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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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reglos an. »Ihre Kollegen. Wahrscheinlich dieselben wie die, die Ihnen damals gesagt haben, dass Sie sich nicht weiter um den blauen Wagen kümmern sollen. Weil sich die Verfolgung dieser Spur nicht lohnt. Als würde sich nicht die Verfolgung jedes Hinweises lohnen, wenn es um ein verschwundenes kleines Mädchen geht …« In Brennas Gedanken tauchte der 8. September 1981 auf – sie spürte das harte Plastik ihres Stuhls an den Rückseiten von ihren Beinen, während sie vor Detective Grady Carlsons Schreibtisch auf dem Revier in Pelham saß, roch den kalten Zigarettenrauch, der sich einen Weg in ihre Nebenhöhlen bahnte, und hörte, wie Detective Carlson derart langsam mit ihr sprach, dass es klang, als spiele jemand eine Single wie eine Langspielplatte ab … »Du hast also gesehen, wie deine Schwester in einen hellblauen Wagen gestiegen ist, aber zwei ganze Wochen nichts davon erzählt?«
    Â»Clea hat gesagt, dass ich es niemandem verraten darf.«
    Brenna zwang sich, ihren Kaffeebecher an den Mund zu heben, trank mit zugekniffenen Augen und riss sich gewaltsam von dem Übelkeit erregenden Geruch auf dem Revier, von den Krumen im Schnauzbart des Detectives, den tiefen Furchen in seinem Gesicht und seinem hämischen Grinsen los.
    Â»Sie waren sehr nett zu diesem kleinen Mädchen«, wandte sie sich abermals Morasco zu. »Sie haben ihr Respekt gezollt.«
    Ihre Augen brannten, und sie konnte ihn nur noch verschwommen sehen. Morasco aber ging nicht darauf ein, und sie fragte sich, ob dies ein Zeichen seiner Rücksicht oder eher dafür war, dass er zu sehr in seiner eigenen Gedankenwelt verloren war, um die Tränen in ihren Augen überhaupt zu registrieren.
    Â»Ich werde mir die Verbindungsnachweise des Telefons der Wentz ansehen«, erwiderte er.
    Brenna fühlte sich nicht wohl dabei, ihn nach der Neff’schen Polizeiakte und vor allem nach dem fehlenden Blatt zu fragen, denn nachdem er das gesamte Dokument noch einmal durchgelesen hatte, hatte er nichts anderes dazu gesagt als: »Das bringt viele Erinnerungen zurück.« Entweder war ihm nicht aufgefallen, dass die Vernehmung von XY verschwunden war, oder er hatte sie selbst aus dem Bericht entfernt. Vielleicht würde sie es ja irgendwann erfahren, heute aber sicher nicht. Und wahrscheinlich hatte das Gespräch sowieso nichts mit dem Tod von Carol Wentz zu tun, außer …
    Â»Sie haben gesagt, Sie hätten Nelson im Fall Iris Neff befragt«, setzte sie an, während sie mit ihm zum Ausgang ging. »Warum?«
    Â»Hat Ihnen Nelson das nicht gesagt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Dann möchte ich es auch nicht sagen.«
    Sie blickte ihn fragend an.
    Â»Wenn es etwas mit dem Fall zu tun hätte, würde ich es Ihnen erzählen. Nur ist es einfach so, dass es bei diesem Gespräch um ein paar … Gerüchte ging. Und ich verbreite nicht gerne irgendwelchen bösartigen Klatsch.«
    Â»Sie haben Nelson nach seiner Affäre mit Lydia gefragt.«
    Er hielt ihr die Tür des Starbucks auf. »Warum haben Sie mich danach gefragt, wenn Sie es sowieso schon wussten?«
    Sie blieb ihm gegenüber auf dem Gehweg stehen. »Nick?«
    Â»Ja?«
    Â»Hat Ray Griffin Nelson je vernommen? Möglicherweise anonym?«
    Morasco hob die Brauen. »Nein. Warum fragen Sie?«
    Â»Nur so.« Sie setzte sich wieder in Bewegung, und als sie das Vibrieren ihres Handys spürte, klappte sie es auf und las eine SMS von Trent. Der TNT sche Charme hat wieder mal gewirkt. CW s Provider schickt mir ihre Verbindungen ohne richterliche Verfügung zu. »Ja«, flüsterte sie, und Morasco sah sie forschend an.
    Â»Oh, das war nur mein Assistent«, erklärte Brenna ihm, doch plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie selbst einem Polizisten, dem sie allmählich vertraute, besser nicht erzählte, dass Trent sich die Handyverbindungen von Carol Wentz verschafft hatte, obwohl er dazu nicht berechtigt war. Ȁh … er hat uns was Kreolisches zum Mittagessen bestellt.«
    Morasco zuckte mit den Schultern. »Ich persönlich bin kein echter Fan von angebranntem Essen, auch wenn sie behaupten, dass es nur scharf angebraten ist.« Er sah Brenna an. »Und vor allem sollten sie die Dinge nicht beschönigen. Wenn man was verbrennt, soll man es auch sagen. Weil das wenigstens ehrlich ist.«
    Â»Da haben Sie wahrscheinlich

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