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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Lundgren das erste Mal bei diesem Jour fixe anwesend. Zwei der vier Mitarbeiter von Serail Almond kannte sie bereits: Es waren Tony Gallagher, der Facility-Manager, und Direktor Norman Coulter, der diesmal ausnahmsweise an der Sitzung teilnahm. Die beiden anderen – eine Frau und ein junger, ehrgeizig wirkender Inder namens Harish Prajapati, der Coulters Assistent war – wurden ihr bei der Begrüßung kurz vorgestellt; dann nahmen alle am Tisch Platz. Julia und ihre Kollegin setzten sich nebeneinander. Wenige Augenblicke später hetzte der sonst stets entspannt wirkende Barry als Letzter in den Raum. Nervös grüßte er die Anwesenden und ließ sich dann auf den anderen Stuhl neben Julia fallen.
    Sie saßen in einem unterkühlten, fensterlosen Besprechungsraum bei Mineralwasser, Kaffee und frisch aufgeschnittenem Obst, das hier zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Mitarbeiter bereitstand. Julia, die sich bereits einen groben Überblick über ihre zukünftige Arbeit verschafft hatte, schwante nichts Gutes. Warm war hier nur der Kaffee. Zumindest funktionierte zu diesem Zeitpunkt in allen Bereichen des Forschungszentrums die Klimaanlage. In den letzten Wochen hatte es jedoch immer wieder Probleme gegeben, vor allem im Trakt C und in der Verwaltung.
    Darauf kam Norman Coulter gleich als ersten Tagesordnungspunkt zu sprechen. Im vergangenen Monat war in den Verwaltungsräumen dreimal die Klimaanlage ausgefallen. Einmal hatte es vier Tag gedauert, bis wieder alles funktionierte. Eine der Angestellten war wegen Kreislaufversagens auf die Krankenstation gekommen, fügte Harish Prajapati vorwurfsvoll hinzu. Gundula verteidigte die Arbeit von ICL, indem sie die Funktionsstörungen der Klimaanlage auf die ständig wiederkehrenden Stromausfälle zurückführte: ein weit verbreitetes Problem in Indien, dem man in sensiblen Bereichen, wie den Labors und den Server-Räumen, mit eigenen großen Generatoren begegnete. Sie schlug vor, die Notstromversorgung auch auf die Steuerung der Klimaanlagen der Trakte A und B auszuweiten. Das System sei sowieso viel zu groß dimensioniert. Coulter winkte ab. ICL solle im Störfall einfach nur schneller und effektiver reagieren, ergänzte die anwesende Serail-Almond-Mitarbeiterin bissig. Die Büroangestellten würden ein oder zwei Stunden ohne Klimaanlage gut überstehen, bei drei Tagen höre der Spaß zu dieser Jahreszeit aber auf. Barry wandte ein, dass die Leute in den Büros die Dauer des Ausfalls selbst mitverschuldet hätten, weil erst nach neunundvierzig Stunden eine Störung an ICL gemeldet worden sei. Sie diskutierten eine Weile über die fehlende Kommunikation zwischen ICL und Serail Almond: ein Thema, das anscheinend nicht zum ersten Mal zur Sprache kam, wie Julia bemerkte.
    Die Serail-Almond-Mitarbeiter beklagten sich außerdem, dass Tjorven Lundgrens Arbeitsplatz zu lange unbesetzt und deshalb vieles unerledigt geblieben sei. Julia schlug ein kurzfristig anzusetzendes Treffen vor, um Versäumtes aufzuarbeiten. Dann kam sie auf ihr vorrangiges Anliegen zu sprechen: Die Konstruktionspläne der bestehenden Klimaanlage, die ICL von einer Vorgängerfirma übernommen hatte, seien, gelinde ausgedrückt, unvollständig. Vor einer Komplettsanierung müsse deswegen zunächst einmal eine lückenlose Bestandsaufnahme gemacht werden. Über die Anlage in Trakt C, dem ältesten Teilbereich, hätte sie im Grunde nur Pläne, die Lundgren wohl selbst nach eigenen Untersuchungen erstellt habe. Das war der Punkt, an dem sich Norman Coulter mit dem Hinweis auf einen wichtigen Termin verabschiedete und es seinem Assistenten Prajapati überließ, sich des Themas anzunehmen. Der beteuerte routiniert, da könne er leider rein gar nichts für ICL tun, aber das sei doch sicher no problem für so kompetente Ingenieure. Julia knirschte mit den Zähnen.
    Als die Besprechung beendet war, beugte sich Barry zu ihr hinüber. »Tjorven hat das auch immer wieder versucht«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Entweder hüten sie solche Unterlagen wie die Kronjuwelen, oder die Pläne sind irgendwann mal aus Versehen im Altpapier gelandet …«
    »Die müssen doch irgendwo abgespeichert gewesen sein. Ich dachte, hier sei alles perfekt.«
    Barry zuckte lächelnd mit den Schultern. Julia drehte sich um und sah, dass Gundula sie aufmerksam beobachtete.
    A N B ORD DER A URORA
    Er schien sich seit Stunden in diesem Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf zu befinden. Sein Kopf dröhnte.
    Zumindest war Kamal jetzt auf einem

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