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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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für Halloween – gestanden, selbst wie eine freundliche Hexe ausgesehen und das offensichtlich auch gewusst.
    Â»Mit was für unheimlichen Freuden kann ich Ihnen dienen?«
    Â»Mir sind all die Kindersachen aufgefallen, die Sie hier haben«, sagt Brenna zu ihr.
    Â»Haben Sie Kinder?«
    Â»Eine dreijährige Tochter.«
    Â»Oh, dann wäre vielleicht unsere sonntägliche Lesestunde für Sie interessant. Wohnen Sie hier in der Nähe?«
    Â»Nein, ich lebe in New York.« Brenna holt tief Luft. »Ich habe mich nur gefragt … ob Iris Neff je hier im Laden war. Hat sie vielleicht ab und zu die Lesestunden besucht?«
    Â»Sind Sie Reporterin?«
    Â»Was? Nein, ich –«
    Â»Weil ich Ihnen wirklich nichts erzählen kann. Ich weiß, Sie machen auch nur Ihren Job.«
    Â»Ich bin keine Reporterin.«
    Â»Iris ist ein sehr intelligentes kleines Mädchen. Sie hat eine wunderbare Phantasie. Ich bete für sie und ihre Mom.«
    Â»Ich bin keine Reporterin«, sagt Brenna zum dritten Mal, während sie eine ihrer alten Visitenkarten – Brenna Spector, Detektei Errol Ludlow – aus der Tasche zieht. Sie hat diese Karten seit ihrer Hochzeit mit Jim nicht mehr benutzt, und wieder wogt dieses Gefühl – diese seltsame, schuldbewusste Erregung – in ihr auf.
    Mit dem Stift, der vor ihr auf dem Tresen liegt, streicht sie Errols Nummer durch und schreibt stattdessen ihre Handynummer auf. »Tut mir leid – wir müssen uns endlich einmal neue Karten machen lassen«, wendet sie sich abermals an Kaye. »Ich bin Privatdetektivin, und tatsächlich helfe ich in ganz bescheidenem Maß bei den Ermittlungen zu diesem Fall.«
    Kaye sieht sie blinzelnd an. »Okay …«
    Â»Haben Sie jemals gehört, dass Iris von einem blauen Wagen mit einer Beule hinten am Kotflügel gesprochen hat?«
    Kaye schüttelt den Kopf. »Nein. Oder wenn doch, erinnere ich mich nicht mehr daran.«
    Â»Haben Sie selbst vielleicht einen Wagen gesehen, auf den diese Beschreibung passt und der –« Das Schrillen ihres Handys unterbricht sie mitten im Satz.
    Â»Tut mir leid. Aber Handygespräche sind hier drinnen nicht erlaubt«, erklärt Kaye. »Die Leute sprechen immer so furchtbar laut.«
    Â»Verstehe.« Brenna läuft aus dem Geschäft, um den Anruf entgegenzunehmen, doch bevor sie dazu kommt, springt bereits ihre Mailbox an.
    Und ehe sie die Nachricht abhört, weiß sie, von wem sie ist – sie weiß immer ganz genau, wenn Jim sie anruft, und auch dieses Mal stellt sich ihr sechster Sinn als zutreffend heraus.
    Â»Ich kann es gar nicht erwarten, bis du diese Überraschung siehst«, sagt er.
    Brennas Magen zieht sich zusammen. Was würde er sagen, wenn er sähe, dass sie dieser Frau eine Karte mit Errol Ludlows Namen gegeben hat? Fahr nach Hause, jetzt, sofort.
    Sie steckt ihr Handy wieder ein und geht die Straße hinunter zu ihrem Mietwagen, als sie plötzlich hinter sich schnelle Schritte hört.
    Â»Miss Spector?«
    Brenna dreht sich um. Es ist Kaye. Sie hat ein vom Laufen gerötetes Gesicht. »Hören Sie«, setzt sie keuchend an. »Wahrscheinlich hat es gar nichts zu bedeuten. Aber ich … mir ist gerade wieder eingefallen, dass Iris sich einmal während der Lesestunde mit einem anderen kleinen Mädchen gestritten hat.«
    Â»Okay …«
    Â»Das andere Mädchen meinte, es gäbe keinen Weihnachtsmann, woraufhin ihr Iris leidenschaftlich widersprochen hat.«
    Â»Dann … glaubt Iris also an den Weihnachtsmann?«
    Â»Sie hat nicht nur daran geglaubt, sondern vehement … wie eine kleine Anwältin argumentiert. Sie sagte, wenn er nicht am Nordpol wäre, käme er nach Tarry Ridge. Sie hat dem kleinen Mädchen erklärt, dass der Weihnachtsmann hier immer Urlaub macht.«
    Brenna verzieht das Gesicht zu einem leichten Lächeln. »Nun … Sie haben mir ja schon erzählt, dass sie über eine wunderbare Phantasie verfügt.«
    Â»Ja, ich weiß. Und die hatte …« Krächzend verbessert sie sich: »Die hat sie auch.«
    Â»Das ist für Sie alle sicherlich nicht leicht. Ein vermisstes Kind ist –«
    Â»Nein, warten Sie. Das war noch nicht alles …«
    Kaye schließt kurz die Augen und fasst sich an die Schläfen.
    Â»Alles in Ordnung?«
    Sie schlägt die Augen wieder auf. »Ja.«
    Â»Es

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