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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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schlafen!«
    Na gut, dachte ich, ist ja eigentlich auch wirklich unlogisch, und krabbelte zurück in meinen Schlafsack. Zwei Minuten später begann es zu schütten. Sekunden später sprangen sieben Camper aus ihren swags und fluchten um die Wette. Dieses Mal hämmerte ich an Colins Fenster, und als die Fahrertür aufging und sich die Innenbeleuchtung einschaltete, sah ich in sein verdattertes Gesicht.
    »Hi, Mr. Tour Guide!«, sagte ich spöttisch. »Es hat noch nie zweimal hintereinander geregnet!? Lässt du uns bitte ins Auto?«
    Colin schüttelte den Kopf. »Wir können nicht alle im Auto schlafen. Das ist unmöglich. Außerdem regnet es doch gar nicht so doll. Für solche Fälle haben wir eine große wasserdichte Plane, die könnt ihr über die swags spannen.«
    »Aber …«, wollte ich einwenden und merkte, wie die anderen hinter mich getreten waren.
    »Ihr wolltet doch eine spannende Outbacktour!«, grinste Colin. »Nun habt ihr eine. Ist doch nur Wasser.«
    Damit drehte er sich um, holte aus dem Innern seines Jeeps eine große Plane und reichte sie heraus.
    »Challenge Tours« , grinste er und tippte auf den Aufkleber des Veranstalters der Tour an der Windschutzscheibe. »Sich den Herausforderungen stellen. Viel Spaß!«
    So schnell es bei dem Regen und der Dunkelheit ging, bauten die Jungs aus unserer Gruppe mit Hilfe der Plane eine Art Unterstand, der unsere Schlafsäcke mal gerade so überdeckte. Gott sei Dank war es nicht windig, sonst wäre es wirklich ungemütlich geworden. Nass waren wir ohnehin, aber es blieb uns nichts anderes übrig, als mit den feuchten Klamotten in die swags zurückzukriechen und so nah wie möglich aneinanderzurücken. Kalt war mir nicht, aber ich lag außen, und von unserem provisorischen Dach tropfte es neben mir in den Sand, sodass mein swag am Morgen mit wunderschönen rotbraunen Sprenkeln übersät war. Und mit nassen Klamotten zu schlafen war keine gute Idee. Sie muffelten für den Rest unserer Tour bis Alice unerträglich nach einem Käse-altes-Schaf-Gemisch. Das zu ertragen war die wirkliche Herausforderung unserer Tour.
    * * *
    »Heute treffen wir Aborigines«, eröffnete uns Colin am folgenden Morgen. »Wir versuchen, unsere Touren mit ihnen abzustimmen, und wann immer es ihnen möglich ist, begleiten sie uns für einen Tag oder auch länger.«
    »Hast du mit ihnen gelebt?«, fragte Sandy.
    »Nein. Aber sie sind meine Freunde geworden. Ihr könnt sie fragen, was immer ihr wollt. Sie sind stolz und freuen sich, wenn sie einen Teil ihres über sechzigtausend Jahre alten Wissens weitergeben können. Aber wundert euch nicht, wenn sie nicht ganz euren Vorstellungen von Aborigines entsprechen!«
    »Was meinst du?«, fragte Nick. Aber Colin schüttelte nur den Kopf. Und auch alles Fragen und Drängen half nicht, er verriet uns nicht, was er damit gemeint hatte.
    Der Tag wurde heiß und knochentrocken. Keine noch so kleine Wolke war am Himmel zu entdecken. Dass es am vergangenen Abend geregnet hatte, war nur an den vielen Pfützen zu erkennen. Aber auch die verschwanden recht schnell von der Bildfläche, nachdem wir einige Zeit gefahren waren. Vermutlich war der Regen nur in einem begrenzten Umkreis heruntergekommen und wir durch einen glücklichen Zufall an ebendieser Stelle gewesen. Nach etwa drei Stunden Fahrt wurde die ohnehin schon karge Vegetation immer spärlicher, und dann veränderte sich auch die Farbe vom bekannten Rot des Outbacks hin zu einem beigefarbenen Sandton. Schließlich erkannten wir am Horizont eine gerade helle Linie.
    »Der Salzsee!«, rief Colin und deutete nach vorne. »Unser Treffpunkt!«
    Aufgeregt starrten wir durch die Scheiben. Je näher wir kamen, desto fantastischer wurde der Kontrast zwischen dem hellblauen Himmel und der weißen, sich unendlich weit erstreckenden Fläche des ausgetrockneten Sees. Da ich immer noch mit Nick vorne sitzen durfte, erkannten wir als Erste den Wagen.
    »Da steht ein Pick-up!«, rief ich.
    »Na prima«, lächelte Colin. »Dann brauchen wir nicht warten.«
    Ich tauschte einen fragenden Blick mit Nick, aber er schüttelte nur ratlos den Kopf. Schließlich hielt unser Landrover neben dem uralten klapprigen Pick-up, und wir stiegen aus. Fast gleichzeitig öffneten sich die beiden Türen des anderen Fahrzeugs, und zwei Aborigines kletterten heraus! Colin lachte über unsere überraschten Gesichter.
    »Ich hab ja gesagt, ihr sollt euch nicht wundern. Die Zeit ist nicht stehen geblieben!«
    Er begrüßte die beiden Männer

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