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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Buffalo.«
    Brenna runzelte die Stirn
    Â»Ich hab da schon angerufen, aber es war noch nicht offen, also versuche ich es später noch mal.«
    Inzwischen hatte sich die Schar der Journalisten merklich ausgedünnt. »Wir sollten langsam reingehen.«
    Doch als sie und Trent in Richtung Haustür gingen, nahm sie urplötzlich ein Kribbeln in ihrem Genick und ihren Schultern wahr. Ich werde beobachtet, ging es ihr durch den Kopf, und dann dachte sie: Iris Neff.
    Brenna wirbelte herum, doch das Gesicht, das sie inmitten der Reporter sah, gehörte keinem schwarzhaarigen jungen Mädchen, sondern einem Menschen, den sie kannte, der ihr aber alles andere als sympathisch war.
    Eilig drehte sie sich wieder um, packte Trent am Arm und führte ihn, so schnell es ging, den Weg hinauf. »Also, was ist mit der Mitgliedschaft in diesem Chatroom? Haben wir inzwischen ihre E-Mail-Adresse rausgekriegt?«
    Trent schüttelte den Kopf. »Ich versuche es mit diesem neuen Hacker-Programm, das ich entwickelt habe. Es geht alle möglichen Buchstaben- und Zahlenkombinationen durch, bis der Account das Passwort erkennt. Aber es würde mir helfen, wenn mir Wentz erzählen könnte, was für Vorlieben sie hatte, was für Glückszahlen oder so … Weil es, wenn ich es nicht schaffe, das Feld ein bisschen einzuengen, sicher Wochen dauern wird.«
    Â»Wir werden ihn einfach fragen. Zwar bezweifle ich, dass er uns weiterhelfen kann, aber fragen können wir auf jeden Fall.« Brenna sah noch einmal auf die Straße. Das Gesicht war nicht mehr da.
    Sie atmete tief durch. »Also«, sagte sie, als sie vor die Haustür traten und ihr Puls wieder ein bisschen ruhiger ging. »Wie war der Benutzername von Carol Wentz?«
    Â»Er ist wirklich seltsam«, klärte Trent sie naserümpfend auf. »OrangeAnanas98.«
    Brenna blickte sich erneut verstohlen um.
    Â»Was suchst du überhaupt die ganze Zeit?«
    Â»Da war eben jemand, den ich von vor elf Jahren kenne«, erwiderte sie. »Ein Cop.«
    Â»Ist bestimmt echt ätzend, wenn man nie etwas vergisst.«
    Â» Total ätzend«, stimmte sie ihm zu und sah sich weiter suchend um, denn obwohl sie das Gesicht nicht mehr entdeckte, hatte sie noch immer das Gefühl, beobachtet zu werden.

16
    Er hätte sie nicht so lange beobachten sollen, erkannte er. Schließlich waren Menschen auch nur Tier: Wenn man jemanden über einen längeren Zeitraum anstarrte, sträubten sich die winzigen Härchen in dessen Genick, sein Magen zog sich zusammen, er bekam eine Gänsehaut, und dem Gehirn wurde signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Das verstand niemand so gut wie Adam Meade, doch selbst, nachdem sie auf dem Absatz kehrtgemacht und ihn entdeckt hatte, hatte er sie zwanghaft weiter angestarrt. Er hatte diese Frau, die für Nelson tätig war, schon einmal irgendwo gesehen. Dass sie Brenna Spector hieß, hatte er bei einem von ihm mitgeschnittenen Wentz’schen Telefongespräch gehört. Aber es war nicht der Name, der ihm etwas sagte, sondern das Gesicht. Diese lästige Gedächtnislücke, dieses Woher kenne ich die Frau? fand er wirklich ärgerlich. Denn er stellte sich nur äußerst selten irgendwelche Fragen, ohne dass er sich bereits im selben Atemzug die Antwort darauf gab.
    Nutz deine Stärken, Junge, hatte sein Vater immer gesagt. Und Adam – erstgeborenes Kind und zugleich einziger Sohn – hatte diesen Rat des Vaters stets befolgt. Er verfügte über eine ganze Batterie von Stärken, und die nutzte er nach Kräften aus.
    Er war aufmerksam. Als ihm aufgefallen war, dass sich Nelson Wentz und die große, dünne Frau ganz vorn in der Gruppe der Reporter angesehen hatten, hatte er sich einen Weg an all den murmelnden Gestalten, den sperrigen Fotoausrüstungen und den starren Mikrophonstangen vorbeigebahnt, bis er nahe genug gewesen war, um zu hören, wie sie hieß. Brenna , hatte ihr Assistent zu ihr gesagt. Okay.
    Er konnte sich gut einfügen. Trotz seiner großen, auffälligen Gestalt hatte es Meade geschafft, während und nach der Pressekonferenz direkt hinter ihr zu stehen, alles zu hören, was sie mit ihrem Assistenten sprach, und sich sogar Notizen auf dem Stenoblock zu machen, den er mitgebracht hatte, um wie ein typischer, ernsthafter Reporter auszusehen.
    Er war ausnehmend schnell. Jetzt verließ er das Gesichtsfeld dieser Frau, lief eilig an den

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