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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Unternehmen zu tun habe. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden …«
    Morasco sah ihn an. »Ich würde Ihnen gerne ein paar Fotos zeigen, Mr Wright.«
    Â»Tut mir leid, ich habe wirklich keine Zeit –«
    Â»Golf, nicht wahr? Keine Angst, es wird nicht lange dauern.« Morasco schob sich näher an ihn heran und schlug seinen Hefter voller Tatortfotos auf.
    Als Wright die Bilder sah, klappte ihm die Kinnlade herunter, und er wurde kreidebleich.
    Â»Grundgütiger Himmel«, keuchte er.
    Â»Das hier ist mit Carol Wentz passiert«, sagte Morasco.
    Dann hielt er ihm zwei andere Bilder hin. »Und das mit Nelson Wentz, ihrem Ehemann.«
    Â»Bitte, ich …«
    Â»Graeme Klavel. Privatdetektiv aus Mount Temple.«
    Â»Warum –«
    Â»Timothy O’Malley. Der sieht ganz schön übel aus, nicht wahr? Sein Zustand ist kritisch. Sein Leben hängt am seidenen Faden.« Morasco blickte von dem Hefter auf und starrte den Unternehmer reglos an. »Er ist der Exmann von Lydia Neff.«
    Mit hochrotem Gesicht wich Wright vor ihm zurück. »Warum zeigen Sie mir all diese Bilder?«
    Â»Wir glauben, dass Adam Meade für das alles verantwortlich ist«, erklärte Brenna ihm.
    Â»Nein«, widersprach er ihr. »Nein, Carol Wentz wurde von ihrem Ehemann ermordet. Und dann hat er sich selber umgebracht. Ich habe die Nachrichten verfolgt.«
    Â»Sie können verfolgen, was Sie wollen, Mr Wright. Aber das ändert nichts an den Tatsachen.«
    Â»Können Sie Meade kontaktieren?«, fragte Morasco ihn. »Können Sie uns sagen, wo er gerade ist?«
    Â»Ich habe keine Ahnung, wo er ist.«
    Brenna biss die Zähne aufeinander, funkelte ihn zornig an und hörte sich sagen: »Carol Wentz hat Ihnen an dem Abend, bevor sie ermordet wurde, eine Mail geschickt.«
    Â»Nein, das hat sie nicht.«
    Â»Nachdem sie mit Mr Klavel und Mr O’Malley gesprochen hatte.« Brenna machte einen Schritt in Richtung des Mannes, der vor ihren Augen zu schrumpfen schien. »Wenn Sie also wirklich keine Ahnung haben, wo Meade steckt, schlage ich Ihnen vor, es möglichst schnell herauszufinden. Schließlich richtet dieser Kerl in Ihrem Namen ungeahnte Schäden an und bringt reihenweise Leute um.«
    Â»Ich muss gehen. Ich habe einen Termin.«
    Morasco drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand. »Wenn Sie denken, dass Sie vielleicht wissen, wo er ist, rufen Sie mich einfach an.« Und lächelnd fügte er hinzu: »Entschuldigen Sie die morgendliche Störung. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.«
    Er und Brenna stiegen wieder in den Wagen, und während ihnen Wright mit großen Augen hinterhersah, fuhren sie schweigend los.
    Als sie wieder auf der Straße waren, zog Brenna den Minikassettenrekorder aus der Tasche, spulte zurück zum Anfang des Gesprächs und starrte aus dem Fenster auf die luxuriöse Umgebung und die Parade der eleganten Herrenhäuser, an denen der Polizist vorbeifuhr …
    Sie hörten sich das Gespräch noch mal von vorn an, und danach fragte sie Morasco: »Und, was denken Sie?«
    Â»Die Behauptung, dass er keine Mail von Carol Wentz erhalten hat, war eindeutig gelogen.«
    Â»Das versteht sich von selbst.«
    Â»Aber wenn er nicht entweder ein begnadeter Schauspieler ist oder unter unglaublichen Selbsttäuschungen leidet, hat er meiner Meinung nach tatsächlich keine Ahnung davon, wo Meade steckt oder was der Kerl getrieben hat.« Er kehrte auf die Hauptstraße zurück, bog nach links ab und fuhr zurück in Richtung Autobahn.
    Â»Ich tippe auf Selbsttäuschung«, erklärte Brenna ihm.
    Â»Ich auch.«
    Selbst wenn es stimmte, dass er keine Ahnung hatte, was Meade machte oder wo er war, hatte Wright sie eindeutig belogen, als er versichert hatte, dass bei ihm nie eine Mail von Carol eingegangen war. Als ihn Brenna darauf angesprochen hatte, hatte sich das Unbehagen derart deutlich auf seinen bis dahin relativ entspannten Zügen ausgebreitet, dass es praktisch mit Händen greifbar gewesen war.
    Auch als Nick den Namen Lydia Neff laut ausgesprochen hatte, hatte er sichtlich erschüttert reagiert.
    Aber was war mit dem Bild?
    Morasco setzte sie zu Hause ab, und auf dem Weg durchs Treppenhaus zogen die Gemälde ihrer eigenen Tochter wie bei einer Dia-Schau an ihrem geistigen Auge vorbei. Zwei lächelnde Strichmännchen, eins mit Locken und das

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