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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ents­tell­te Hand zu­rück­zie­hen, doch sie hielt sie fest. Hielt sie fest mit sanf­tem, aber bes­timm­tem Griff, bis er sich ent­spann­te und be­gann, sie mit dem ver­narb­ten Dau­men sei­ner Lin­ken eben­falls zu strei­cheln. Sie streck­te ihre zwei­te Hand durch den Ein­gang un­ter Mar­tins Decke, der sie be­reit­wil­lig ein klei­nes Stück an­hob. Rasch schlüpf­te sie dar­un­ter und Mar­tin wickel­te die Decke wie­der fest um sie bei­de. Sie ku­schel­te sich dicht an sei­nen war­men Kör­per und in sei­ne über­ra­schend mus­ku­lö­sen Arme. Ihre Ge­sich­ter näher­ten sich ein­an­der in der voll­kom­me­nen Dun­kel­heit, bis sich ihre Na­sen­spit­zen zum ers­ten Mal wie zu­fäl­lig be­rühr­ten. Und dann noch ein­mal, jetzt nicht mehr zu­fäl­lig. Ihre Lip­pen be­weg­ten sich lang­sam auf­ein­an­der zu, bis aus der schwa­chen Ah­nung ei­ner Be­rührung eine zärt­li­che Tat­sa­che wur­de. An­to­ni­as Lip­pen wa­ren er­staun­lich weich, als sie sich sanft auf sei­ne drück­ten, stell­te Mar­tin fest. Und es fühl­te sich gut an.
    Nein, nicht ein­fach nur gut – viel mehr als das. Es fühl­te sich rich­tig an. Na­tür­lich, so wie Zahn­rä­der ei­nes ge­wal­ti­gen Ge­trie­bes, die per­fekt in­ein­an­der fas­sen. Kei­ne Fra­gen, nur Ant­wor­ten.
    Es blieb ihr ein­zi­ger Kuss in die­ser Nacht und als sie kurz dar­auf ein­sch­lie­fen, ahn­ten sie nicht, dass das Ge­trie­be des Schick­sals be­reits an­de­re Plä­ne für sie be­reit­hielt.

Igs­tein
     
     
    D er nächs­te Mor­gen ver­wan­del­te das Al­pen­pan­ora­ma des Muo­ta­tals in den Post­kar­ten­traum al­ler Ski­ge­bie­te. Über Nacht war der mat­schi­ge Schnee­re­gen rich­ti­gem Schnee ge­wi­chen. Die Son­ne ließ die wei­ße Fläche fun­keln, als hät­te je­mand in der Nacht die Schnee­decke mit un­zäh­li­gen Dia­mant­split­tern ge­spickt. Von hier, so er­klär­te der Alte ih­nen, während sie in der Kü­che ein herz­haf­tes Früh­stück ein­nah­men, kön­ne man bis zu den weit ent­fern­ten Gip­feln auf der an­de­ren Sei­te des Tals blicken, hin­auf bis zum Glet­scher des Pra­gel­pas­ses, ih­rem fer­nen Ziel. Da­zwi­schen er­streck­te sich das Muo­ta­tal nun ganz in Weiß und rech­ter Hand ku­schel­ten sich die Dächer des klei­nen Dor­fes Igs­tein zu­sam­men, von hier oben kaum mehr als Spiel­zeughäus­chen mit glit­zern­den, wei­ßen Dächern wie Zucker­guss.
    Sie lie­ßen sich den star­ken Milch­kaf­fee mit fri­schem Bau­ern­brot, Rührei und Schin­ken schmecken und plan­ten während­des­sen ihre Tour zum Pra­gel­pass. Es war ein kräf­ti­ges Bau­ern­früh­stück, ge­macht für Men­schen, die ein lan­ges, be­schwer­li­ches Tag­werk vor sich hat­ten. Und das hat­ten sie in der Tat.
    Und während An­to­nia und Mar­tin sich das Früh­stück schmecken lie­ßen und hin und wie­der ver­stoh­le­ne Blicke tausch­ten, be­spra­chen Sin­ger und der alte Su­ter die­se an­de­re Sa­che, die sie auf dem Weg zum Glet­scher noch be­sor­gen muss­ten: Der Alte wuss­te auch, wo sie die­se Sa­che viel­leicht her­be­kom­men konn­ten.
    Der Alte hat­te ih­nen dicke Socken, Wan­der­schu­he und ge­füt­ter­te Jacken be­reit­ge­legt, einen klei­nen Vor­rat da­von führ­te er stets im Haus, für 'sei­ne' Tou­ris­ten, die, wie er sag­te, die Wet­ter­um­schwün­ge im som­mer­li­chen Al­pen­land oft­mals ge­wal­tig un­ter­schätzten. Kaum vors­tell­bar, mur­mel­te Sin­ger, mit ei­nem Sei­ten­blick auf ihre ei­ge­nen, nutz­los dün­nen Jäck­chen, die noch seit dem Vor­tag am Ha­ken hin­gen. Nach­dem der alte Su­ter ein we­nig Pro­vi­ant und eine klei­ne Ther­mo­s­kan­ne mit ei­nem großzü­gi­gen Vor­rat des Ge­trei­de­kaf­fees in je­dem ih­rer Ruck­säcke ver­staut hat­te, bra­chen sie auf. Sin­ger schnapp­te sich die große Rei­se­ta­sche, stopf­te eine große Decke hin­ein, die ihm der Alte ge­ge­ben hat­te, und schul­ter­te sie. Sie ver­ab­schie­de­ten sich von Tobi, wel­cher auf Ge­heiß des Al­ten im Flur zu­rück­b­lieb und die klei­ne Run­de aus auf­merk­sa­men Hun­deau­gen zu mus­tern schi­en. Da­bei stand er ganz still und kläff­te nur ein ein­zi­ges Mal in ihre Rich­tung. Der Alte beug­te sich zu

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