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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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gab ihm einen heißen – einen überaus heißen – Kuss.

Die alte Welt.
     
     
    30. Kapitel Das Himmelsreich
     
    Im Himmel war tatsächlich die Hölle los. Die Ereignisse der letzten Tage hatten alles auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass ein Söldnerdämon ins königlich-himmlische Reich eingedrungen war und einen der ihren getötet hatte, befand sich auch noch die ganze Welt in Umbruchsstimmung. Himmel und Hölle waren nicht länger die einzigen Großmächte der Erde. Nein, sie hatten Konkurrenz bekommen von einer Macht, die der ihren durchaus gleichzusetzen war. Die verruchte Vereinigung zweier außergewöhnlicher Individuen und deren Liebe hatte etwas entstehen lassen, das die Welt noch nicht gesehen hatte.
    Nun ... eigentlich hatte sie es schon gesehen, aber das war vor vielen, vielen Jahren gewesen und meist schon in Vergessenheit geraten. Beide Großmächte hatten damals dafür gesorgt, dieses Etwas von der Bildfläche verschwinden zu lassen und es so geschickt dargestellt, dass die Schuld den Menschen und vor allem dem sündigen Weib in die Schuhe geschoben wurde.
     
    Galt es also erneut mit Bedacht zu handeln und die Fäden zu ziehen. Aber mit Bedacht war so eine Sache wenn alle Götter seit den schlimmen Vorfällen vollkommen durch den Wind (oder durch die Wolken?) waren. Viele wirkten konfus und hatten an Kraft und Magie verloren. Die Menschlichkeit der Götter hätte so manchen Dämon amüsiert, die Menschen hingegen verstört. Mittlerweile waren die Götter sogar so weit, sich mit der Dämonenbrut zu verbünden, nur um die neue Konkurrenz ein für allemal auszumerzen.
    „Paradies! Wer braucht schon ein Paradies?“, schimpfte das Oberhaupt des göttlichen Clans während er seine Hände knetete und alle Beteiligten nickten. Götter waren herrliche Geschöpfe, mächtig und schöpferisch ... und trotzdem manchmal nur überfordert.
    Einige der göttlichen Untertanten traten verlegen von einem Bein aufs andere und fühlten sich ziemlich verlegen. Sie wussten nichts zu sagen, nichts zu tun. All ihre Wahrheiten und Gesetzmäßigkeiten waren nichtig geworden.
    Herena war die Einzige, die diese Erschütterung nicht teilen konnte. Nein, sie lächelte sogar, hinterlistig und gemein ... und das war auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich hatten ihr alle die trauernde Witwe abgekauft, sie getröstet und eine lächerlich schwache Untersuchung eingeleitet, um den Mord an ihrem Mann aufzuklären. Niemals würden diese Idioten begreifen, dass sie die Fäden gezogen, ein Gift kreiert und einen Dämon für ihre Zwecke gewonnen hatte. Herena mochte keine Schönheit sein, aber sie hatte einen starken Willen. Und was für einen! Der süße Faun sollte ihr gehören, ganz alleine, jede Nacht und jeden Tag. Sie brauchte keinen Schlappschwanz mehr von Mann, der sich heimlich mit Sterblichen amüsierte, seine eigene Frau jedoch missachtete oder wegen eines Seitensprungs derart gemein behandelte. Nein, sie brauchte überhaupt keinen Ehemann! Was sie brauchte war ein potenter Liebhaber ... und da war Berek ja wohl das göttlichste Geschenk, das sie sich nur vorstellen konnte.
    „Berek, ach, Berek!“, seufzte sie leise, während die anderen Götter emsig Pläne schmiedeten und den drohenden Untergang ihres himmlischen Reiches abzuwenden versuchten. Herena aber war nicht interessiert an diesen Schwächlingen und ihren Überlegungen. Sie wusste, dass es das himmlische Reich immer geben würde, selbst wenn sich Menschen oder andere, niedere Kreaturen darin einzunisten vermochten.
    Melting pot of nations – ja, warum eigentlich nicht? Wichtig war doch nur, dass ihr kleiner, schmutziger Faun bereits auf dem Weg zu ihr war.

31. Kapitel Berek
     
     
    Berek plumpste unsanft zu Boden. Sein Schädel brummte so stark, als wäre er eben ein paar Mal mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen.
    „Was ist nur passiert?“, flüsterte er benommen und rieb sich den haarigen Schädel. Dann stutzte er. Haarig?
    „Ja wie, was ...“, zischte er und wuschelte sich durch das viel zu strubbelige Haar. Zuerst staunte er, dann hellte sich seine Miene schlagartig auf.
    „Ich bin Zuhause! Ich habe es geschafft! Ich bin wieder ein Gott! Jipiieehhh!“, schrie er laut und hielt sich sogleich wieder den brummenden Schädel. Was passiert war, konnte er nicht sagen und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Anne mochte ja gut und schön sein, aber letztendlich zählte doch nur die Rückkehr, und dass er wieder ein Faun geworden war. EIN FAUN,

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