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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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sah sie Frau Lings roten Flitzer am Zaun parken. Karli und seine Mutter wollten offenbar bei der Suche helfen. In der Einfahrt stand Vaters Auto. Der war wohl gleich von der Arbeit nach Hause gefahren, als Mutter ihm von Jakobs Verschwinden berichtet hatte. Regine hörte die vier in der Küche sprechen und trat sogleich ein. Sie erzählte von ihrem Erlebnis mit der Nachbarin, und dass Jakob heute Abend, spätestens morgen früh wieder kommen würde. Dass er nicht gesund sei, verschwieg sie einstweilen.
    Frau Ling hielt nichts von Hellseherei. Auch Vater runzelte skeptisch die Stirn.
    Mutter jedoch sah nachdenklich vor sich auf die hölzerne Tischplatte. „Frau Kux hat sicherlich besondere Fähigkeiten. Sie ist eine sehr eigentümliche Frau. Ich möchte ihr das gerne glauben. Aber einfach die Hände in den Schoß legen, schaffe ich als Mutter nicht. Und bis morgen früh kann ich unmöglich warten.“
    Der Vater nickte. „Wenn er bis halb sieben abends nicht daheim ist, rufe ich die Polizei. Inzwischen suchen wir die Orte ab, die er kennt und die er mag. Frau Ling, würden Sie mit meiner Frau den Auwald durchforsten? Ich fahre die Wege ab, die wir gemeinsam öfters geradelt sind, und schaue auch auf den großen Spielplatz. Habt ihr noch eine Idee, wo er sein könnte, Regine, Karli?“
    „Ja, ich hab noch eine. Karli, kommst du mit?“ Regine sprang auf. „Wir suchen in und um unserer Waldhütte.“
    „Gut“, meinte der Vater, „dann treffen wir uns spätestens um halb sieben hier wieder, in Ordnung?“
    Alle stimmten zu und machten sich auf den Weg. Regine nahm heimlich ihr Bild mit.

Zawarima bei Poptlok
    Regine und Karli, der das Fahrrad von Regines Mutter benutzte, rasten zu dem Waldstück, in dem sie ihre Hütte gebaut hatten. Jakob war nicht da. Im Grunde hatten sie das auch nicht erwartet. Aber sie hatten sichergehen wollen.
    „Du glaubst also, dass er in sein Bild geschlüpft ist und dort irgendetwas Schlimmes erlebt hat?“, fasste Karli zusammen, was Regine ihm unterwegs mitgeteilt hatte.
    „Ja. - Ich denke, in diesem Fall kann uns nur Zawarima helfen.“
    Regine breitete ihr Gemeinschaftsbild aus und befestigte die Ränder mit Steinen. Dann konzentrierten sich die beiden auf das Hexenhaus. Allerdings glitt Karlis Blick ein wenig zur Seite, so dass er im Gebüsch, neben dem Weg herauskam.
    Ein munteres Fiepen zog seine Aufmerksamkeit an. Als er sich umschaute, entdeckte er vier kleine Füchslein, die lustig miteinander spielten. Zwei hielten mit ihren spitzen Zähnen einen Stock fest, den die anderen zwei nun in die entgegengesetzte Richtung zerren wollten. Welche Gruppe war stärker?
    Karli starrte sie verwundert an. „Genau wie wir Menschen“, dachte er. „Das ist das gleiche wie Tauziehen.“
    Schließlich hatte die eine Gruppe die andere zu sich hergezogen. Jetzt ließen die Füchslein den Stock los und balgten sich. Das „Krah“ einer Saatkrähe erscholl. Ihr Schatten fiel auf die Füchslein. Die schraken auf. Sie warfen einen entsetzten Blick zum Himmel, bevor sie eilig in ihrem Bau verschwanden.
    Karli sah ihnen entzückt nach, denn noch nie hatte er junge Füchse gesehen. Schade, dass sie so schnell weg waren. Doch er hatte ohnehin keine Zeit. Jetzt ging es um Jakob. Er löste sich mit dem Solvoruf aus dem Bild und tauchte vor dem Hexenhaus wieder ein.
    „Wo warst du denn?“ Regine hatte sich schon Sorgen gemacht.
    „Ich bin ein Stück weiter vorn herausgekommen und habe vier kleine Füchse gesehn. Echt süß. - Ist Zawarima da?“
    Der Rabe hatte kurz gezetert. Aber als er Regine und dann Karli erkannt hatte, hatte er gekrächzt: „Besuch ist da.“
    Jetzt trat Zawarima aus dem Haus. „Nanu? Ihr seid schon da? Habt ihr Neuigkeiten?“
    Regine erzählte ihr von dem Verschwinden ihres Bruders und davon, dass sie überzeugt sei, er sei in sein Bild gegangen und habe dort ein fürchterliches Abenteuer erlebt, aus dem sie ihn heraus holen wolle. Die Eltern und Freunde suchten schon nach ihm und wollten die Polizei rufen, wenn sie ihn nicht rechtzeitig fänden.
    „Hast du das Bild mitgebracht?“, fragte Zawarima.
    „Nein. Ich hab' gedacht, er braucht es, wenn er zurückkommen will. Sonst steigt er womöglich dort aus, wo ich mich gerade mit seinem Bild befinde.“
    „Gut gedacht. So ist es auch. Aber ich müsste das Bild sehen, um zu erkennen, wo er ist“, erklärte Zawarima. „Wie sieht es denn aus?“
    Regine versuchte, so gut es ging, ihr Jakobs Strich- und Linienbild zu

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