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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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drun­ten im Dorf her­um, kaum dass ich über­haupt ein­mal in den Schüt­zen gehe. Da ha­ben wir Bes­se­res zu tun, auf un­se­re al­ten Tage, der Herr Tobi und ich.« An­to­nia und Mar­tin wech­sel­ten einen stum­men Blick, als sie an den zwie­lich­ti­gen Wirt des Gast­haus Zum Schüt­zen dach­ten. Der alte Mann hier war in Ord­nung, kei­ne Fra­ge.
    »Und das habe ich dem fei­nen Herrn Pro­fes­sor auch so ge­sagt. Dann war der zufrie­den und ist auch wie­der ver­schwun­den, und nach ei­ner Wei­le auch die Zel­te und die Hub­schrau­ber dro­ben auf dem Berg.« Der Alte sah Sin­ger in­ten­siv an. »Aber du hast mir dei­ne Ge­schich­te erzählt und ich den­ke, ich wer­de dir auch mei­ne erzählen. Das, was ich in dem Berg er­lebt habe. Aber da muss ich dir eine Be­din­gung ab­neh­men vor­her.«
    Sin­ger nick­te und schau­te den Al­ten er­war­tungs­voll an. Die­ser schi­en eine Wei­le nach­zu­den­ken. Schließ­lich beug­te er sich in sei­nem Ses­sel vor, blick­te Sin­ger ernst in die Au­gen und sag­te: »Du willst in den Berg ge­hen, wo der große Stein drin liegt, stimmt's?«
    Sin­ger nick­te er­neut be­däch­tig. Von Wol­len konn­te ei­gent­lich kei­ne Rede sein ...
    »Dann musst du mir ver­spre­chen, dass du den Stein ka­putt machst und dann alle Ein­gän­ge zu­schüt­test. In dem Stein ist was drin, das nicht hier auf den Berg ge­hört. Et­was, ich weiß nicht … ich habe es ge­se­hen. Nicht so rich­tig, aber doch ge­se­hen. Fast wie in ei­nem Traum. Aber ich weiß, dass in dem Stein et­was Bö­ses ist, et­was ganz Gars­ti­ges, was dem Tobi weh tun will, und mir. Das uns al­len weh tun will, glau­be ich. Des­halb musst du mir ver­spre­chen, dass du das Ding zer­störst.«
     
     

Ant­wor­ten
     
     
    S in­ger nipp­te an sei­nem Kaf­fee, dann starr­te er eine Wei­le in die halb­vol­le Tas­se in sei­ner Hand. Schließ­lich reich­te er dem Al­ten die Hand und sag­te: »Das wer­de ich. Zu­min­dest wer­de ich es ver­su­chen.«
    Der Alte blick­te Sin­ger noch­mals fest in die Au­gen. Dann nick­te er, er­griff die dar­ge­bo­te­ne Hand des Wis­sen­schaft­lers und drück­te sie kräf­tig.
    Und dann erzähl­te er ih­nen sei­ne Ge­schich­te, die Sin­ger größten­teils schon aus den ent­spre­chen­den Pro­to­kol­len des In­s­ti­tuts kann­te. Auch hier hat­ten Mur­nau­ers Leu­te gründ­li­che und ge­wis­sen­haf­te Ar­beit ge­leis­tet und den ver­letzten al­ten Mann im Kran­ken­haus stun­den­lang ver­hört. Ein paar Neu­ig­kei­ten lie­ßen Sin­ger al­ler­dings auf­hor­chen, zum Bei­spiel als der Alte ihm die Be­schaf­fen­heit der glatt po­lier­ten Flächen an der In­nen­wand der Grab­kam­mer be­schrieb – wie in den Fels ge­trie­be­ne Boh­run­gen, ki­lo­me­ter­lang, ein wah­res La­by­rinth von Gän­gen. Die merk­wür­di­gen Sym­bo­le, die die un­ter­ir­di­schen Wän­de und Gän­ge be­deckt hat­ten, wa­ren Sin­ger eben­falls neu. Der Alte konn­te sie nicht be­son­ders gut be­schrei­ben – es war, als wären sie sei­nem Ge­dächt­nis ir­gend­wie ent­glit­ten, so als wol­le sein Be­wusst­sein die Er­in­ne­rung be­wusst ver­drän­gen. Aber er ent­sann sich sehr gut der Wir­kung , die die Sym­bo­le auf ihn ge­habt hat­te. Ver­störend, ab­sto­ßend und auf eine un­sag­bar alte und frem­de Wei­se feind­se­lig. Böse. Zu­min­dest war das Sin­gers In­ter­pre­ta­ti­on der Wor­te des Al­ten. Ur­alt und böse.
    Als der Alte sei­ne Erzäh­lung be­en­det hat­te, lehn­te er sich in sei­nem Ses­sel zu­rück, schau­te Sin­ger an und sag­te: »Und jetzt willst du mich fra­gen, ob ich dir den Weg be­schrei­ben kann, den Pra­gel­pass hin­auf und zum Glet­scher?«
    »Und, kön­nen Sie?«
    »Frei­lich«, sag­te der Alte und da war es wie­der, die­ses ver­schmitzte Grin­sen, das al­lein aus sei­nen Au­gen zu kom­men schi­en. »Aber ich weiß et­was Bes­se­res. Ich füh­re euch hin.«
    Einen Mo­ment herrsch­te wie­der Schwei­gen, dann nick­te Sin­ger, dank­bar und er­leich­tert, wie in stil­lem Ein­ver­neh­men. Es wür­de auch un­ter der kun­di­gen Führung des Al­ten kein leich­tes Un­ter­fan­gen wer­den, auf den Pra­gel­pass und hin­ein in die Höhle zu ge­lan­gen. Der Mer­ce­des wür­de sie

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