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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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dafür geschaffen ist, dass man ihn in Ekstase stöhnt. Weißt du, was ich damit sagen will, Süße?«
    Während mehrerer Sekunden hörte Brenna nur noch Hintergrundgeräusche – das lärmende Geschnatter von mindestens hundert Leuten sowie einen donnernden Bass, der aus superstarken Boxen kam … »Lass mich raten«, sagte sie. »Diandra muss sich gerade übergeben.«
    Â»Falsch, Miss Oberschlau. Sie gibt mir gerade ihre Nummer.«
    Â»Du machst Witze.«
    Â»Was? Nein, Baby, nein, ich habe nicht dich Miss Oberschlau genannt. Ich … ja, ich telefoniere gerade mit meiner … aber … nein, ich sage dir, sie ist mein Boss . Ich schwöre dir, ich … warte … oh, sei doch nicht so … verdammt.« Stöhnend wandte Trent sich wieder Brenna zu. »Ich habe doch gesagt, du vermasselst mir die Tour. «
    Â»Tut mir leid.«
    Trent stieß einen Seufzer aus. »Also, erzähl mir von diesem neuen Mandanten in Tarry Ridge.«
    Â»Sein Name ist Nelson Wentz«, erklärte Brenna ihm. »Er ist der Mann von Carol Wentz. Das ist die Frau, nach der Morasco sich erkundigt hat.«
    Â»Ich weiß. Dass ich kein so gutes Gedächtnis habe wie du, heißt schließlich noch lange nicht, dass ich hirntot bin.«
    Â»Tja, nun …«
    Â»Warum hat er dich kontaktiert? Hat Morasco ihn zu dir geschickt?«
    Â»Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Schließlich hatte Nelson Wentz sie auf ihrem Handy angerufen, als sie gerade Annette Shelbys Hotelzimmer verlassen wollte, und ihr praktisch vorgeworfen, sie hätte seine Ehefrau entführt. Innerhalb von wenigen Sekunden allerdings hatte sie ihn davon überzeugen können, dass er sich mit diesem Gedanken an einen Strohhalm klammerte. Carol hat Sie fünfmal überprüft, bevor sie verschwunden ist, hatte er zu ihr gesagt. Sie war auf Ihrer Webseite, hat sich Ihre Adresse und Telefonnummer herausgesucht, Ihren beruflichen Werdegang gecheckt. Sie hat Ihren Namen und dazu »vermisste Erwachsene« eingegeben … Doch als Brenna vorgeschlagen hatte, dass Carol sie vielleicht ganz einfach hatte engagieren wollen – Wissen Sie von irgendwem, den sie vielleicht hat finden wollen? –, war Wentz zusammengebrochen und hatte ins Telefon geschluchzt.
    Brenna war nicht stolz darauf, aber immer wenn sie Männer weinen hörte, bekam sie eine Gänsehaut, was auch bei diesem Telefongespräch geschehen war. Sie hatte ungefähr ein halbes Dutzend Mal Es tut mir leid gesagt. (Was eine völlig blöde Phrase war, als hätte Brenna Schuld an Nelson Wentz’ Zusammenbruch gehabt und könnte ihn dadurch wiederaufrichten, dass sie ihn um Verzeihung bat.) Dann aber hatte er Luft geholt und ihr erzählt, dass niemand von der Polizei in Tarry Ridge ihm helfen wollte, seine Frau zu suchen, dass sich einer der Beamten fünf Minuten für die Sache interessiert hatte, dann aber nichts mehr geschehen war. Ihre Frau hat Sie verlassen. Daran werden Sie sich wohl gewöhnen müssen. Das hatte natürlich niemand laut gesagt, doch das spielte keine Rolle, weil die Polizei in seiner Heimatstadt ihm auch ohne diese Worte das Gefühl gegeben hatte, dass der Fall für sie erledigt war. Genau dieses Gefühl hatte Detective Grady Carlson vom Revier in Pelham – dieser Schmierlappen in seiner gallegrünen Jacke, mit den Brotkrümeln im Schnauzbart und seinen Statistiken über unglückliche Teenager, die von zu Hause fortliefen – ihr selbst und ihrer Mom am 8. September 1981 vermittelt, als Clea verschwunden war. »Soll ich Ihnen helfen, Ihre Frau zu finden?«, hatte sie sich fragen hören. Worauf sie mit Nelson Wentz ins Geschäft gekommen war.
    Â»Er hat geweint?«, fragte jetzt Trent.
    Â»Er vermisst seine Frau.«
    Â»Was auch immer. Kommt mir trotzdem ein bisschen dramatisch für ein Telefongespräch mit einer Fremden vor. Hast du ihn schon überprüft? Wenn nicht, kann ich das tun.«
    Â»Schon erledigt«, antwortete Brenna ihm. »Er ist völlig sauber. Selbst seine Kreditkartenrechnungen hat er bisher immer pünktlich bezahlt. Nelson Wentz vermisst ganz einfach seine Frau. Er liebt sie und weiß nicht mehr, was er machen soll.«
    Â»Aber hallo. Um fünf Uhr taucht gerade eine echt heiße Brünette auf.«
    Â»Gott, du bist wirklich unglaublich sensibel.«
    Â»Allerdings. Denn,

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