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Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Titel: Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Monaten langsam wieder aufbauen, doch sicher war das nicht. Sein Knochenmark war praktisch zerstört, und man war auf der Suche nach einem passenden Knochenmarkspender, doch die Aussichten waren nicht gut. Selbst wenn ein Spender gefunden wurde, war Garcia in einem so labilen Zustand, dass er die Transplantation womöglich nicht überlebte.
    »Der Mann im Pool hatte keinerlei Ausweise bei sich«, sagte Emert. »Keine Brieftasche, keine Kreditkarte, keine Autoschlüssel. Ein bisschen Wechselgeld in der rechten Gesäßtasche, ein Päckchen Kaugummi in der linken.« Er unterbrach sich. »Aber er hatte das hier in der Hemdtasche.« Der Detective schob einen Druckverschlussbeutel in die Mitte des Tisches, in dem ein kleiner, rechteckiger weißer Zettel steckte, fleckig von schmutzigem Wasser und verschmierter Tinte. Emert drehte ihn um, um die andere Seite zu zeigen. Thornton, Miranda und ich beugten uns neugierig vor. Dort waren, trotz der Flecken, noch vier Worte lesbar: »Ich kenne dein Geheimnis.«
    »Verdammt«, sagte ich.
    »Interessant«, meinte Thornton.
    »Gruselig«, sagte Miranda. »Diese Nachrichten kommen mir vor wie eine moderne Version der Berichte, die die Leute in Oak Ridge während des Manhattan-Projekts an die Postfachadresse geschickt haben. Nur dass sie sie jetzt statt an Acme Wiehießdasnoch …«
    »Credit«, warf Thornton ein. »Acme Credit Corporation.«
    »Richtig. Wie auch immer«, sagte sie. »Statt an Acme gehen die Briefchen jetzt direkt an die Leute, die ausspioniert werden.« Sie runzelte die Stirn. »Wissen Sie, woran mich das noch erinnert? Sie kennen doch sicher alle die ›MELDEN SIE VERDÄCHTIGE AKTIVITÄTEN‹-Schilder an der Interstate? Die mit der 800er-Nummer, die man anrufen soll … 800-irgendwas-TIPPS – falls man etwas Verdächtiges mitkriegt?«
    »800-492-TIPS«, sagte Thorton.
    »Macht mich irgendwie nervös, dass Sie die im Kopf haben«, sagte sie. »Ich meine, stellen Sie sich doch mal vor, Sie fahren auf der I-40 und plötzlich klingelt Ihr Handy, und eine Stimme flüstert Ihnen ins Ohr: ›Ich sehe, was du machst.‹ Daran erinnern mich diese Zettel. Das ganze Spionieren und Verpetzen jagt mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken.«
    »Spricht die Frau mit dem schlechten Gewissen«, sagte ich. Es war nur ein bisschen Fopperei, und ich war überrascht, als sie rot wurde. Mir kam ein Gedanke, und ich warf einen Blick auf Thornton, um zu sehen, ob auch er rot wurde, doch das Gesicht des FBI-Beamten war ein Musterbeispiel an Nonchalance. Oder gab er sich nur gleichgültig, um Miranda nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen? Ich wusste es nicht, und es ging mich auch nichts an, wenn sie sich geküsst und versöhnt hätten, ideologisch oder anderweitig. Ich wandte mich wieder an Emert. »Und wie wollen Sie herausfinden, wer unser moderner John Doe ist?«
    »Nun, die Liste vermisster Personen in Oak Ridge hat uns da leider auch nicht weitergebracht«, sagte er. »Und weder in Knoxville noch in den angrenzenden Counties wird jemand vermisst, auf den die Beschreibung auch nur annähernd zuträfe. Wir ziehen auch das NCIC zu Rate, das Kriminalinformationssystem des FBI, um zu sehen, ob irgendwo anders im Land jemand vermisst wird, auf den die Beschreibung passt. Aber das NCIC hat seine Mängel.« Er sah Thornton an. »Nichts für ungut.«
    »Kein Problem«, meinte Thornton. »Das NCIC ist eine Schöpfung des FBI, nicht meine persönliche. Wir wissen, dass es nicht perfekt ist – wenn etwa in einer Vermisstenmeldung das Alter eines Vermissten mit siebenunddreißig angegeben ist und ein Polizist gibt beim Alter dreißig bis fünfunddreißig ein, stellt das System zwischen der Information und der Anfrage keine Verbindung her. Aber wenn der Polizist anschließend eine zweite Anfrage macht mit der Altersangabe sechsunddreißig bis vierzig, bekommt er den Bericht, den er braucht. Nichts ist vollkommen, aber es ist eine Hilfe.«
    »Sicher«, sagte Emert. »Wie dem auch sei, wir gleichen die Fingerabdrücke des Mannes mit dem automatischen staatlichen Fingerabdruckidentifikationssystem ab sowie mit der Datenbank des FBI. Wenn er also je verhaftet wurde und seine Abdrücke im System sind, haben wir Glück und können ihn auf diese Weise identifizieren. Außerdem erscheint heute Nachmittag im Oak Ridger ein Bild von ihm.«
    Das überraschte mich. Das Gesicht des Toten – mit offenem Mund und glasigen Augen, die Haut weich und in Auflösung begriffen – war für eine

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