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Dr. Gordon verliebt

Dr. Gordon verliebt

Titel: Dr. Gordon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Leichtigkeit, und zwischen der Vorstellung des Ladens von nicht teuren Möbelgarnituren und der unseren bestand ein Unterschied von fünfzig Guineas.
    «Ich glaube, wir müssen einfach dieses nehmen», sagte ich zu Nicki, als wir verlegen zusammen auf einem Doppelbett probeweise auf und ab hüpften. «Selbst wenn es doppelt soviel kostet, wie ich dafür vorgesehen habe. Mir ist es schleierhaft, wie wir je die Anzahlungen leisten werden, geschweige denn die Raten. Brauchst du wirklich so wahnsinnig viele Töpfe und Pfannen? Als ich noch in Untermiete wohnte, fand ich mit einer einzigen Bratpfanne und einer alten Menageschale vollkommen das Auslangen.»
    «Aber, Darling, nimm doch Vernunft an! Bald würdest du selbst zu klagen beginnen, wenn deine Schinkenomeletten nach Irish Stew schmecken. Vorausgesetzt natürlich», fügte sie hinzu, «daß ich lerne, wie man Irish Stew zubereitet.»
    «Jedenfalls ist das Gott sei Dank unser letzter Posten. Jetzt können wir ein Glas Bier trinken gehen. Seit der letzten halben Stunde träume ich von einem Bier.»
    «Aber, Richard, du kannst doch nicht jetzt einfach in Wirtshäuser spazieren! Wir müssen noch in die Glas-, Porzellan-, Bettwäsche- und Deckenabteilung gehen. Dann müssen wir sofort nach Richmond zurückstürzen. Ich habe versprochen, mittags zu Hause zu sein, um die Einladungen fertigzumachen.»
    «Die Einladungen? Die sind doch schon vor Wochen ausgeschickt worden.» Ich rief mir den bitteren Abend ins Gedächtnis zurück, da Tanten und Onkel rücksichtslos geopfert wurden, um die Gästeliste auf eine annehmbare Länge zurechtzuschneiden.

    ... sind Männer rasch am Ende ihrer - körperlichen und finanziellen - Kräfte.
    Das Exercitium feminae, vulgo Kaufsucht der Frau, ist ein Leiden, das isoliert oder - vor allem bei Schlußverkäufen — epidemisch auftreten kann. Einziges Mittel dagegen: Geld, aber nicht in homöopathischen Dosen, sondern in konzentrierter Form verabreicht.
    3 X täglich 1oo Mark nach dem Essen.
    Wohl dem Manne, der genügend (finanzielle) Reserven hat.

    «Aber eine Menge Leute kann nicht kommen, dafür gibt’s eine Menge anderer, die wir vergessen haben, aber wirklich einladen müssen , und dann gibt es noch Leute, die Geschenke geschickt haben, jedoch nicht eingeladen wurden, und das müssen wir in Ordnung bringen. Dann haben wir noch den Empfang zu besprechen und den Photographen zu bestellen, und du mußt den Brautjungfern vorgestellt werden. Was für Geschenke willst du ihnen übrigens geben?»
    «Nach dem jetzigen Stand der Dinge: jeder eine Schachtel Zigaretten.»
    «Ich glaube, Ohrgehänge würden ihnen gefallen, Richard; außerdem ist das üblich. Schön, wir nehmen diese da», sagte Nicki zum Verkäufer. «Und wie steht’s nun mit Kleiderschränken?»
    In Nickis Heim sah der Tisch des Zimmers, in. dem ich zum erstenmal empfangen worden war, wie die Höhle eines Ladendiebes nach einem vollausgenützten, jedoch unsystematischen Tagewerk aus. Ringsum Waren die Sessel mit Kleidern drapiert, der Fußboden verschwand unter Hutschachteln, und inmitten dieser Unordnung schnatterte eine Anzahl junger Frauen so aufgeregt wie Vögel nach einem Hurrikan.
    «Dies ist Jane», sagte Nicki, «dies Cissy, dies Helen, dies Carmen und dies Greta.»
    Sie stellte mich fünf Mädchen vor, die mir durchweg gleich erschienen. Sie starrten mich einige Augenblicke mit ungehemmter Neugier an, dann fuhren sie wieder fort, Hüte zu probieren.
    «Nun müssen wir entscheiden», sagte Nicki, «ob die Einladung, die Mummys alte Kinderfrau abgesagt hat, an Lady Horridge gehen soll — denn ein Adelstitel würde sich in der Zeitung gut ausnehmen — oder an Mrs. Grisewood, die zu Mummy und Daddy so nett war, als sie sich in Madeira aufhielten. Übrigens gibt’s zum Mittagessen leider nur belegte Brote. Ich hab dir zwar eine Flasche Bier aufgehoben, aber Robin scheint sie ausgetrunken zu haben.»
    Von da an nahm niemand mehr Notiz von mir außer Tante Jane, die mich in eine Ecke zog und bemerkte, sie hielte uns für sehr, sehr tapfer, daß wir in so schwierigen Zeiten zu heiraten wagten. Ich stimmte ihr zu. Später kamen Robin und sein Vater aus der Stadt, und nachdem Robin mir bedeutet hatte, daß die meisten Geschenke unmittelbar bei Gebrauch in Stücke zerfallen würden, fragte er: «Wo gedenkt ihr die Flitterwochen zu verbringen?»
    «In Südfrankreich.»
    «Was, zu dieser Jahreszeit? Weißt du nicht, daß im Februar die Regenzeit beginnt? Und außerdem ist es die

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