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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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(wie klein­lich an­ge­sichts des vor ihm be­find­li­chen To­tal­scha­dens!) oder ir­gend­ei­ne an­de­re dunkle Flüs­sig­keit han­del­te, be­lehr­ten ihn die auf­ge­rich­te­ten Här­chen an sei­nen Un­ter­ar­men ei­nes Bes­se­ren. Plötz­lich ent­deck­te er sie über­all im Halb­dun­kel: Sprit­zer und klei­ne La­chen die­ser dun­kel­ro­ten Flüs­sig­keit, bei der es sich, wie er nur allzu gut wuss­te, le­dig­lich um ei­nes han­deln konn­te – näm­lich mensch­li­ches Blut.

Trüm­mer
     
     
    D ie schumm­ri­ge Be­leuch­tung moch­te Schuld dar­an sein, dass Sin­ger sei­ne Schrit­te be­schleu­nig­te. Oder aber das be­droh­li­che Flackern, von dem sie nun im­mer öf­ter be­glei­tet wur­de.
    Er wuss­te, so­bald er die auf­kei­men­de Pa­nik zuließ, wür­de er auch den spär­li­chen Rest sei­ner Ori­en­tie­rung hier un­ten ver­lie­ren. Er ver­such­te, sich auf Ge­gen­stän­de oder Win­dun­gen des Gan­ges zu kon­zen­trie­ren, die ihm be­kannt vor­ka­men. Vie­le wa­ren es nicht, aber sie ge­nüg­ten, um Sin­ger so et­was wie Ver­traut­heit zu ver­mit­teln.
    Er er­reich­te eine Flü­gel­tür – von hier wür­de der Kor­ri­dor an der Kan­ti­ne vor­bei di­rekt zum Ope­ra­ti­ons­han­gar führen. Der muss­te ir­gend­wo rech­ter Hand ent­lang des Gangs lie­gen. Zu­min­dest glaub­te Sin­ger, dass es so ge­we­sen war.
    Al­lein, die Aus­gangs­tür der Loun­ge ließ sich nicht öff­nen. Je­des noch so be­harr­li­che Rüt­teln am Knauf aus matt ge­bürs­te­tem Alu­mi­ni­um blieb na­he­zu er­geb­nis­los. Er rüt­tel­te ein wei­te­res Mal an dem Tür­griff, als ihm auf­fiel, dass die Tür doch nicht ver­schlos­sen war – sie stand einen klei­nen, hoff­nungs­vol­len Spalt of­fen, was er al­ler­dings im Licht sei­ner Ta­schen­lam­pe nicht so­fort ent­deckt hat­te. Er nahm die Lam­pe zwi­schen die Zäh­ne und pro­bier­te es noch ein­mal, dies­mal mit bei­den Hän­den. Schließ­lich stemm­te er sich mit sei­ner Schul­ter da­ge­gen. Et­was be­weg­te sich, gab wi­der­stre­bend nach. Zen­ti­me­ter­wei­se konn­te er die Tür auf­schie­ben, auch wenn es ein recht an­stren­gen­der Pro­zess war. Er warf sich wie­der und wie­der ge­gen das Si­cher­heits­glas und hat­te schließ­lich das Tür­blatt weit ge­nug auf­ge­drückt, um sei­nen Kör­per längs­seits hin­durch­zu­quet­schen.
    Et­was Dunkles, Zäh­flüs­si­ges hat­te vor dem Tür­blatt einen klei­nen See ge­bil­det und war zu ei­nem kleb­ri­gen Brei ge­ron­nen, in den Sin­ger auch prompt hin­ein­tapp­te, nach­dem er sich durch den Tür­spalt ge­zwängt hat­te. Ein schwe­rer, leicht süß­li­cher Ge­ruch lag in der Luft des licht­lo­sen Gangs. Sin­ger press­te eine Hand schüt­zend vor Mund und Nase, was die Sa­che al­ler­dings kaum ver­bes­ser­te. Der Ge­ruch war schwach, aber den­noch durch­drin­gend, so­bald man ihn wahr­ge­nom­men hat­te. Ver­se­hent­lich trat er ein wei­te­res Mal in die La­che auf dem Bo­den und leuch­te­te mit der Ta­schen­lam­pe nach un­ten, um die schlüpf­ri­ge Mas­se zu un­ter­su­chen. Spätes­tens an die­sem Punkt, so wür­de er sich später sa­gen, hät­te er den Blick starr ge­ra­de­aus rich­ten und sich schleu­nigst aus dem Staub ma­chen sol­len, kleb­ri­ge Schu­he hin oder her. Er hät­te ren­nen sol­len, so schnell er konn­te.
    Statt­des­sen rich­te­te er den Strahl sei­ner Lam­pe zum Bo­den und ent­deck­te, was die Tür von der In­nen­sei­te blockiert hat­te.
    Ge­schockt stand er einen Mo­ment da, un­fähig sich zu be­we­gen. Er ließ die klei­ne Axt auf den grau­sig ver­krus­te­ten Tep­pich fal­len, und bei­na­he wäre sei­nen zit­tern­den, kraft­lo­sen Fin­gern auch die Ta­schen­lam­pe ent­glit­ten.
    An der In­nen­sei­te der Tür kleb­te ein ver­renk­ter mensch­li­cher Kör­per. Ir­gend­je­mand oder ir­gen­det­was hat­te des­sen Kopf mit solch bes­tia­li­scher Wucht ge­gen den Tür­knauf ge­häm­mert, dass die­ser tief in der Stirn steck­te – dem mit Ab­stand ro­bus­tes­ten Teil des mensch­li­chen Schä­dels, wie Sin­ger wohl wuss­te. Der Ku­gel­griff hat­te sich fest in dem ge­zack­ten dun­kel­ro­ten Loch ver­kan­tet, das mit­ten auf der

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