Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
Al­tar­blöcke auf ei­ner Fläche, die so groß war wie der Grund­riss ei­ner Stadt. An den Al­tä­ren stan­den We­sen, die dem Draakk nicht un­ähn­lich wa­ren, nur er­schie­nen sie von Sin­gers Po­si­ti­on aus klei­ner und we­ni­ger furcht­ein­flößend, denn er wuss­te: Die­se We­sen dienten ihm.
    Es wa­ren die schwar­zen Al­tä­re mit den un­er­müd­lich töten­den Draakk -We­sen, zu de­nen all die Men­schen auf der brei­ten Straße streb­ten. Die­se Stein­blöcke wa­ren die grau­si­ge Quel­le der ro­ten Flut, von der er wuss­te, dass sie den Tem­pel um­spülen wür­de, bis alle Exis­tenz in ei­nem Meer von Blut er­tränkt war.
    Und noch et­was zeig­te ihm der Draakk, während er mit ihm ver­bun­den war: Nur ein Auf­blit­zen ei­nes Ge­dan­kens, kaum mehr als eine Idee. Es war die Vi­si­on ei­nes großen Holz­kreu­zes auf ei­nem Erd­hü­gel un­ter ei­nem son­ni­gen Him­mel ir­gend­wo am Ran­de ei­ner wei­ten Wüs­te und Sin­ger spür­te, wie die Wut des Draakk gleich ei­ner Wel­le ei­si­gen Was­sers sei­nen Geist über­flu­te­te.
    An dem Holz­kreuz starb ein Mär­ty­rer, grau­sam ge­quält und schließ­lich ge­tötet von sei­nes­glei­chen. Und doch war die­ser Ster­ben­de mehr als ein Mensch.

Sin­gers Vi­si­on
     
     
    D er Hass, den der Draakk auf die lei­den­de Ge­stalt an dem Kreuz ver­spürt, ist un­er­mess­lich tief und doch von ei­ner kal­ten Bos­haf­tig­keit, die Sin­ger auf­heu­len lässt, als sein Geist von dem Bild ge­trof­fen wird. Noch während er un­ter Schmer­zen zu­sam­men­bricht, spürt er et­was an­de­res. Eine Vi­si­on, die nicht für ihn bes­timmt ist, son­dern für je­mand an­de­ren. Und bei­na­he ge­lingt es dem Draakk, sie vor ihm zu ver­ber­gen.
    Aber eben nur bei­na­he.
    Die Krea­tur drau­ßen vor der Kir­che fürch­tet die­ses Kreuz, oder viel­mehr das, wo­für das Kreuz steht.
    Der Draakk ist ver­letzt wor­den, vor lan­ger Zeit, von je­nem, der an dem Kreuz starb. Der Mär­ty­rer hat­te ihn ver­bannt, und in die fins­te­ren Ker­ker des Ver­ges­sens ge­schickt durch die Kraft sei­ner selbst­lo­sen Tat. Und er hat­te be­reit­wil­lig die Stra­fe emp­fan­gen, die der wüten­de Dä­mon ihm zu­ge­dacht hat­te. Hat­te er­tra­gen, was Men­schen nicht hät­ten er­tra­gen kön­nen. Da­mit die­se eine Zu­kunft hat­ten, die ih­nen ei­gent­lich nicht bes­timmt ge­we­sen war.
    Der Draakk hat­te die Jahr­hun­der­te über­dau­ert, ein­ge­sperrt und sei­ner Macht be­raubt, in dunk­ler Ver­zweif­lung und gna­den­lo­ser Wut. Aber er hat­te exis­tiert und mit sei­nen fins­ter bro­deln­den Ge­dan­ken die Geis­ter der Men­schen ver­gif­tet, hat­te die Saat sei­ner Leh­re der Selbst­sucht hin­ter­las­sen und da­für ge­sorgt, dass sie die Leh­re des Mär­ty­rers ver­gaßen und ver­leug­ne­ten. Dass sie sich von dem ab­wand­ten, was gut und wahr­haf­tig war und letzt­lich den ver­rie­ten, der für ihre Zu­kunft ge­stor­ben war.
    Die Men­schen hat­ten die­se Saat nur allzu be­reit­wil­lig auf­ge­nom­men und wei­ter­ge­tra­gen. So war die Leh­re des Mär­ty­rers ver­wäs­sert wor­den und hat­te sich schließ­lich im Ne­bel der Jahr­hun­der­te ver­lo­ren. Und aus den al­ten Leh­ren war eine pro­fa­ne, selbst­ge­rech­te Re­li­gi­on ge­wor­den. Ihre Pries­ter hat­ten sich be­rei­chert, an­statt zu schen­ken und Macht an­ge­häuft an­statt Wis­sen, hat­ten den Tod ge­lehrt an­statt der Un­s­terb­lich­keit. Während all die­ser Zeit hat­te der Draakk ge­ruht und war stär­ker ge­wor­den, hat­te sich ge­labt an den ver­gif­te­ten Geis­tern der Men­schen, und an dem, was aus ih­nen ge­wor­den war. Hat­te Krie­ge ge­se­hen und Ver­nich­tung, Ge­walt, Tod und Blut, Un­men­gen von Blut.
    Und er hat­te frohlockt, während er ge­dul­dig ge­war­tet hat­te, bis sei­ne Zeit ge­kom­men war. Bis die Men­schen sich er­neut über ihre Gött­lich­keit er­ho­ben und die Dun­kel­heit sich über sie le­gen wür­de wie ein schwar­zes Lei­chen­tuch. Jetzt wa­ren sie be­reit, sei­ne fins­te­ren Wei­hen zu emp­fan­gen. Jetzt war die Zeit von Dun­kel­heit und Cha­os ge­kom­men, die Zeit der letzten Ern­te.
    Die Mensch­heit streb­te ih­rem Ende ent­ge­gen, das war von

Weitere Kostenlose Bücher