Dr. House
Serie werden.
Nach Ambers Tod träumt oder halluziniert House, dass er mit ihr im Bus sitzt. Er sagt, er sei es, der tot sein sollte. Weshalb?
HOUSE: »Im Leben sollte nichts Zufall sein. Ich finde, der einsame, misanthropische Junkie sollte im Bus sterben und nicht die jungen, verliebten Gutmenschen, die man mitten in der Nacht aus dem Bett geholt hat. Die haben’s nicht verdient.«
AMBER: »Selbstmitleid steht Ihnen nicht.«
HOUSE: »Na ja, es ist mal ’ne Abweichung von Selbsthass und Selbstzerstörung … Wilson wird mich hassen.«
AMBER: »Sie hätten es verdient.«
Wenn House einen Durchbruch geschafft haben sollte, wäre das eine hart erlernte Lektion. Eine Sekunde lang ist Amber wie House in »Zwangsarbeit« und House wie Eve: Er kennt die Fragen, aber nicht die Antworten.
AMBER: »Steigen Sie besser [aus dem Bus] aus.«
HOUSE: »Ich kann nicht. Weil … weil es hier nicht wehtut. Ich habe gelogen. Und ich will keine Schmerzen haben, und ich will Glück empfinden. Ich will nicht, dass mein Freund mich hasst.«
AMBER: »Man kriegt nicht immer alles, was man will.«
HOUSE
A m Ende von »Kündigung« trifft sich House in einem Café mit der attraktiven Ernährungsberaterin Honey. House hat ihren Freund behandelt, der Veganer ist. Sie glaubt, sie träfen sich zu einem Vorstellungsgespräch, kommt aber schnell dahinter, dass es eher ein Date ist. Honey sagt, sie wisse nichts über House, außer natürlich, dass er Arzt ist. Freimütig zählt House einige seiner Eigenschaften auf. Er nimmt Antidepressiva, isst Fleisch, mag Drogen und ist nicht immer treu. Scharfzüngig gibt sie zurück: »Wie depressiv können Sie schon sein, wenn Sie Leben retten, herumschlafen und Drogen nehmen?« Gute Frage. (House fragt Honey, ob sie auf der Highschool im Debattierklub war.) Außerdem behauptet House, er hasse Tee, und bestellt dann welchen.
Dr. House ist selbstverständlich die Geschichte von House. »House ist die Hauptfigur«, bestätigt David Shore. »Dann sind da noch die Chefin, der beste Freund und die Untergebenen. Aber er ist der, um den sich alles dreht. House tritt in fast jeder Szene auf, und der Plot verfolgt seine Entwicklung. Wie Chase zu House sagt, wird er immer verantwortlich sein, ob er will oder nicht« (»Einmal Karma, bitte!«). Die Mitspieler beleuchten bestimmte Aspekte von House’ Charakter oder heben sie hervor: Cuddy und Cameron seine Abneigung gegen Beziehungen, Wilson sein zwiespältiges Bedürfnis nach Kameradschaft, Foreman und Chase seine schwankende Einstellung dazu, anderen zu helfen, Taub und Dreizehn sein Kontrollbedürfnis. Manche – Stacy, Cuddy und zu einem gewissen Grad auch Cameron – kommen ihm nah. Andere – Vogler, Tritter und manchmal Cuddy – kommen ihm zu nah. Aber immer steht er im Mittelpunkt.
»Er ist nachweislich in vielerlei Hinsicht ein Egomane, aber kein gewöhnlicher. Er braucht nicht den üblichen Beifall für seine guten Taten.«
– HUGH LAURIE
Wie bei den meisten anderen Figuren sickert auch seine Hintergrundgeschichte nur langsam durch. Als er ins Krankenhaus eingeliefert wird, nachdem er in »Widerspiel« angeschossen wurde, ist auf seinem Armband ein Geburtsdatum zu sehen: 6/11/59. Glaubwürdig? In »Drei Beine« wird aufgedeckt, was mit seinem Bein passiert ist. Wir wissen, dass House zur selben Zeit wie Cuddy an der Universität von Michigan war und dann geflogen ist (»Unbekannte Größen«). In »Resultate mit Geduld« rächt House sich beruflich an Professor Weber, der genau wie House an die Hopkins University ging und bei denselben Professoren studierte. Er bekam einen Platz für die Facharztausbildung, der House zugestanden hätte, wäre er nicht wegen Betrugs ausgeschlossen worden. House demontiert Webers medizinische Forschung über Migräneprävention. House widerlegt Weber, indem er seine Medizin testet: zuerst an einem Komapatienten, dann an sich selbst. Seine Methoden deuten an, warum er möglicherweise regelmäßig Jobs und Stellen an der medizinischen Fakultät verlor. Aber irgendwie schaffte er seinen Facharzt als Diagnostiker mit den Spezialgebieten Infektionskrankheiten und Nierenheilkunde.
Wie oft wurde House genau gefeuert? In »Irrtum« sagt Cameron, House sei ein toller Arzt, »aber jeder andere Verwaltungschef hätte ihn schon vor Jahren gefeuert«. »Vier haben es ja auch getan. Die Frage lautet eher, wieso habe ich ihn eingestellt ?«, antwortet Cuddy.
Leben retten
»Leben retten ist
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