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Dornenschwestern (German Edition)

Dornenschwestern (German Edition)

Titel: Dornenschwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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liebgewordenes dunkles Gesicht zu. «Ich dachte, wir könnten die drei älteren Mädchen an den Hof holen. Sie könnten in deinem Hofstaat dienen, wenn du einverstanden bist. Es sind Edwards Töchter, York-Mädchen, sie sind deine Nichten. Du solltest sie lieben wie die kleine Margaret. Du könntest sie im Auge behalten, und wenn es so weit ist, finden wir gute Ehemänner für sie.»
    Ich lehne mich an den steinernen Fensterrahmen und spüre die willkommene Kühle an den Schultern. «Du willst, dass sie bei mir leben? Die Woodville-Töchter?»
    Er nickt, als könnte ich diesen Plan durchaus gutheißen. «Du könntest dir kein hübscheres Kammerfräulein wünschen als Prinzessin Elizabeth.»
    «Mistress Elizabeth», verbessere ich ihn mit zusammengebissenen Zähnen. «Du hast ihre Mutter zur Hure erklärt und sie zum Bastard. Sie ist Mistress Elizabeth Grey.»
    Er lacht kurz auf, als hätte er das schon vergessen. «O ja.»
    «Und die Mutter?»
    «Sie kann auf dem Land leben. John Nesfield ist ein vertrauenswürdiger Mann. Ich bringe sie und die jüngeren Mädchen in seinem Haus unter, er kann für mich auf sie aufpassen.»
    «Sie stehen unter Arrest?»
    «Sie werden gut bewacht.»
    «Dürfen sie sich nur im Haus aufhalten?», hake ich nach.
    Er zuckt die Achseln. «Das würde ich Nesfield überlassen.»
    Elizabeth Woodville wird also wieder die Lady eines schmucken Landhauses, und ihre Töchter sollen als Kammerfräulein an meinem Hof leben. Sie sollen sich frei und fröhlich wie Vögel in die Lüfte erheben, und Elizabeth Woodville soll wieder triumphieren.
    «Wann?», frage ich. «Im April? Mai?»
    «Ich dachte, die Mädchen könnten gleich an den Hof kommen», antwortet er.
    Bei diesen Worten fahre ich zu ihm herum, springe vom Fenstersitz hoch und stelle mich vor ihn hin. «Dies ist unser erstes Weihnachten als König und Königin.» Meine Stimme zittert vor Erregung. «An diesem Hof wollen wir unsere Herrschaft zelebrieren, die Menschen sollen uns mit unseren Kronen sehen und von unseren Kleidern, unseren Vergnügungen, der guten Stimmung an unserem Hof sprechen. Die Leute sollen inspiriert werden, Legenden über unseren Hof zu spinnen und zu sagen, er sei so fröhlich und so edel wie Camelot. Du willst, dass Elizabeth Woodvilles Töchter bei diesem unserem ersten Weihnachtsfest mit am Tisch sitzen und ihr Weihnachtsessen genießen? Warum erzählst du nicht allen, dass sich im Grunde nichts geändert hat? Du sitzt auf dem Thron und nicht mehr Edward, doch die Rivers halten immer noch Hof, und die Hexe hat immer noch Einfluss, obwohl sie das Blut meiner Schwester, deines Bruders und ihres kleinen Sohnes an den Händen hat, ohne dass sie jemand anklagt.»
    Er tritt näher und fasst mich am Ellbogen, spürt, dass ich vor Wut zittere.
    «Nein», sagt er behutsam. «Ich habe nicht richtig nachgedacht. Du hast recht, das geht nicht. Dies ist dein Hof, nicht der ihre. Du bist Königin, Anne. Beruhige dich. Niemand wird dir das Fest verderben. Sie können nach Weihnachten kommen, später, wenn alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten wurden. Sie sollen uns nicht das Fest verderben.» Wie immer gelingt es ihm, mich zu trösten.
    «Verderben?»
    «Sie würden es uns verderben.» Er lullt mich ein mit seiner freundlichen Stimme. «Ich will sie nicht dabeihaben. Ich will nur mit dir zusammen sein. Sie können bis nach Weihnachten in ihrem Keller bleiben, und erst wenn du denkst, der richtige Zeitpunkt sei gekommen, lassen wir sie frei.» Seine Berührung besänftigt mich wie eine nervöse Stute.
    «Gut», flüstere ich. «Aber nicht vorher.»
    «Nein», sagt er. «Erst wenn du es sagst. Du bist Königin von England, und du sollst nur die in deinem Hofstaat haben, die du erwählst. Du sollst nur die um dich haben, die du magst. Ich würde dich niemals zwingen, Frauen um dich zu haben, die du fürchtest.»
    «Ich fürchte sie nicht», verbessere ich ihn. «Ich bin nicht neidisch auf sie.»
    «Natürlich nicht», sagt er. «Und dazu hättest du auch keinen Grund. Du lädst sie ein, wenn du so weit bist, keinen Tag früher.»

    Weihnachten verbringen wir in London ohne die Kinder. Bis Ende November habe ich gehofft, sie würden kommen. Edward geht es gut, doch unser Arzt hat uns abgeraten, er sei nicht kräftig genug für eine lange Reise auf schlechten Straßen und bei unwirtlichem Wetter. Das könne seine Gesundheit angreifen. Er bleibe besser in Middleham, wo unsere Ärzte, die seinen Gesundheitszustand gut kennen, sich

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