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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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bist.«
    Â»Genau.«
    Â»Verstehst du, was ich meine? Erkennst du das Problem? « Brenna schlug den Hefter auf und starrte auf das Bild von Iris Neff als Teenager mit rabenschwarzem Haar, hohen, hervortretenden Wangenknochen und einem geheimnisvollen Lächeln im Gesicht. Der Anblick brach ihr beinahe das Herz. Aber so ging es ihr jedes Mal, wenn sie eins der Bilder ihres Assistenten sah. Sie waren unglaublich echt, doch niemand konnte sagen, ob die Menschen, die man darauf sah, überhaupt jemals so alt geworden waren. »Wow. Sie sieht ihrer Mom unglaublich ähnlich.«
    Â»Jetzt nicht mehr.«
    Â»Hä?«
    Â»Sieh dir das nächste Foto an.«
    Brenna blickte auf das Foto einer aufgedunsenen Frau mit wirr zerzaustem grauem Haar und einem bleichen, unglücklich verzogenen Mund. Nur die Augen sahen noch wie früher aus und glitzerten wie zwei schwarze Fremdkörper in dem müden, teigigen Gesicht. »Woher hast du das?«
    Â»Von ihrer Webseite.«
    Â»Lydia Neff hat eine Webseite?«
    Â»Vor zwei Jahren hatte sie auf jeden Fall noch eine. Ich glaube, sie hat sich damals als Lifecoach oder so versucht. Hatte sogar ein Zertifikat. Und auch ihre Webseite ist durchaus nett, auch wenn sie sie anscheinend nicht mehr nutzt, seit sie die Stadt verlassen hat.«
    Â»Lydia hat sich wirklich unglaublich verändert.«
    Â»Wenn du mich fragst, hat sie ihre Trauer in sich reingefressen.«
    Â» Ihre Trauer in sich reingefressen? Woher hast du das denn? Aus der Oprah Winfrey Show?«
    Er schüttelte den Kopf. »Von Tyra Banks. Sie hat vor ein paar Wochen eine ganze Sendung über Essen und Liebe gemacht und … guck mich nicht so an. Es war echt informativ .«
    Â»Wissen wir, wo Lydia Neff inzwischen lebt?«
    Â»Nee. Aber müssen wir das denn?«
    Brenna dachte an den Polizeibericht und die fehlende Vernehmung von XY  … »Vielleicht.«
    Â»Dann mache ich mich mal wieder an die Arbeit.«
    Â»Ich mich auch.«
    Trent wandte sich zum Gehen. »Weshalb hat dieser Wentz am Schluss nur noch so blöd gegrinst? Warum hat er nicht einfach gleich seinen Hintern in Geschenkpapier gewickelt und zusammen mit einer Schachtel Pralinen dem Staatsanwalt auf den Tisch gelegt?«
    Brenna fuhr zusammen, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. »Vielleicht wird dieses Bild ja noch von irgendeiner größeren Schlagzeile verdrängt. Vielleicht heiraten ja plötzlich Brad und Angelina, Bürgermeister Bloomberg verhängt den Ausnahmezustand über die Stadt oder so was in der Art.« Sie zog einen Ausdruck aus dem Hefter und sah sich Carols Kreditkartenbelege der letzten drei Wochen vor ihrem Verschwinden an. »Nach dem Vierundzwanzigsten hat sie sie nicht mehr benutzt.«
    Â»Die Lady wurde also ganz eindeutig nicht der Karte wegen umgebracht. Aber guck dir mal den 22. September an.«
    Am 22. September hatte Carol eine Mahlzeit im Blue Moon in Mount Temple mit ihrer Kreditkarte bezahlt. Wie hatte Morasco noch gesagt? Carol wurde drei Tage bevor sie verschwand, in einem Diner in Mount Temple gesehen, wo sie mit einem anderen Mann zusammensaß. Aber sonderlich romantisch war das Essen offenkundig nicht gewesen. Eine Mahlzeit für noch nicht einmal zehn Dollar – und die hatte Carol auch noch selbst bezahlt.
    Brenna kam eine Idee. »Du hast doch auf deinem Handy ein umgekehrtes Telefonnummernverzeichnis, stimmt’s?«
    Â»Ja. Was brauchst du denn?«
    Â»Einen Augenblick.« Brenna dachte an den Vorabend zurück. Sie war nach dem Chor mit Maya heimgelaufen, hatte Nelson an Trents Schreibtisch vorgefunden, den ihr überlassenen Hefter weggelegt, Spaghetti Bolognese gekocht, von Dave Handly erzählt, irgendwann den Hefter mit der Neff’schen Polizeiakte geöffnet und den Zettel mit der Telefonnummer entdeckt …
    Â»In Ordnung. Such mir bitte diese Nummer raus.«
    Trent gab Graeme Klavels Nummer in sein Handy ein, wartete einen Moment und las dann vor: »Klavel Privatdetektei. 2920 Columbus Avenue … Mount Temple.«
    Er sah Brenna fragend an. »Vielleicht hatte sie ja im Blue Moon einen geschäftlichen Termin.«
    Â»Ã„h –« Brenna blickte auf die Abbuchung, die direkt hinter der fürs Essen stand. »Zweiundvierzig Dollar und neunundachtzig Cent. Wohin sind die gegangen? Weißt du, was dieses Sammy’s ist?«
    Â»Ein Mini-Markt.«
    Â»Und wo?«
    Â»In

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