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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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das Ge­biet um den großen Kühl­truck, »ist un­ser Freund ein we­nig vor uns hier ge­we­sen, nicht wahr? Ge­hen wir ihn doch be­su­chen , un­se­ren Freund! Was mei­nen Sie?«
    Erst jetzt fiel Sin­ger auf, dass sein Ex-Chef An­to­nia und sei­ne Be­glei­ter mit kei­nem Blick ge­wür­digt hat­te, fast so, als exis­tier­ten sie gar nicht für ihn.
    »Mann, kom­men Sie doch zur Ver­nunft! Das Ding ist da un­ten? Die­ser Draakk? Und Sie wol­len al­len Erns­tes da rein? Mensch, Sie ha­ben doch ge­se­hen, was das We­sen im La­bor an­ge­rich­tet hat«, pro­tes­tier­te Sin­ger und wuss­te im sel­ben Mo­ment, wie ver­geb­lich sei­ne Wor­te wa­ren.
    Mur­nau­er dreh­te sich lang­sam zu Sin­ger um und schob sich da­bei, ohne es zu be­mer­ken, in die di­rek­te Schuss­li­nie zwi­schen dem Bio­lo­gen und dem Ge­wehr­lauf von des­sen Be­wa­cher, was den In­s­ti­tuts­lei­ter al­ler­dings nicht im Ge­rings­ten zu stören schi­en. Dann sah er Sin­ger aus selt­sam ne­bel­ver­han­ge­nen Au­gen an und sag­te: »Ich weiß nicht, wo­von Sie re­den, Dr. Sin­ger. Sie ha­ben die­se Men­schen da un­ten im Sach­sen­wald ge­tötet. Sie al­lein ! Und jetzt ge­hen wir alle da run­ter und ho­len uns zu­rück, was uns ge­hört.«
    Mur­nau­er wand­te sich ab­rupt sei­nen Leu­ten zu und for­der­te einen der Sol­da­ten mit ei­ner knap­pen Ges­te auf, am Ein­gang zum Bun­ker zu war­ten. Vor ih­nen im Bo­den gähn­te ein kreis­run­des Loch von etwa zwei Me­tern Durch­mes­ser, in das sich die ers­ten Sol­da­ten so­gleich hin­a­blie­ßen. Be­hän­de klet­ter­ten sie die Spros­sen der in den Fels ge­haue­nen Stahl­lei­ter hin­ab und wa­ren als­bald in der Schwär­ze ver­schwun­den. Dann war ein Klacken zu hören und ein Ge­ne­ra­tor sprang sur­rend an, ir­gend­wo in der Tie­fe des Fel­sens. Kurz dar­auf strahl­te künst­li­ches Licht aus dem Loch in die be­reits dunk­ler wer­den­de Um­ge­bung oben auf dem Glet­scher­gip­fel.
    »Dann mal los. Ho­len wir uns den klei­nen Aus­rei­ßer zu­rück«, wie­der­hol­te Mur­nau­er, an sei­ne Sol­da­ten ge­wandt. Dann dreh­te er sich zu Sin­ger und sei­nem klei­nen Trupp um. »Nach Ih­nen, Dr. Sin­ger.«
    Der Alte Mann fass­te ihn dar­auf­hin am Arm. »Das da un­ten ist nicht dein Ei­gen­tum, du Narr! Es ge­hört nie­man­dem. Und wenn ihr so et­was auf die Mensch­heit los­lasst, dann seid … « Der Alte kam nicht mehr dazu, wei­ter aus­zu­führen, was er mein­te. Mur­nau­er fuhr her­um wie ein Be­ses­se­ner, sei­ne Ge­sichts­zü­ge wa­ren er­neut zur vie­hi­schen Frat­ze pu­rer Wut ver­zerrt.
    »Schnau­ze!«, blaff­te er den Al­ten an, wo­bei er ei­ni­ge Spei­chel­trop­fen auf des­sen Ge­sicht ver­sprüh­te. Dro­hend er­hob er eine zit­tern­de Hand zum Schlag, während er sich vor dem Al­ten auf­bau­te. Sin­ger stell­te sich zwi­schen den dro­hen­den In­s­ti­tuts­lei­ter und den al­ten Mann. Die­ser ver­zich­te­te dar­auf, sei­nen Satz zu be­en­den. Er er­kann­te nun, was Sin­ger schon viel früher be­grif­fen hat­te: Mur­nau­er be­fand sich längst an ei­nem Ort, wo Ver­nunft und gute Wor­te ihn nicht mehr er­rei­chen konn­ten.
     
     

Ab­wärts
     
     
    U nd so klet­ter­ten sie hin­ab in den Schacht, in die Tie­fe und in die Dun­kel­heit. Mur­nau­er und die bis an die Zäh­ne be­waff­ne­te Nach­hut stie­gen hin­ter Sin­ger in den Gang hin­ab.
    Sie hat­ten den kreis­run­den Schacht, durch den der alte Mann da­mals zu­rück ins Licht ge­kro­chen war, an ei­ni­gen Stel­len ver­brei­tern müs­sen, um das schwe­re Ge­rät in den Berg zu hie­ven, die La­ser, die Boh­rer und die Bre­cher, mit de­nen sie den stei­ner­nen Sar­ko­phag schließ­lich ge­öff­net hat­ten. Die einst­mals spie­gel­glatt aus­ge­fräs­ten In­nen­sei­ten der Röh­re wa­ren von Aus­brüchen und gro­ben Schar­ten überzogen und man hat­te an der Decke eine lan­ge Rei­he klei­ner, in­ten­siv leuch­ten­der Queck­sil­ber­dampf­lam­pen an­ge­bracht. Die glei­ßen­de Hel­lig­keit mach­te den Ab­s­tieg ins In­ne­re des Ber­ges kei­nen Deut we­ni­ger un­heim­lich, aber we­nigs­tens konn­te man die Strecke nun auf­recht ge­hen. Sie be­weg­ten sich rasch ab­wärts und je tiefer sie in den

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