Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
Vom Netzwerk:
stimmt’s?«
    Â»Ja.«
    Ãœbrigens, Maya liebt dich , tippte Jim.
    Brenna kniff kurz die Augen zu, atmete tief durch und wollte gerade etwas tippen, als sie plötzlich wieder innehielt und mit zugeschnürter Kehle las: Ich weiß, was du antworten willst, B, aber du irrst dich. Du hast diese Liebe voll und ganz verdient. Du hast sie viel mehr verdient, als du wahrscheinlich glaubst.
    Â»Haben Sie noch Kontakt zu ihrem Ex?«, wollte Annette wissen.
    Â»Ja«, antwortete Brenna rau. »Ich habe noch Kontakt zu ihm.«
    Danke, J. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Hör auf zu heulen , tippte Jim.
    Hör auf, mich so gut zu kennen.
    Â»Ich wette, Ihr Ex hat nur eine Identität.« Annette stieß einen tiefen Seufzer aus. »Manche Mädels haben wirklich alles Glück der Welt.«
    Brenna fuhr sich mit dem Handrücken übers Gesicht und wischte sich die Tränen fort. »Ja«, gab sie zurück. »Ich habe wirklich Glück.« Wir vertrauen uns nicht Fremden an, sondern den Menschen, die uns am besten kennen. Ihnen sagen wir die Wahrheit. »Hören Sie, Annette. Kann ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    Â»Sicher.«
    Â»Könnte ich mir nur für heute Nacht AlbanyMarie ausleihen?«

9
    O Carol, Carol, Carol … Als Brenna nach fünf Stunden unruhigen Schlafs um acht Uhr morgens erwachte, ging ihr dieser Name wie der Titel eines schmalzigen Popsongs durch den Kopf. Mit Hilfe von Annettes Passwort (die Ärmste hatte »Larry4Ever« ausgewählt) hatte sich Brenna als AlbanyMarie eingeloggt und im Rahmen eines mehr als einstündigen Chats mit den »Familien von Vermissten« alles in Erfahrung gebracht, was es über Lydia TR zu wissen gab. Diese Frau war ohne Frage Carol Wentz. O Carol, Carol, Carol … was in aller Welt hattest du vor?
    Wie beinahe jede verschwundene Person, die Brenna bisher gefunden hatte, hatte sich auch Carol durch ihre Vorlieben verraten. LIM att61 hatte von AlbanyMarie wissen wollen, ob ihr Cassoulet nach dem Rezept von Lydia TR gelungen war, während SyracuseSue auf Lydia TR s Empfehlung hin mit der Lektüre von Die Jahre der Veränderung begonnen hatte, eines Buchs, das auf dem Tisch im Wentz’schen Wohnzimmer gelegen hatte, als Brenna bei Nelson gewesen war, und WhitePlainsGreta22 hatte sogar Lydias Probleme mit dem »wenig kommunikativen Ehemann« erwähnt und hinzugefügt, dass ihr GM keinen blassen Schimmer davon hatte, dass die gute Lydia beinahe so etwas wie eine Expertin im Umgang mit seinem Computer war. (Die Menschen in den Chatrooms nannten ihre Ehefrauen und -männer immer die »geliebte Frau«, GF , oder den »geliebten Mann«, GM , ganz egal, wie klein die Liebe war. Brenna hatte diese Abkürzung zum ersten Mal gesehen, als sie vier Jahre zuvor in Zusammenhang mit einem Fall in einem Forum für misshandelte Frauen gelandet war.)
    Während sie alle hocherfreut, wenn auch zugleich ein wenig überrascht gewesen waren, als AlbanyMarie nach dem Auffinden ihres verschwundenen GM in den Chatroom zurückgekommen war, waren sie um Lydia TR ausnehmend besorgt und hatten bereitwillig von ihr erzählt, obwohl dadurch die Sorge offenbar noch größer geworden war. Schließlich hatte Lydia sich seit einer Woche nicht mehr in das Forum eingeklinkt, nachdem sie vorher jede Nacht online gewesen war …
    Als Brenna in dem Augenblick, als die Digitaluhr über dem Computer auf 02:49 umgesprungen war, gedacht hatte: In Ordnung, Lydia TR ist Carol – aber wo zum Teufel stecken diese beiden Frauen?, hatte sich eine gewisse ClaudetteBrooklyn20 eingeloggt und zirka zehn Minuten das Gespräch verfolgt, bis sie schließlich hatte die Bombe platzen lassen:
    ClaudetteBrooklyn20: LydiaTRs Tochter ist aufgetaucht.
    AlbanyMarie: Was, Claudette???
    ClaudetteBrooklyn20: Du warst gerade nicht da, Marie. Vor zirka einer Woche. Irgendwann spätnachts. Lydia schrieb, dass ihre Tochter angerufen hätte.
    LIMatt61: Stimmt. Aber ich dachte, da hätte sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt.
    ClaudetteBrooklyn20: Sie meinte, sie würde einfach spüren, dass es ihre Tochter war. Und das Mädchen hätte wie ein Teenager geklungen.
    SyracuseSue: Sie wäre jetzt doch auch ein Teenager, oder? War sie nicht sechs, als sie verschwand?
    AlbanyMarie: Glaubt ihr, dass L bei ihrer Tochter ist?
    ClaudetteBrooklyn20: Hoffen wir’s.
    SyracuseSue: Das wäre einfach

Weitere Kostenlose Bücher