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Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Titel: Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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leer.
    »Reichlich Staub auf dem Kasten«, sagte Art, »aber sehen Sie hier und hier?« Er zeigte auf zwei Flecken auf dem Glas. »Sieht aus, als wäre er erst kürzlich geöffnet worden. Wie wär’s, wenn ich ihn mal abstaube und schaue, ob es Novak war, der den Schaukasten geöffnet hat, oder jemand anders?«
    »Ich wusste doch, dass es einen Grund gab, warum ich Sie um Hilfe gebeten habe«, meinte Emert mit unbewegter Miene.
    »Auf dem Tisch liegt einige interessante Lektüre«, sagte ich. »Sowjetspione und so weiter. Haben Sie das gesehen?«
    »Ja«, antwortete er. »Wir haben Fotos von dem Notizblock und den Buchtiteln gemacht. Novak hat die Bücher erst kürzlich aus der Bücherei ausgeliehen. Thornton war sehr daran interessiert. Ich schätze, seine Kollegen oben im Hauptquartier des FBI werden das auch sein, da sie schon angespannt sind wegen der Terroristen und der Gammastrahlungsquelle.«
    »Hey, Leute?«, rief Thornton aus der Küche.
    »Ja?«, antwortete Emert. »Was gibt’s?«
    »Verdorbene Milch und vergammeltes Gemüse im Kühlschrank«, sagte der Beamte. »Healthy-Choice-Fertiggerichte im Gefrierschrank. Und dahinter versteckt sich Prince Albert in einer Dose.«
    Emert und ich sahen einander an. »Mist«, sagte er leise, dann lauter zu Thornton und denen, die bei ihm in der Küche waren: »Nicht anfassen. Lassen Sie mich die Dose zuerst mit meinem Zwitscherer überprüfen.« Der Detective griff an seinen Gürtel und löste ein kleines, einem Piepser ähnelndes Gerät. »Ein Personendosimeter«, sagte er und überprüfte ein kleines Display, um sich davon zu überzeugen, dass es eingeschaltet war. »Ein Dosimeter, wie Duane und Hank eins tragen. Der Tag im Leichenschauhaus hat mich echt in Angst und Schrecken versetzt. Ich lasse nicht mal meine Frau in meine Nähe, ohne das Ding einzuschalten.«
    »Ich wette, sie ist ganz begeistert«, sagte Art, »wenn Sie ihr sagen, dass sie nicht heiß ist.«
    »Ich werde meine Worte vorsichtig wählen«, räumte er ein und verschwand um den Schornstein. Einen Augenblick später sagte er: »Es ist okay. Lassen Sie uns nachsehen, ob außer Pfeifentabak noch etwas drin ist.«
    Art und ich gingen hinüber. Zu fünft wurde es in der Küche allmählich eng. Der Kriminaltechniker hielt eine rote Blechdose in der Hand, die das zerschrammte Bild von Königin Victorias backenbärtigem, Pfeife rauchendem Ehemann trug. Unter dem Rand der Dose klemmte ein kleiner Metallnippel, eine Art Hebel, um den Deckel hochzustemmen. Der Kriminaltechniker stellte die Dose auf die Arbeitsfläche und zog an dem Nippel. Der Deckel schien zu klemmen. Der Techniker drückte fester, und der Nippel verbog sich leicht. Schließlich, als es schon so aussah, als würde der Nippel kaputtgehen, flog der Deckel hoch, segelte in hohem Bogen durch die Luft und fiel klappernd zu Boden. »Prima«, sagte Emert. »Das ist gut für die Beweisaufnahme.«
    »Tut mir leid«, meinte der Kriminaltechniker.
    Emert linste in die Dose, nahm sie in die Hand und neigte sie zu Art und mir. In der Dose war, wie es schien, eine Filmpatrone. »Sieht nach 35-Millimeter aus, richtig?«
    »Fast, aber nicht ganz«, sagte ich. »Betrachten Sie die Enden der Patrone.«
    Er schaute. »Was ist damit?«
    »Da ist keine Spindel«, sagte ich. »Ich benutze eine 35-Millimeter-Kamera, um an Leichenfundorten Dias zu machen, und ich habe in meinem Leben schon viele Filme eingelegt. Wenn man das obere oder untere Ende der Filmpatrone anschaut, ist da diese Spindel – wie eine Achse, um die herum der Film aufgerollt ist. Wenn der Film voll ist, dreht man mit einer kleinen Kurbel die Spindel, um den Film zurückzuspulen.«
    Er wirkte verdutzt. »Dann ist es kein Film?«
    »Doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Film ist«, sagte ich. »Sehen Sie diesen Schlitz am Rand der Patrone? Er ist mit schwarzem Filz gesäumt. Das ist die Öffnung für den Film. Der schwarze Filz verhindert, dass Licht eindringt. Womöglich ist das ein richtig alter Film, vierzig oder fünfzig Jahre alt.«
    »Und falls es ein Film ist«, sagte Emert, »ist er dann belichtet oder nicht? Sind hier Fotos drauf, oder wollte er nur verhindern, dass der Film schlecht wird, bis er mal dazu kommt, ihn zu verknipsen?«
    »Er muss belichtet sein«, meinte Art. »Sonst würde ein kleines Stück Film rausschauen – das nennt man doch die Zunge, oder?« Ich nickte.
    »Warum zum Teufel hat er das Ding all die Jahre im Gefrierschrank aufbewahrt«, rätselte Emert, »wenn

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