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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Eltern.
    Deshalb erzählte sie: „Karlis Vater geht es nicht gut. Karli macht sich Sorgen um ihn.“
    Und dann sprachen sie über Karlis Vater.
    Jakob hörte nicht zu. Zu sehr kaute er an dem herum, was Regine ihm vorhin gesagt hatte. Er hatte Poptlok geglaubt. Er hatte ihn an diesem Abend besuchen und ihm den Stein schenken wollen, den er vormittags gefunden hatte. Er war so fröhlich gewesen und glaubte, der Stein sei ein Freuden stein. Weil Poptlok vorgestern so traurig gewesen war, wollte er ihn mit dem Freudenstein auf muntern. Sollte Poptlok doch geheuchelt haben? Für ihn eine tolle Geschichte erfunden haben, damit er Jakob in seiner Hand behielt? Aber wozu brauchte er ihn? Wollte er Jakob womöglich als Hilfsmittel für seine dunklen Zwecke benutzen? Aber wofür? Jakob hatte keine Idee. Wieder sah er Poptlok vor sich, wie der ihn unendlich betrübt angeschaut hatte. Konnte man solche Gefühle wirklich so echt spielen? Jakob war hin- und hergerissen. Er musste ihn doch nur fragen, was er mit dem Messer vorhabe! Aber ein Messer war gefährlich. Wenn Poptlok ihn damit aufspießen würde, noch bevor er sich mit dem „Solvo“-Ruf in sein Zimmer gerettet hatte? Vielleicht sollte er, Jakob, ein Menschenopfer werden. Vielleicht hatte Poptlok deshalb das Messer gekauft.
    Jakob wurde schlecht. Er schob seinen Teller von sich. „Ich kann nicht mehr.“ Er stand auf und verließ die Küche.
    In seinem Zimmer ließ er sich aufs Bett fallen. Gedanken, Eindrücke und Phantasien schossen wie  Pfeile durch seinen Kopf.
    Auf einmal merkte er, dass seine Mutter auf der Bettkante saß und ihre Hand auf seine Stirn legte.
    „Jakob“, fragte sie sacht, „bist du krank? Deine Stirn ist nicht heiß. Was hast du?“
    Jakob setzte sich auf und schmiegte sich an ihre Schulter. Sie nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest. Lange saßen sie so schweigend beieinander.
    Schließlich stieß Jakob hervor: „Ich hab' einen Freund. Aber alle sagen, dass er böse ist.“
    „Und du? Du findest ihn nicht böse?“
    „Nein.“ Jakob schniefte. „Ich finde ihn sogar sehr nett. Jetzt weiß ich nicht, wem ich glauben soll.“
    „Im Zweifelsfall glaube ich erst mal mir selber“, überlegte die Mutter laut. „Vielleicht bin ich vorsichtig. Aber wenn er zu anderen garstig ist, muss er es zu mir ja noch lange nicht sein.“
    Jakob nickte. Seine Mutter hatte recht. Man musste seine eigenen Erfahrungen mit den Menschen machen, mit denen man zu tun hatte. Allerdings war ihm klar, dass sie anders gesprochen hätte, wenn sie von dem Messer gewusst hätte.
    „Horch!“, sagte seine Mutter unvermittelt.
    Sie lauschten. Von fern hörten sie ein dumpfes Donnergrollen.
    „Ein Gewitter zieht auf. Ich muss draußen noch was aufräumen, bevor es hier richtig losgeht.“ Sie stand auf. Ehe sie hinausging, sah sie Jakob nochmal an. „Du kannst auch den Himmel fragen oder den großen Geist, wie ihn die Indianer nennen, und dann einfach mal drüber schlafen! Meistens lösen sich Schwierigkeiten viel einfacher, als man denkt.“ Sie lächelte ihm ermutigend zu.
    Jakob ging ans Fenster. Blitze zuckten über das blauschwarze Firmament. Es war finster geworden, obwohl es noch gar nicht spät war.
    „Was soll ich tun?“, flüsterte er dem Himmel entgegen. „Ich möchte Poptlok den Stein schenken, ich möchte ihm von Regines Bild erzählen, aber ich habe Angst.“
    Donner rumpelte in der Ferne. Wieder ein Blitz.
    Jakob holte den Stein hinter dem Buch hervor. Er legte ihn aufs Fensterbrett und starrte ihn an. Der Stein leuchtete auf und funkelte geheimnisvoll, als es abermals blitzte. Jakob schien es fast so, als würde er eine Botschaft aussenden. Wem galt sie wohl?
    Stein, Steinbrocken, Mauerstein – Jakobs Gedanken verknüpften sich. Sein Mauersteinbild drängte in seinen Kopf. Da traf er die Entscheidung, das Wetter entscheiden zu lassen. Er steckte den Stein vorsichtig in seine Hosentasche. Dann holte er das Bild hervor, mit dem er vorgestern zu Poptlok gelangt war, und legte es hinter der Tür auf den Boden. Wer hereinkam, sollte es nicht gleich entdecken.
    Nun sah Jakob auf das Papier. Es war zu finster, als dass er die Striche und Linien hätte wahr nehmen können. Wenn es jetzt blitzte, so dass sein Bild zu erkennen wäre, und die kurze Zeit ausreichte, dass er hinüberglitte, dann sollte das für ihn das Zeichen sein, dass man Poptlok vertrauen konnte.
    Schon nach wenigen Sekunden gab es ein so ausgiebiges Wetterleuchten, dass Jakob mir nichts, dir

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