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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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sagte er verbissen und schien wieder knapp davor, zu einem roten Warnsignal zu mutieren.
    „Wie denn? Warum denn?“
    „Weil du sonst dort oben bleibst.“
    „Du liebst diese Machtspielchen, wie? Nur weil du ein Dämon bist ...“
    „Ein halber Dämon!“, unterbrach er mich und schien sich gar nicht bewusst zu sein, laut gesprochen zu haben.
    „Mein Gott, nur weil du ein halber Teufel bist, denkst du, du kannst dir alles erlauben. Aber bitte, wenn du darauf bestehst!“ Sein Blick war inzwischen nämlich durchaus bedrohlich geworden.
    „Ich bitte dich, aus ganzem Herzen, mich für immer zu befreien!“, rief ich unbekümmert und voll Inbrunst, ehe ich bemerkte, dass Tadeos seine Augen vor Entsetzen weit aufgerissen hatte. Sofort wurde mir klar, dass ich etwas Dummes gesagt haben musste. Etwas, das ihn ziemlich erschreckt hatte, denn sein Herz klopfte plötzlich so laut und schnell, dass ich es hören konnte.
    „Was sagst du da?“, krächzte er und packte mich unsanft am unteren Rand meines Pullovers. So zog er mich mühelos zu sich herunter und das ganz ohne Zauberspruch.
    „Du, du ... hast gar keine richtige Zauberformel gebraucht? Das ist ja wohl die Höhe! Du musstest einfach nur an mir ziehen! Du bösartiger, gemeiner Dämon du! Alles was du wolltest war meine Unterwürfigkeit!“ Ich war empört, wechselte aber gleich wieder auf cool. „Das ist ja so etwas von primitiv!“
    Tadeos aber reagierte überhaupt nicht auf meine Worte, schien sie nicht einmal zu hören. Er zog mich nur beständig von der Decke herunter, bis ich schließlich genau vor ihm landete und mit den Armen ruderte, um gerade stehen bleiben zu können. Es fühlte sich an wie dicker, unsichtbarer Kaugummi, der sich ausdehnte und mich langsam zu Boden gleiten ließ.
    „Sag’ das noch einmal!“, forderte Tadeos mit forscher Stimme und grimmigem Blick.
    „Ich sagte, ...“, begann ich und stotterte, weil ich plötzlich nervös geworden war. „... dass du mich bitte befreien sollst, aus ganzem Herzen!“ Das mit dem Herzen war mir gerade noch rechtzeitig eingefallen und so hatte ich es schnell hinten dran geflickt, ohne zu bemerken, dass ich damit die Bedeutung verändert hatte. Seine neuerliche Reaktion blieb nicht aus und seine Augen zeigten noch stärkeres Entsetzen als zuvor. Nicht nur, dass ich doof gestottert hatte, war vor allem die Satzstellung nun so verdreht worden, dass ER es war, der mich nun aus ganzem Herzen befreien musste und nicht, dass ich es mir aus ganzem Herzen wünschte.
    Tja, was soll ich sagen? Deutsch war noch nie meine Stärke gewesen!
     
    Zuerst gab es also den gewünschten Herzchen-Faktor bei mir und durch meine zweite Formulierung nun auch bei ihm. Vielleicht lag es ja an meinem verwirrten Zustand und meiner Faszination für einen süßen Höllenhund. Doch genau dem war meine Erklärung offensichtlich auf den Magen geschlagen. Seine Augen flackerten gefährlich rot auf und allmählich begriff ich auch, warum! Durch meine unbedachten Worte hatte ich ihn an mich und an ein magisches Versprechen gebunden ... und das mit Herzbeteiligung! Man stelle sich das einmal vor!
    Aber da war er ganz alleine schuld, schließlich hatte er sich mit seinem Machtwahn selbst ausgetrickst und eine Antwort von mir riskiert, die ihm nun eine Menge kosten konnte.
    „Bei allen Teufeln!“, meinte er zerknirscht. „Du bist wirklich das ausgekochteste und hinterlistigste Weib, das mir je untergekommen ist!“

16. Kapitel Der Polizist
     
     
    „Es ist nichts, Dankeschön!“, erwiderte Anne und strich erneut Kleidung und Frisur zurecht. „Ich bin gestolpert und der nette Herr hier ...“ Sie zeigte kurz auf Berek, der sie immer noch unverschämt angrinste. „ ... der hat mir versucht zu helfen und ist dabei selbst zu Boden gegangen. Ich schätze wir waren einfach ungeschickt.“ Wobei ihr statt ungeschickt beinahe unschicklich herausgerutscht wäre.
    „Für wie dumm haltet Ihr mich eigentlich? Ihr habt hier ganz ungeniert rumgemacht. So etwas nennt man Erregung öffentlichen Ärgernisses .“, brummte der Polizist verärgert, aber Berek grinste nur glücklich.
    „Ja, das ist wirklich eine Erregung ...“, meinte er noch dummer Weise, sodass Anne sich bemüßigt fühle, ihn gegen das Schienbein zu treten. Wenn er so weitermachte, brachte er sie beide noch ins Gefängnis.
    „Nein, aber nein, Herr Polizist! Wir waren kurzzeitig verwirrt, das gebe ich schon zu. Doch mehr war da nicht. Und wir versprechen, dass so etwas nicht

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