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Dornenliebe

Titel: Dornenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feher
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deshalb entgeht ihm auch nicht, dass sie sich fortwährend umschaut.
    »Wartest du auf jemanden?«, erkundigt er sich.
    Luna schüttelt den Kopf. »Nein, wieso? Wie kommst du darauf?«
    Jaron winkt ab, Sarah meint, er solle mal aufhören, so zu bohren, wenn Luna einen Aufpasser bräuchte, würde sie sich schon äußern. Beim Stichwort Aufpasser jedoch zuckt Luna zusammen und verschluckt sich an ihrem Kaffee, der inzwischen fast kalt geworden ist. Jaron nickt,
als wolle er sagen: Alles klar. Versucht nur weiter, mir etwas vorzumachen.
    »Ist es also wieder so weit«, murmelt er. »Falk. Ich hätte es gleich wissen müssen.«
    »Was ist mit Falk?« Sarah, die eben ihr Handy gecheckt hat, horcht auf. »Also ich beneide dich ja immer noch, Luna. Dass du den geknackt hast, diese harte Nuss, und noch dazu offensichtlich ohne allzu große Anstrengung.«
    »Nichts ist mit Falk«, weicht Luna aus. »Wirklich, ich habe nur nicht gut geschlafen und hatte keine Zeit mehr, mich zurechtzumachen.«
    Jaron mustert Luna so gründlich, dass es ihr beinahe unangenehm ist. »Du bist auch ohne Wimperntusche hübsch«, stellt er fest. »Trotzdem, Luna. Du wirkst bedrückt. Ich kenne dich noch nicht gut, aber ich mag dich und habe von Anfang an das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Du wirkst immer wie auf der Flucht, schreckst bei jeder Kleinigkeit zusammen, gehst nicht ans Handy, beantwortest keine Nachrichten oder schreibst ausweichende Antworten. Das ist …«
    »Falk hält dich ganz schön auf Trab, wie?«, unterbricht Sarah ihn und wirft ihre Haare zurück. »Aber so ist das, wenn man mit dem angesagtesten Boy der Stadt zusammen ist. Wenn du dir den warmhalten willst, musst du dich anstrengen.«
    Luna schweigt. Sie müsste jetzt Falk anrufen, sie hat es ihm versprochen, sich spätestens in der Pause zu melden, gleich wird er anrufen, wenn sie es jetzt nicht tut. Er wird spüren, dass Luna nicht allein ist, und Jaron wird begreifen, dass er mit seiner Vermutung richtig liegt. Sie senkt den Kopf. Wenn sie gleich mit Falk telefoniert, erfahren sie sowieso zumindest einen Teil der Wahrheit.
    »Falk hat es nicht so gern, wenn ich mich schminke«, gesteht sie leise.

    Sarah scheint diese Nachricht nicht zu überraschen.
    »Er will eben nicht, dass du anderen auch gefällst«, erwidert sie achselzuckend. »Ein Zeichen seiner Liebe zu dir. Ich find das romantisch.«
    Jaron jedoch nickt langsam, als wolle er sagen: Genau das habe ich mir gedacht. Luna friert plötzlich, jetzt ist es heraus, sie kann nicht mehr zurück, nun muss sie noch mehr erklären. Vielleicht ist es gut so, denkt sie; mit irgendjemandem muss ich reden, Jaron ist ein netter Typ, vielleicht hilft es, mal eine männliche Sichtweise erklärt zu bekommen. Mit Thore sprechen kann sie nicht mehr.
    »Er ist ziemlich eifersüchtig«, beginnt sie. »Deshalb konnte ich auch nicht schreiben oder anrufen. Ich muss immer aufpassen, dass ich nichts sage, was ihn misstrauisch machen könnte.«
    »Hast du deswegen so komische Klamotten an?«, will Sarah wissen. Luna blickt an sich herunter und errötet leicht, tatsächlich trägt sie heute ihren ältesten Rollkragenpullover, eine ausgeleierte Cordhose und flache Stiefel. An der Uni fällt das zum Glück nicht so auf, manche Studentinnen kleiden sich ähnlich, um ein Zeichen gegen jeglichen Modekult zu setzen. Aber eben längst nicht alle. Luna hat sich früher in ihren preiswerten, aber geschickt zusammengestellten Outfits wohler gefühlt, mehr wie sie selbst, stimmiger. Neben Sarah in ihrer neuen Bluse und der gut sitzenden Jeans fühlt sie sich wie ein unförmiges Mauerblümchen. Dennoch bemerkt sie, dass Zärtlichkeit in Jarons Augen aufflackert, gleich darauf jedoch stellt er seinen Blick wieder auf normal, blickt an ihr vorbei, wickelt ein Eukalyptusbonbon aus und schiebt es sich in den Mund.
    Sarah steht auf und umarmt Luna.
    »Ich muss los«, verkündet sie. »Lass dich nicht verrückt
machen von deinem Superlover, ja? Er muss ja nicht gleich übertreiben, du liebst ihn doch und das weiß er. Ihr könnt so stolz auf eure Liebe sein, alle beide. Eifersucht stört da nur.«
    Dann hängt sie sich ihre Tasche um und geht, Luna bleibt mit Jaron allein zurück, und sofort ist es wieder da, das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie muss Falk anrufen, immer noch, steht auf und will nach draußen eilen, doch jetzt hält Jaron sie am Arm fest. Komisch, denkt Luna, dass mein Handy nicht klingelt. Ich bin bestimmt schon zehn Minuten über der

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