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Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Titel: Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Entfernung der Strahlung ausgesetzt gewesen waren, sammelte ich die Notizblöcke ein und gab sie Sorensen. Er warf einen raschen Blick darauf. Eddies war der unterste im Stoß, und als Sorensen die Anzahl der Stunden sah, runzelte er die Stirn. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick«, sagte er, zog den Reißverschluss einer Laptoptasche auf, holte einen Laptop heraus und machte sich nach einem Augenblick daran, die Zahlen einzugeben. Ich wollte nicht dumm herumstehen, also ging ich zurück zu den anderen an Garas Bett.
    Nach fünf Minuten – es hätten aber auch gut fünf Stunden gewesen sein können – kam Sorensen herüber und zog einen Stuhl von der Wand heran, damit er sich uns gegenüber setzen konnte. »Okay, das ist nur eine erste grobe Schätzung auf Basis der Daten, die Sie mir gegeben haben. Sobald wir Ihnen eine oder zwei weitere Blutproben abgenommen haben und etwas über die Veränderungen Ihrer Lymphozytenzahl sagen können, bekommen wir ein sehr viel klareres Bild. Wir werden auch eine Technik nutzen, die in Oak Ridge entwickelt wurde, die Zelldosimetrie; damit können wir Ihre Strahlendosis anhand der Analyse der DNA-Schäden innerhalb Ihrer Zellen schätzen. Morgen Nachmittag um diese Zeit …«, er schaute auf seine Uhr und berichtigte sich dann, »… gegen halb sieben morgen Abend werden wir in der Lage sein, Ihre Strahlendosis mit Hilfe dreier verschiedener Verfahren einzugrenzen.«
    »Doch vorerst«, drängte Garcia, »wie sehen die groben Schätzungen aus, und was haben sie zu bedeuten?«
    Sorensen holte tief Luft. »Detective Emert.« Emert runzelte die Stirn und beugte sich vor. »Es sieht so als, als wären Sie einer Strahlendosis von um die zwanzig Rad ausgesetzt gewesen.«
    »Was zum Teufel ist ein Rad, und wie schlimm sind zwanzig davon?«
    »Nun, im Laufe eines Jahres ist man etwa einem Zehntel Rad Umgebungsstrahlung ausgesetzt; kosmische Strahlung, Radon, das aus Felsen im Boden austritt, so was in der Art.«
    »Dann habe ich in den letzten vier Tagen etwa zweihundert Jahre Strahlendosis abbekommen?«
    »So in etwa«, sagte Sorensen.
    »Deswegen habe ich bei der Obduktion gekotzt? Brauche ich auch eine Infusion?«
    »Ich glaube nicht«, sagte er. »Ich würde Ihnen nicht empfehlen, sich noch einmal zwanzig Rad Strahlung auszusetzen, doch es ist gut, dass Ihre Strahlenexposition in Abständen erfolgte und nicht am Stück. Ich habe viele Fälle gesehen, und ich hatte noch nie mit jemandem zu tun, der bei dieser geringen Dosis Symptome von ASS hatte. Vermutlich lag es an der Obduktion, dass Sie sich während der Obduktion übergeben mussten.«
    Emert holte tief Luft und atmete langsam aus. Zutiefst erleichtert.
    »Dr. Brockton«, sagte Sorensen, »Sie und Ms. Lovelady haben um die vierzig Rad Strahlung abbekommen. Mehr als uns lieb ist, aber Sie entwickeln wahrscheinlich keine Symptome.« Er sah Miranda an. »Aber bei Ihnen mache ich mir ein wenig Sorgen wegen lokaler Verletzungen der Fingerspitzen.« Er warf einen Blick auf Mirandas Notizen. »Sie haben gesagt, Sie haben die Strahlungsquelle nur für wenige Sekunden angefasst?« Sie nickte. »Das ist gut, aber an der Oberfläche gibt eine Hundert-Curie-Iridium-192-Strahlungsquelle mehr als hunderttausend Rad pro Minute ab. Wenn Ihre Finger einer Strahlendosis von zweitausend Rad ausgesetzt waren, werden sich wahrscheinlich Bläschen entwickeln, vielleicht sogar Nekrosen.«
    »Sie meinen, ich könnte meine Finger verlieren?«
    »Das bezweifle ich zwar, aber möglich ist es«, sagte er. »Wir hoffen, dass es nur zu wenig Blasenbildung an den Fingerspitzen kommt und dass es wieder heilt.« Miranda wirkte erschüttert, doch sie nickte bemerkenswert gefasst.
    »Dr. Garcia«, sagte Sorensen, »um Sie mache ich mir die meisten Sorgen. Sie sagen, das Pellet hat etwa dreißig Sekunden in Ihrer linken Hand gelegen und war zwischen fünfzehn und zwanzig Sekunden zwischen Ihrem rechten Daumen und Zeigefinger?«
    »Das kommt in etwa hin«, sagte Garcia, »aber ich hatte auch keinen Grund anzunehmen, ich müsste mich beeilen, als ich es mir näher angesehen habe.«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte Sorensen. »Aber ich fürchte, Sie werden wohl einige lokale Verletzungen an den Händen erleiden.«
    »Scheint so, ja«, sagte Garcia. »Wenn ich das, was Sie zu Miranda gesagt haben, richtig verstanden und auch noch richtig gerechnet habe, dann sprechen wir von zehn- oder sogar hunderttausenden von Rad an meinen Händen?«
    »Möglich«,

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