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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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Leute, bitte verzichtet auf Quokka Soccer !
    Am nächsten Tag buchten wir eine Tour, die uns etwa vierhundert Kilometer von Perth entfernt um die südwestlichste Ecke Western Australias führen würde. Der kleine Tourbus war – abgesehen von uns – noch mit drei alten Leuten besetzt, die dieselbe Tour schon sage und schreibe zwanzig Mal gemacht hatten. Auch unser Fahrer war schon ein alter Mann, aber unsere anfänglichen Bedenken lösten sich schnell in Luft auf, als es erst einmal losgegangen war. Der tour guide wusste mit unglaublich vielen Geschichten die Zeit während der Fahrt zu verkürzen und kannte viele versteckte Winkel an der Küste. Und unsere Weggefährten waren so gut drauf, dass der Altersunterschied überhaupt nicht ins Gewicht fiel.
    Wann immer jemand sagte: »Hey, ist das schön hier!«, hielten wir an und genossen die Aussicht. Am Strand eines kleinen Fischerdorfes, dessen Namen ich vergessen habe, hauste ein riesiger einsamer Seelöwe und ließ sich von den Fischern füttern. »Wahrscheinlich so was wie betreutes Wohnen«, grinste einer unserer Mitfahrer. Wir fuhren fast die gesamte Küstenlinie der Halbinsel ab, und immer wieder sahen wir Strände, an denen es sich Seelöwen bequem gemacht hatten. Wir spazierten vorsichtig und respektvoll zwischen ihnen hindurch. Wenn man einen bestimmten Abstand zu ihnen einhält, beachten sie einen gar nicht.
    Von Augusta aus kann man einen Abstecher zu den Jewel Caves machen, einem der größten Höhlensysteme der Welt, voller Stalagmiten und Stalaktiten. Aber schöner als Kalkgebilde in Höhlen finde ich immer noch die Wunder der Außenwelt. Vom ebenfalls an der Küste liegenden Pemberton aus solltet ihr unbedingt zum Tree Top Walk fahren. Der Pemberton National Park besitzt ausgedehnte Eukalyptuswälder, die Urwäldern gleichen und deren Wipfel Höhen erreichen, die ich mir vorher vom Eukalyptus nicht hatte vorstellen können. Der Tree Top Walk wurde geschaffen, um die Welt in den Wipfeln der Bäume studieren zu können, die den Wissenschaftlern sonst verborgen bleibt. Vielleicht haben sie jetzt ausstudiert, jedenfalls kann man als Tourist die in knapp vierzig Metern Höhe fixierten Stege begehen und dabei einen einmaligen Blick über das Land und die Urwaldriesen genießen.
    Auf dem Rückweg unserer fünftägigen Rundfahrt blieben wir einige Stunden in dem kleinen Ort Margaret River, dessen vorgelagerte Küste ein Eldorado für Surfer ist. Die Küstenlandschaft ist beeindruckend, und ich ertappte mich wie so oft auf dieser Reise dabei, bei ihrem Anblick tief durchzuatmen und meinen Blick lange über das Panorama schweifen zu lassen.
    Nachdem wir uns zurück in Perth von unseren Mitreisenden und dem tour guide verabschiedet hatten, machten wir gleich noch einen Tagesausflug zu den weltbekannten pinnacles . Pinnacle bedeutet übersetzt so viel wie Zinne oder Felsspitze. Wir erwarteten etwas ganz Tolles und Beeindruckendes. Als wir nach etwa drei Stunden Fahrt nordwestlich von Perth im Pinnacles National Park ankamen, beeindruckte uns zuerst einmal die Tatsache, dass ein Eintrittsgeld in Höhe von neun Dollar verlangt wurde. Na gut, für das Erlebnis, einmalige Felsformationen betrachten zu dürfen, wären neun Dollar ja noch zu verkraften. Als wir dann aber auf der vorgegebenen Route langsam durch den Park fuhren, wurden unsere Gesichter immer länger. Und die pinnacles immer kürzer. Ich hatte aus den Bildbänden über Australien große, in den Himmel ragende, rotbraune Felsen in Erinnerung, die aussehen wie gigantische spitze Kegel. Doch als wir nun am ersten – wieder von der Parkverwaltung vorgegebenen – Haltepunkt ausstiegen, um das Wunder zu betrachten, gab es dort nur kleine Steinchen. Zugegeben, der Anblick der Gebilde hat schon etwas Surrealistisches und Außergewöhnliches an sich, aber wenn man riesige Felsnadeln erwartet, an die man sich anlehnen und an denen man sprachlos nach oben schauen wollte, dann ist die Realität der pinnacles recht enttäuschend. Ich hatte so das Gefühl, als hätten die meisten Fotografen mit ihrer Kamera im Dreck gelegen, um auf ihren Fotos die Illusion von Größe zu erreichen. Vielleicht waren wir aber auch nur zu anspruchsvoll geworden, was die Erwartungen an Naturschauspiele anging, nachdem wir bereits so viele gesehen hatten.
    Auf unserem weiteren Weg durch den Park gab es aber dann doch auch einige große Exemplare der Felsnadeln, die wie von unten durchgepikt aus der Erde ragen. Es hat schon was, durch diese

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