Dr. House
dieser Rittersmann«).
WILSON: »Menschen ändern sich, House.«
HOUSE: »Klar. Sie altern, ihre Nüsse vertrocknen, und Kerle wie du werden plötzlich wieder aktiv.«
House macht es sich zur Aufgabe, Sam und Wilson auseinanderzubringen. Wie schon bei Cameron und Chase behauptet House, er tue ihnen nur einen Gefallen damit, dass er das Unvermeidliche beschleunige. Mit seiner genauen Kenntnis dessen, was Wilson in den Wahnsinn treibt, vermint House die Wohnung mit häuslichen Don’ts, die Wilson Sam zuschreibt: Stell die Milch nicht in die Kühlschranktür, wirf die Bananenschale nicht in den falschen Mülleimer, leg keine großen Schüsseln unten in den Geschirrspüler. Wilson war so gehemmt, dass er Sam gegenüber während ihrer Ehe nie eine dieser Schwächen erwähnt hat. House wollte, dass Wilson für sich einsteht – das tut er, und wie. Sam und Wilson haben eine große Auseinandersetzung mit Jahrzehnte alten Vorwürfen. Wilson nennt Sam »selbstsüchtiges Miststück«, und House’ Aufgabe ist erfüllt.
Na ja, nicht ganz. Sam kommt zurück, um Wilson zu sagen, dass sie sich verändert hat. Wilson sagt, das versuche er auch. Sie hätten diesen Streit vor zehn Jahren haben sollen, meint er. Aber das wäre nicht möglich gewesen. Zuerst musste er sich verändern.
Man bekommt nicht immer, was man will
AUTOR: »Stimmt es, dass man nicht immer bekommt, was man will? Bekommt man überhaupt jemals, was man will?«
ROBERT SEAN LEONARD: »Ja, schon. Aber dann stirbt es bei einem Busunfall. Ich weiß nicht, ob man behält, was man möchte. So wie ich das sehe, ist das völlig willkürlich. Es gibt sehr liebevolle, großzügige, warmherzige Menschen, die vom Bus überfahren werden, und auf der anderen Seite die allergrößten Ungeheuer, die einen Mord auf dem Gewissen haben, aber davonkommen und ein tolles Leben führen. Auf dem Highway geht mir das oft durch den Kopf. Ich bin aus New York— New Jersey und dieses Freeway-Leben ist neu für mich. Man fährt auf dem Highway 101, drei Meilen, bevor man auf den 405 wechselt, und spürt, wie sich alle einordnen. Die Leute fahren verstärkt rechts, und der Verkehr wird langsamer. Und dann gibt es Leute, die ganz nach vorn zischen und da reingelassen werden. Wenn ich das sehe, denke ich, keine Ahnung, der Kerl könnte in einen schlimmen Unfall geraten, oder seine Mutter stirbt möglicherweise noch am selben Tag an einer schrecklichen Krankheit, aber mein erster Gedanke ist, ich wette, dem geht’s gut. Ich glaube, solchen Typen geht es wirklich gut.«
Man bekommt, was man bekommt
»Jeder kriegt das, was er halt kriegt. Es hat nichts damit zu tun, was er verdient.«
– HOUSE (»Sterben verändert alles«)
Roy Randall, der Milliardär in »Einmal Karma, bitte!«, glaubt, er werde von den Göttern für seinen anhaltenden beruflichen Erfolg bestraft. Zuerst stirbt seine Frau, dann wird sein Sohn unheilbar krank, und er glaubt, er sei schuld daran. Randall
möchte unbedingt zu House, weil er der beste Arzt ist. Aber gleichzeitig besteht er darauf, sein Geschäft absichtlich in den Ruin zu treiben, weil er meint, wenn er sein Karma bessere, werde das seinen Sohn retten. House stellt fest, woran der Sohn leidet, und rettet ihn. Ray denkt, seine finanzielle Selbstzerstörung habe Wirkung gezeigt, House weiß, es war die Medizin.
»Ich versuche, ein so guter Mensch zu sein, wie ich kann, aber ich glaube nicht, dass der Heilige Petrus da oben mit einer Art Klassenbuch wartet und abhakt. Ich glaube nicht, dass es am Ende einen moralischen Schlüssel gibt oder ein Urteil gefällt wird … Ich glaube auch eigentlich nicht an Vorbestimmung. Worauf ich hinauswill: Man kann tun und lassen, was man will. Und ich glaube nicht, dass man dafür bestraft wird. Wenn man ab morgen Massenmörder sein will, geht das. Was ich von der Vorstellung von Schicksal halten soll, weiß ich nicht.«
– ROBERT SEAN LEONARD
In »Im Herzen von Wilson« quält Wilson sich damit, dass er nicht weiß, warum Amber mit House in dem Bus war, als hätten ihre Absichten irgendetwas damit zu tun, was passiert ist. Dreizehn ist wegen ihrer eigenen Angst vor dem Tod nicht in der Lage, Amber bis zum Schluss zu behandeln. Aber Kutner sieht das nüchtern. Er erzählt Dreizehn, dass seine Eltern ermordet wurden, als er sechs war. Das Leben ist nicht fair. Als Amber im OP stirbt, sieht Kutner fern und isst Cornflakes. Was in seinem Kopf vorgeht, wird später die größte unbeantwortete Frage der
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