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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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als würde der im nächsten Moment in Staub und Asche zerfallen.“
    Nymus hielt unglücklich seinen Blick gesenkt. „So viel Theater, so viel Aufwand, so viel Ärger, so viel Sorge – und alles bloß wegen mir!“
    „Doch nicht deinetwegen! Der Schwarzmagier wegen!“, rief Poptlok und boxte ihn freundschaftlich in den Arm. „Kopf hoch! Du kannst doch nichts dafür!“
    „ Aber ihr werdet da voll mit hinein gezogen! Eigentlich geht es doch nur um die Schwarzmagier und meine Familie, und ihr hättet damit gar nichts zu tun, wenn ich nicht zufällig in die Praxis zu Zawarima gekommen wäre. Ihr hättet eure Freiheit, müsstet euch nicht um mich kümmern, könntet euren Abend lustig und fröhlich im Kino oder sonst wo verbringen und müsstet euch von keinem Kommissar blöde Fragen stellen lassen.“ Nymus Mundwinkel zuckten.
    „ Nichts geschieht zufällig“, sagte Zawarima bedächtig. „Hinter allem steht die große Macht, die alles fügt und allem seinen Sinn verleiht. Wer kann ermessen, wie bedeutsam für jeden von uns dieses Zusammentreffen schon ist und noch werden wird?“
    Nymus lag in dieser Nacht lange wach. Er dachte über Zawarimas Worte nach. Sie glaubte also, dass alles einen Sinn hatte. Er fand das vermessen. Worin denn sollte der Sinn liegen, dass er von den Schwarzmagiern verfolgt wurde? Was war sinnvoll daran, dass sein Großvater gestorben war? Welchen Sinn sollte es haben, dass sein Vater Schwarzmagier geworden war? Und überhaupt: Welchen Sinn hatte es, dass er lebte?
    Sein Magen verkrampfte sich und in seinem Brustkorb wurde es eng, als würde den jemand mit Riesenhänden zusammenpressen. Er stand auf und starrte durch das Fenster in die Nacht hinaus. Fledermäuse segelten wie schwarze Schatten am dunklen Himmel. Ob Fledermäuse auch danach fragten, was für einen Sinn ihr Leben hatte? Wie leicht und behende sie durch die Luft glitten! Die verschwendeten bestimmt keinen Gedanken daran, sondern lebten einfach. Einfach! Sie waren ja auch frei!

Die Frage nach Wolfhard Luktors Weg
    Nymus war verblüfft, als er am nächsten Morgen auf dem Tisch neben dem Auftrag, dass er die Wäsche aufhängen und einen weiteren Waschgang starten sollte, die Anweisung darüber fand, was er heute lernen sollte: Es waren vier Zauber, die bereits in Richtung Kampf wiesen. Nachdem er die häuslichen Aufgaben verrichtet hatte, lernte er zuerst den Verstummungszauber und seine Lösung, anschließend den Vergessenszauber, den man auch lösen konnte. Sodann prägte er sich den Reflektionszauber ein, mit dem man Flüche und böse Wünsche an den Sender zurückschicken konnte. Zuletzt war ein Angriffszauber dran, der Zauberblitz, mit dem man verletzen und sogar töten konnte, je nachdem, wie viel Energie man in ihn legte. Dass Poptlok den nicht für zu gefährlich für ihn hielt? Wie leicht konnte so ein Zauber daneben gehen! Auch wenn Nymus ängstlich schluckte, war er doch stolz, dass Poptlok ihm so etwas zutraute.
    Er lernte äußerst konzentriert und testete den Verstummungszauber gleich an einer Henne, die ihn mit offenem Schnabel aus weit aufgerissenen Augen entsetzt anstarrte, weil sie keinen Ton mehr herausbrachte.
    „Entschuldigung“, sagte Nymus zu ihr, „ich erlöse dich sofort!“ Er sprach den Lösezauber.
    Die Henne schimpfte mit lautem Gegacker.
    „Sei mir nicht böse. Als kleines Dankeschön habe ich dir auch was mitgebracht.“ Nymus warf ihr drei geknackte Walnüsse vor die Füße.
    Die pickte sie blitzschnell auf und stolzierte dann mit erhobenem Kopf davon.
    Nymus hatte keine Idee, wie er die anderen drei Zauber testen sollte. Damit wollte er warten, bis Poptlok zurückkäme. Der würde sowieso noch mit ihm daran arbeiten.
    Nachdem er die vier Zauber weitgehend beherrschte, nahm er wieder Kontakt zu seinem Vater auf.
    „Nymus, wie gut, dich zu hören!“, begrüßte der ihn. „Bist du noch sicher?“
    „ Ja“, antwortete Nymus. „Wir spielen auf Zeit. Aber ich kann mich doch nicht ewig in meinem Versteck verkriechen! Ich halte das auf Dauer nicht mehr aus. Ich möchte so gern wieder frei sein und wie die Fledermäuse dahin jagen können, wohin ich möchte.“
    „ Halt noch ein bisschen durch, mein Sohn! Lange ist es nicht mehr“, sagte Tarmak.
    „ Wieso? Was hast du vor?“
    „ Wir haben doch schon darüber gesprochen“, erinnerte ihn Tarmak. „Ich wähle den Weg, den Wolfhard Luktor gegangen ist. Ich hoffe, es zu schaffen.“
    „ Aber das bedeutet sterben!“, rief Nymus.
    „ Was ist

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