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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Chris­ti­an stützte sei­ne Schwes­ter und lächel­te Sin­ger tap­fer an. Mar­tin und An­to­nia stan­den eng um­schlun­gen ne­ben ih­nen. Ja, dach­te Sin­ger, es war einen Ver­such wert.
    Es wur­de Zeit für den nächs­ten Schritt.
    »Was ist das da drau­ßen?«, frag­te Lena flüs­ternd. Ihre Au­gen wa­ren groß und dun­kel in ih­rem kalk­wei­ßen Ge­sicht, was sie mehr denn je zer­brech­lich und schutz­los wir­ken ließ, fast wie ein klei­nes Por­zel­lan­püpp­chen, das zer­sprin­gen wür­de, wenn man es in ei­nem Mo­ment der Un­acht­sam­keit auf den Bo­den fal­len ließ. Fra­gend sah sie ihn an. Sin­ger hät­te ihr gern ver­si­chert, dass das da drau­ßen le­dig­lich ein miss­glück­tes For­schungs­ex­pe­ri­ment sei, von ein paar über­mo­ti­vier­ten Wis­sen­schaft­lern im Größen­wahn er­schaf­fen und auf die Welt los­ge­las­sen. Bald wür­de die Ar­til­le­rie ein­tref­fen und dem Alb­traum ein Ende be­rei­ten. Sie alle wür­den ge­ret­tet wer­den. Kran­ken­wa­gen wür­den kom­men und sie wür­den, in dicke Woll­decken ein­ge­mum­melt, auf der La­de­klap­pe ei­nes Ar­mee­jeeps sit­zen, hei­ßen Tee schlür­fen und am Ende des Ta­ges wür­de man sa­gen, dass die Sa­che doch noch ein­mal glimpf­lich aus­ge­gan­gen war. Ab­spann. Al­les, was sie da­für tun muss­ten, war, ein we­nig län­ger in der Kir­che aus­zu­hal­ten.
    Aber das al­les war na­tür­lich aus­ge­mach­ter Bock­mist. Nichts da­von wür­de pas­sie­ren.
    Also sag­te er gar nichts und starr­te wei­ter kon­zen­triert aus dem Fens­ter. Nach ei­ner Wei­le schau­te Lena weg. Ihre Hän­de tief in den Ta­schen ih­res Ano­raks ver­gra­ben, stand sie mit­ten in dem hell er­leuch­te­ten Kir­chen­schiff – ein letztes ein­sa­mes Licht in­mit­ten ei­ner al­les über­la­gern­den Fins­ter­nis, und auch die­ses wür­de bald ver­lö­schen. Ihr Bru­der hat­te sei­nen un­ver­letzten Arm um sie ge­legt und lächel­te dünn.
    Dann sag­te sie, dies­mal zu Mar­tin ge­wandt, noch im­mer flüs­ternd: „Du hast vor­hin ge­sagt, wir müs­sen hier raus, ja?«
    Mar­tin dreh­te sich zu ihr um und nick­te stumm. Ja, dar­auf lief es im We­sent­li­chen hin­aus, nicht wahr? Sie muss­ten hier schleu­nigst ver­schwin­den. Die Fra­ge war nur, wie sie das un­be­merkt von dem We­sen und des­sen klei­ner Zom­bie-Ar­mee dort drau­ßen an­s­tel­len soll­ten.
    Einen zwei­ten Aus­gang schi­en die klei­ne Kir­che nicht zu be­sit­zen, und falls doch, stan­den si­cher noch mehr der Dorf­be­woh­ner da­vor. Sie konn­ten dem da drau­ßen nicht ent­kom­men.
    »Wir könn­ten was ver­su­chen, aber ich weiß nicht, ob das funk­tio­niert«, schlug Lena vor.
    Als er das hör­te, mach­te et­was in Sin­ger Klick! – dar­auf hat­te er ge­war­tet. Und was das Mäd­chen vor­schla­gen wür­de, wür­de ihm die Zeit ge­ben, die er be­nötig­te, um die Din­ge in Gang zu brin­gen. Er wuss­te nicht, wie­so er si­cher war, dass der Plan des Mäd­chens funk­tio­nei­ren wür­de. Viel­leicht war es In­tui­ti­on. Viel­leicht war es auch ein­fach nur der ein­zi­ge Plan, den sie hat­ten.
    Er lächel­te Lena auf­mun­ternd zu. Nur wei­ter, ich höre! Selbst­ver­ständ­lich war auch ihm be­wusst, dass sie nicht die Spur ei­ner Chan­ce hat­ten, den Din­gen da drau­ßen zu ent­kom­men, selbst wenn sie es tat­säch­lich ir­gend­wie aus der Kir­che schaf­fen soll­ten. Die da drau­ßen wa­ren schnell und mitt­ler­wei­le auch ge­witzt, zu­min­dest die Wis­sen­schaft­ler-We­sen. Aber auch das war im Mo­ment nicht wich­tig. Dar­über wür­den sie nach­den­ken, wenn es so­weit war.
    Lena fuhr fort: »Es gibt hin­ten im Chor­raum, wo die Um­hän­ge für die Mess­die­ner auf­be­wahrt wer­den, einen klei­nen Ab­s­tell­raum mit ei­nem Schrank. Aber der ist gar kein rich­ti­ger Schrank. Ich habe früher oft da ge­spielt, während der Papa …«
    Das Mäd­chen stock­te und ihre Au­gen wur­den trü­be, als sie an ih­ren Va­ter dach­te und das Schick­sal, das die­sen un­zwei­fel­haft er­eilt hat­te. Je­nes, wes­halb die Er­wach­se­nen sie nicht auf den Platz vor der Kir­che blicken lie­ßen.
    Sie schluck­te, und be­gann er­neut. „Ein­mal habe ich da eine Klap­pe ent­deckt. Der Schrank

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