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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Schaufenster eingeholt hatte. „Wie geht es denn schöne Frau?“
    „Hä? Kenne ich Sie?“, fragte Anne verdutzt und wandte sich dem gut aussehenden Mann zu.
    „Noch nicht, meine Schöne, aber wenn du das ändern möchtest ...?“ Die Sprüche waren immer die selben, doch das war nebensächlich. Berek wirkte durch seinen Charme, sein Charisma, seine körperliche Ausdruckskraft.
    „Zisch ab, Schmufti!“, erwiderte die „Schöne“ und Bereks Kinn rutschte ein wenig unnatürlich nach unten – so gar nicht göttlich und fast schon ein bisschen blöde. Bereks Selbstvertrauen geriet jedenfalls ins Wanken und sein Lächeln wurde so verbissen, dass er seine Zähne mit einem Mal beinahe zu Staub zerbröselte.
    „Wie, äh, was ...?“, stotterte er noch, doch eigentlich hatte er keine Ahnung, was er machen oder sagen konnte. Wie versteinert beobachtet er, wie seine „Schöne“ sich umwandte, auf den Weg machte und hoch erhobenen Hauptes ins nächste Geschäft ging.
    „Das kann doch bitte nicht sein!“, motzte er nach einer kurzen Erholungspause und drohte mit der Faust gen Himmel. Wie hatten unfehlbare Götter nur eine derart frigide Zicke für ihn erwählen können? Dieser drei Mal verfluchte Richter hatte offenbar alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihm, dem Liebhaber seiner Frau, eins auszuwischen. Eine derart unempfängliche und kratzbürstige Sterbliche war ja wohl das Letzte! Nein, der blanke Horror war das!
    „Verflucht!“, schrie er und kickte eine Dose in den blauen Himmel. Noch nie hatte sich ihm ein Weib verwehrt. Noch nie! Er war Berek, der Faun! Bester, schönster, geilster ... ach, scheiß drauf! Was konnte er schon besseres tun, als ihr zu folgen? Er hatte einen Auftrag und er wollte schließlich so rasch als möglich wieder zurück in sein Reich. Also zeterte er nicht lange weiter, sondern dackelte seiner Holden brav hinterher. Zu allem Überdruss hatte die sich aber in ein Dessousgeschäft geflüchtet.
     
    Er brauchte nicht lange um sie zu finden. Die Rothaarige war schließlich nicht zu übersehen, die gerade in einem großen Bottich von Unterwäsche herumwühlte.
    Ekelhaft! Sie mochte ja ganz hübsch sein, doch in einem Behälter mit Unterhosen zu wühlen, war nicht ganz sein Ding.
    „Sie schon wieder!“, rief sie ärgerlich, als sie ihn erblickte und zog dabei unschön ihre rotbraunen Augenbrauen zusammen.
    „Genau! Nur, dass sie meinen Namen noch nicht kennen.“, meinte Berek und setzte das tollste Lächeln auf, das er in diesem Körper beherrschte.
    „Der tut auch nichts zur Sache, Mr. Obernervig. Ich bin ... halten Sie sich fest ... über dreißig. Na, was nun Casanova?“, ätzte sie und Berek riss der Geduldsfaden. Er fackelte nicht länger, packte sie einfach, zog sie in seine Arme und küsste sie. Mann und wie er sie küsste! Was sollte das ganze Blabla auch schon bringen, wenn es deutlichere Zeichen zu setzen galt.
    Das alles passierte so schnell, dass die holde Olde nur verdutzt grunzte, während er bereits mit ganzem Eifer ihre Mundhöhle polierte. Ha! Er gab aber auch alles, zog jede gefinkelte Technik aus dem Hut, war leidenschaftlich, Besitz ergreifend und eben so aufwühlend, wie zwei Faune auf einmal. Die Rothaarige hatte keine Chance, war auch zu keiner Gegenwehr mehr fähig. Sie war endlos lange gefangen, war ... huch , er musste sie ja atmen lassen! Das hatte er schlicht vergessen. Schnell gab er sie wieder frei, um nicht auch noch wegen Mordes dranzukommen.
    „Was fällt ihnen ein?“, keuchte sie, nachdem sie wieder Luft schnappen konnte und nicht mehr ganz so verdreht schielte. Berek aber blieb cool und lächelte unverschämt. Alles an dieser Frau sendete bereits Signale aus, dass sie Feuer gefangen hatte, obwohl ihr empörter Blick eine andere Sprache sprach und ankündigte, dass in ihrer Hirnchemie immer noch etwas nicht stimmte. Aus irgendeinem Grund wollte sie sich weiterhin verweigern und das war Berek ein Rätsel. Er war schließlich der perfekte Adonis für sterbliche Frauen, das hatte er in der kurzen Zeit, die er hier war, deutlich erkannt. Außerdem konnte er küssen wie kein anderer. Warum also lag sie nicht bereits schmachtend in seinen Armen und wollte mehr, mehr und nochmals mehr? Berek stand vor einem Rätsel und die Ohrfeige, die er bekam, brachte ihn gänzlich aus dem Konzept.
    „Unverschämter Wüstling! Was fällt ihnen ein!“, keifte die rote Furie und hätte vermutlich noch einmal hingelangt, wenn Berek nicht zur Seite gegangen wäre.

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