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Downtown Blues

Downtown Blues

Titel: Downtown Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Cakan
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Informanten.«
    Er sieht nicht nur gut aus, dieser CF-Agent, er hat auch Manieren. Dann fällt es mir ein. Gespräche im HQ – Bru ist ’n Uptown-Typ, Ex-JaiAlai-Profi, Aussteiger. Das hier ist seine Stadt. Glück für mich, ihn hier zu treffen? Vorsicht, Donovan, du bist fremd hier.
    Zischend öffnet sich die nachgebaute Luftschleuse für uns. Brubaker schiebt mich vorwärts durch das Farbgewitter Dutzender Kontrollleuchten.
    Drinks in eisgekühlten Gläsern, Uptown-Coolness, salzig-süße Margaritas. Von der gewölbten Decke hängen neonfarbene Piñatas. Off-world-Projektionen an den Wänden. So sehen sie also aus, deine Träume, DWNTN-Underdog. In der Endstufe fliegen sie dich zu den Sternen, mitten im dicksten Schneegestöber. Wolken auf Jupiter, Wolken in den Augen. Bru starrt ins Halbdunkel. Und ich fühle mich hässlich – warum hab ich mich nicht vorher umgezogen? Ich spüre, wie mir der Schweiß den Nacken runterläuft. Hässlich und klebrig. Wird das jetzt immer so sein?
    Glänzende schwarze Locken, rote Lippen und ein Lachen. Alles an ihr ist teuer und von hektischer Schönheit. Flüchtige Berührungen. Sie ist nicht allein. Besitzergreifende Gesten von ihm, ausweichende von ihr. Im Hintergrund zwei Señores, Wachhunde aus Kolumbien, lehnen mit betonter Lässigkeit an den Pfosten der Hintertür. Die kleine Schwester.
    »Aranxa Capistrano.« Brubaker ist fasziniert.
    »Du kennst sie?« Hab nicht gewusst, wie viele Bedeutungen ein Wort haben kann. »Wer ist der Typ?«
    »Ich bin nicht sicher.« Bru reibt sich die Stirn, in seinen Blicken ist jetzt etwas anderes, der Cop. »Dachte, ich würd inzwischen jeden verdammten Dealer in den Towns kennen. Der muss von außerhalb kommen.«
    »Woher –?«
    »Haben uns letztes Jahr auf die Koka-Connection angesetzt, Reardon und mich. Undercover-Job.« Er lacht unfroh. »Fraser hat immer so gute Einfälle.«
    »Dich und Reardon? Oh, Mann. Fraser hat’s wirklich drauf. Der sieht doch so irisch aus wie Guinness und Stew.«
    »Stimmt schon. Deshalb bin ich eingestiegen, wegen Reardon. Der konnte wirklich überzeugend sein, mein alter Partner. Ich schätze, meine Vergangenheit hat für gewisse Typen den Freizeitkokser glaubhaft gemacht, und meine Uptown-Beziehungen, die waren natürlich interessant für Jaquito.« Sein Blick wandert wieder an den Tisch im Hintergrund. »Und dann kam was dazwischen – Aranxa. Irgendwie gerieten die Dinge außer Kontrolle.« Er klingt hilflos, kann sich immer noch nicht erklären, was da genau abgelaufen ist. Ich könnte es, aber ich will nicht.
    »Fraser?«
    »Hat uns vom Fall abgezogen, wegen persönlicher Beteiligung. Aber da war noch – verdammt, wir hätten gute Freunde werden können.«
    Was meint er damit? Ich traue mich nicht nachzufragen, rede einfach weiter. »Hab gehört, sie und der Sohn von Bürgermeister Warring –« Klingt das auch beiläufig genug, Donovan? Hier gibt es zu viel Unterschwelliges, Ungesagtes. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles wirklich hören will.
    »W.J., das war wohl der Grund«, sagt er vage. Zuckt die Schultern, kehrt in die Gegenwart zurück. »In der Zentrale sagt man, sie haben jetzt dich auf diese Stardust-Sache angesetzt –«
    »Fraser, suchte wohl ’nen Dummen und hat ihn hier gefunden.« Ich klopf mit der Faust auf meine Brust, mea culpa, ich gestehe, ich bereue. Donovan hat sich übernommen.
    Ich sehe in ihre Richtung. Sie lacht immer noch. Warum soll ich es nicht versuchen? »Sie ist meine einzige Spur. Del wollte sie während ihrer letzten Schicht treffen.«
    »Du musst schon ’n bisschen mehr erzählen, wenn ich dir helfen soll. Das willst du doch?«
    Hab ich die Wahl, Bru? Also erzähle ich – von Cinthi und ihrer irren Schwester, von Harding Jones, dem großen Guru, und von Winston Jay. Viele Namen und noch mehr Vermutungen.
    » – und jetzt scheint der Stoff auf der Straße zu sein.«
    »Schlimme Sache. Ist schwer reinzukommen in die Designerszene, zu unberechenbar.« Er überlegt, kommt zu einem Entschluss. »Ich bring dich zu Aranxa. Alles Weitere ist dein Problem.«
    Sie hat ihn schon gesehen, bevor sein Schatten auf ihren Tisch fällt. Ein unmerklicher Wink, nur ein Signal für ihre Bodyguards, ihren Begleiter. Er taxiert Bru, dann mich. Glatt wie eine Stahlklinge, tödlich wie die Gila, er hat den Instinkt des Killers. Schlechter Umgang für einen Cop. Ein zweiter Wink und ein einladendes Lächeln.
    »Stefanito, schön, dich zu sehen. Setz dich zu mir.« Ihr Blick

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