbrecher zu suchen. Doch zu sehen war auch dieses Mal niemand, ebenso wenig zu hören. Lediglich mein Atem dröhnte in meinen Ohren, war viel zu laut und irgendwie gehetzt. Nein, ich wirkte gehetzt.
    „So etwas!“, keuchte ich und versuchte mich zu beruhigen. Der Traum war viel zu intensiv gewesen und natürlich hatte ich die Notbremse gezogen! Wenn ich jedoch nicht solch eine große Angst vor Gefühlen gehabt hätte, wäre ich womöglich immer noch unter einer eiskalten Dusche, friedlich schlummernd und verstrickt in fantastische Erotik. Irgendwann hätte mich dann Anne als glücklich befriedigten Eiswürfel gefunden.
     
    Ein wenig ärgerlich schrubbte ich mich trocken und schlüpfte in meinen Pyjama. Jeden Gedanken an den gut gebauten Körper und das angenehme Gefühl ihn hinter mir zu wissen, wollte ich verdrängen.
    Nur nicht so anfangen wie Anne! war die Devise, obwohl ich zu meiner Schande gestehen musste, bereits infiziert worden zu sein von ihrem fantastischen Impuls. Gerade so, als wären ihre Gedanken und Bilder von ihrem in meinen Kopf hinüber geschwappt.
    Attraktiver, heißer Typ mit maskulinem Körper. Jesses! Alles hatte gestimmt ... selbst die Tätowierung am Arm.

07. Kapitel Anne und der Faun
     
     
    Endlich hatte er sie entdeckt und sie sah gar nicht einmal so übel aus. Rötliche Haare, ein paar Sommersprossen, grüne, verwegene Augen. Ja, das musste seine Auserwählte sein! Mit langen Schritten setzte er ihr nach, beobachtete sie und schnupperte ihr hinterher, um sich von ihrem Duft zu überzeugen.
„Hallo!“, flötete Berek, als er sie bei einem

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