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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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beweg dich nicht, Laurent!“ sagte er. „Wir sind in Gefahr. Wir alle!“
    „Sind wir das? “ fragte ich. „Was wird geschehen, wenn euer
Plan misslingt?“
    Ich schaute Lexius an. Er war außer sich. Und nie zuvor
hatte er so verführerisch und schön ausgesehen wie in diesem Augenblick. Das
schwarze Haar hing ihm wirr ins Gesicht, und sein schlanker Körper war angespannt.
So würde ich ihn nie wieder sehen, und ich fragte mich, ob man ihm die Schuld
an diesem Überfall geben würde. Was geschah dann mit ihm?
    “Tu sofort, was ich dir gesagt habe, Prinz!“ befahl der
Hauptmann. Nicolas hielt das Seil für mich bereit, und die zwei anderen Männer
warteten nur darauf, ihm zur Hand zu gehen. Aber sie hätten mich niemals gegen
meinen Willen fassen können. Ich war nicht annähernd so verblüfft wie Tristan.
    “Hm. . . diesen Ort verlassenen, sagte ich bedächtig und
musterte Lexius. „Und zurückkehren zu den Bestrafungen des Dorfes . . .“ Ich
dachte darüber nach, als hätte ich alle Zeit der Welt, und ich sah, wie sie mit
jeder Sekunde, die verstrich, nervöser und ängstlicher wurden. Der Garten war
ruhig, aber hinter mir konnte jeden Moment jemand auftauchen.
    “Also gut! „ sagte ich. „Ich werde mit euch kommen, aber nur,
wenn dieser hier mit mir kommt!“ Ich zog Lexius' Robe auf, dass sie seine
nackte Brust bis zu den Hüften freigab. Ich befreite ihn aus dem Griff des
Hauptmanns und riss ihm die Robe vollständig vom Leib. Er zitterte und bebte, wagte
jedoch nicht, auch nur einen Finger zu rühren, um sich zu wehren.
    „Was tust du? “ fragte der Hauptmann. “Wir nehmen ihn mit
uns“, entgegnete ich. „Andernfalls werde ich hierbleiben. “ Ich stieß Lexius auf
den Teppich. Er stöhnte und rührte sich nicht. Er stützte seine Hände auf den
Teppich, als wollte er aufspringen und davonlaufen. Aber er tat es nicht. Die
Schwielen und Narben auf seinem zitternden Hinterteil glänzten. Ich wartete
einen Moment, und dann legte ich mich neben ihn und schlang meinen Arm um ihn.
    “Also gut! Lasst uns aufbrechen!“ hörte ich Nicolas
verzweifelt sagen. „Beeilt euch!“ Er kniete sich nieder und griff nach einem
Ende des Teppichs. Aber der Hauptmann der Garde kam auf mich zu und stellte
einen Fuß auf meinen Rücken. „Steh auf!“ sagte er zu Lexius.
    „Oder wir nehmen dich mit das schwöre ich dir.“ Ich lachte
leise, als Lexius regungslos neben mir liegen blieb. Im nächsten Moment wurden
wir beide in den Teppich gewickelt, fest zusammengebunden. Sie rannten mit
ihren schweren Bündeln los. Ich hatte den Arm um Lexius' Nacken gelegt, und er
weinte sanft an meiner Schulter.
    “Wie konntest du mir das antun!“ klagte er, doch da schwang eine
leise Erhabenheit mit, die mir gefiel. “Spiel keine Spiele mit mir“, sagte ich
ihm ins Ohr. „Du bist aus freiem Willen mitgekommen, mein trauriger Herr.“
    „Laurent, ich fürchte mich“, flüsterte er. “Hab keine Angst“,
sagte ich. „Du bist ein geborener Sklave, Lexius. Und du weißt es. Du kannst vergessen,
was du über den Sultan und vergoldete Fesseln und den Palast weißt. “

Dornröschen: Enthüllungen auf See
    Dornröschen hockte schluchzend auf dem entrollten Teppich. Im
Inneren des Schiffes war es sehr eng, eine Laterne schwankte quietschend an
einem Haken, und das Schiff segelte mit hoher Geschwindigkeit über das Meer.
    Dann und wann warf Dornröschen einen Blick auf den
verblüfften Hauptmann der Garde und den wütenden Nicolas, der seinerseits
Dornröschen anstarrte. Tristan saß in einer Ecke, den Kopf auf die angezogenen
Knie gelegt. Und Laurent lag lächelnd auf der Koje und beobachtete alles, als
wäre es höchst amüsant. Und Lexius, der arme hübsche Lexius, lag an der
entfernten Wand, das Gesicht hinter seinem Arm verborgen. Sein nackter Körper
schien unendlich viel verletzlicher als ihr eigener zu sein. Sie konnte nicht
verstehen, warum er ausgepeitscht und mit den anderen hierher gebracht worden
war.
    “Das kann nicht dein Ernst sein, Prinzessin, dass du
wirklich in diesem seltsamen Land bleiben wolltest“, sagte Nicolas zu ihr.
    „Aber Herr, es war ein so eleganter Ort, und so voller neuer
Freuden und neuer Intrigen. Warum musstest du mit den Männern kommen? Warum
habt ihr nicht auch Dimitri, Rosalinde und Elena gerettet?“
    „Weil wir nicht geschickt worden sind wegen Rosalinde, Dimitri
oder Elena“, erwiderte Nicolas wütend.
    „Allen Nachrichten zufolge sind sie zufrieden im Land des
Sultans, und

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