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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Antiviren-Programme, die die Spyware-Programme löschen sollten. Aber keins davon war wirklich gut … oh, und dann sagte er noch, er hätte mir ein paar Extras runtergeladen – ein paar Updates des Textverarbeitungsprogramms und so.«
    Â»Wobei eins von diesen Extras Mailkeep war. Es erstellt automatisch Kopien sämtlicher E-Mails und speichert sie auf der Festplatte.« Trent sah Brenna grinsend an. »Das heißt, wir können selbst ohne ihr Passwort problemlos alles überprüfen, was OrangeAnanas98 geschrieben hat.«
    Nelson sah ihn fragend an. »OrangeAnanas98?«
    Â»Das war der Benutzername Ihrer Frau für den E-Mail-Account. Ich wollte Sie sowieso noch fragen, ob Sie eine Ahnung haben, was für eine Bedeutung dieser Name vielleicht hat.«
    Nelsons Miene wurde völlig ausdruckslos. »Ich wusste nicht mal was von dem Account.«
    Plötzlich klingelte das Telefon, und alle drei drehten sich danach um, als läute ein willkommener Gast. Sofort sprang der Anrufbeantworter an, aber in der Hoffnung, dass es abermals das junge Mädchen wäre, beschloss Brenna, dranzugehen.
    Der Anrufbeantworter piepste, und noch ehe Brenna in der Küche war, erklang bereits nicht die Stimme eines jungen Mädchens, sondern einer erwachsenen Frau. Sie klang schrill und wütend und total verrückt. »Ich habe dein boshaftes Grinsen im Fernsehen gesehen, du elendes Stück Dreck. Du hast breit gegrinst, nachdem du deine Frau abgeschlachtet hast. Dafür wirst du sterben. Dafür wirst du sterben und in der Hölle schmoren, du widerliches Schwein. «
    Brenna nahm den Hörer ab und legte wieder auf, doch die Stimme waberte auch weiter wie ein giftiger Nebel durch das Haus. Dann kehrte sie, in der Hoffnung, dass Nelson nichts gehört hatte, ins Wohnzimmer zurück. Doch ein Blick in seine Augen reichte, um zu wissen, dass er alles mitbekommen hatte. Und als gleich darauf der nächste Anruf kam, flüsterte er rau: »Dies ist erst der Anfang. Dies ist erst der Anfang, stimmt’s?«

17
    Bis Brenna und Trent sein Haus verließen, schien es Nelson wieder ein wenig besserzugehen. Aber das konnte man natürlich auch von einem Todkranken sagen, der gestolpert und gefallen war – einfach weil er es geschafft hatte, sich wieder aufzurappeln, und deswegen nicht mehr auf dem Boden lag.
    Nach dem dritten hasserfüllten Anruf (hatten diese Menschen eigentlich nichts Besseres zu tun?) hatte Brenna sich bemüht, Nelson dazu zu bewegen, sich so schnell wie möglich eine neue Nummer zuzulegen, doch er hatte abgelehnt. Wenn ich das tue, wird mich Iris nie wieder erreichen können, hatte er erklärt. Also hatte sie den Anrufbeantworter so eingestellt, dass er bereits nach dem ersten Klingeln ansprang, die Lautstärke, so weit es ging, heruntergedreht, telefonisch für Nelson einen nachmittäglichen Termin mit Phil Reznik, einem ihr bekannten, erfolgreichen Strafverteidiger, ausgemacht, war in sein tadellos gepflegtes Bad hinaufmarschiert, hatte ein paar Schlaftabletten im Medikamentenschrank entdeckt, ihm eine davon verabreicht und dafür gesorgt, dass er ins Bett gegangen war. Womit ihre Arbeit erst einmal erledigt war.
    Während dieser ganzen Zeit hatte ihr Assistent kein Wort gesagt. Was bei ihm eher ungewöhnlich war. Doch Brenna hatte keine Zeit, um sich darüber zu wundern, denn als sie vor Nelsons Haustür traten, wurden sie sofort von den wenigen verbliebenen Reportern mit Beschlag belegt. »Verzeihung, Ma’am? Sir? Sind Sie Verwandte der Familie?« »Woher kennen Sie Nelson Wentz?« »Können Sie uns ein paar Fragen zu Mr Wentz’ momentaner Verfassung beantworten?«
    Â»Kein Kommentar!«, gab sie zurück, aber als sie losmarschieren wollte, packte Trent sie kurzerhand am Arm und stieß für den Fall, dass einer von den Journalisten Lippen lesen konnte, zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Warum bist du dir so sicher, dass er es nicht war?«
    Sie starrte ihn verwundert an.
    Â»Also bitte, Spec, kehr jetzt nicht die unverbesserliche Optimistin raus. Es kommt schließlich vor, dass Menschen schlimme Dinge tun. Das weiß niemand besser als du selbst.«
    Â»Entschuldige«, bat Brenna ihn. »Aber hast du mich eben wirklich Spec genannt?«
    Â»Ich dachte, ich probiere einfach mal ’nen neuen Spitznamen für dich aus. Und, gefällt er dir?«
    Â»Ganz sicher nicht. Er ist

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